A
Ann Castro
Guest
Hi Elena!
Bei nochmaligem Überdenken, gibt es noch etwas, was ich klarstellen möchte.
In Bezug auf den gewünschten Grad der Zahmheit, bei als Haustier gehaltenen Papageien gibt es sicherlich Unterschiede. Manche erfreuen sich daran die Tiere zu beobachten, manche möchten einen höheren Grad der Vertrautheit.
Darüber kann man zwar auch vortrefflich diskutieren (wie auch schon oft geschehen), dies ist aber nicht die Basis der Diskussionen, die hier mit Dir geführt wurden.
In Bezug auf das Endergebnis, sind Du und ich in unseren Positionen nicht weit voneinander entfernt.
Wir beide möchten möglichst stressfrei mit unseren Tieren in einem "Familienverbund" leben. Das bedeutet für mich, dass die Tiere lernen zu kommen, wenn man sie ruft, Dinge in Ruhe zu lassen, die nicht für sie bestimmt sind, dass man ohne "Motorradmontur" zu ihnen kann ohne Augen, Ohren, Nase und diverse Gliedmaasse zu riskieren, und dass man mit ihnen zum TA gehen, oder sie behandeln kann, ohne dass Tier, TA oder ich einen Herzinfarkt bekommen. Dazu ist ein gewisser Grad an Vertrautheit wichtig. (und, gut, ja - ich gebe es ja zu - ich schmuse ausserdem auch ausgesprochen gerne mit meinen Tieren)
Mir ist es zB lieber "click, Füsschen heben, click" (um bei Deinem Beispiel zu bleiben) mit ihnen zu üben, als sie jedesmal in ein Handtuch zu wickeln, oder gar zum TA zu schleppen, wenn ich ihre Zehnägel schleifen muss.
Der Weg, den wir wählen, um zu diesem gemeinsammen Ziel zu kommen, ist jedoch ein unterschiedlicher.
Ich weiss, dass mein Weg funktioniert, da ich ihn schon viele Mal gegangen bin, und auch anderen dabei geholfen habe diesen Weg zu gehen.
Eben, und das ist der springende Punkt, auch mit Tieren, die alles andere als die lieben Mitbewohner waren, die man sich wünscht. Diese Tiere, die bei mir wg Problemverhaltens abgegeben wurden, oder wegen denen ich um Hilfe gebeten wurde, sind alles ausnahmslos Handaufzuchten, die problematisch wurden. Problematisch zu dem Grad, dass sie abgegeben wurden, oder kurz davor standen. Wir reden hier nicht von kleinen Macken, sondern von ausgewachsenen Problemen.
Diese Handaufzuchten, wurden gekauft, weil den Käufern suggeriert wurde, dass dies der einzig gangbare Weg sei, ein Tier zu bekommen, welches problemlos in die Familie integriert werden kann. Offensichtlich entspricht die Realität im Verhalten der Handaufzuchten nicht den Erwartungen der Käufer. m.E. ist dieses Marketing" von HZ Betrug am Käufer. Aber dies gehört in eine andere Diskussion.
Dass ich die Praxis der Handaufzuchten für tierquälerisch halte, ist dir nach unseren Diskussionen hinlänglich bekannt. Es kann ja sein, dass Du einen stärkeren Magen hast als ich, und dass es Dir wurscht ist. Oder vielleicht gehörst Du zum dem Lager, das sagt, es ist eben nur ein Tier und meine Wünsche sind wichtiger.
Auch dies ist schon hinlänglich diskutiert worden.
Aber - und dies ist wichtig - aus meinen Erfahrungen und aus den Erfahrungen anderer mit Handaufzuchten ist klar, dass eine Handaufzucht überhaupt keine Garantie ist für ein "liebes" Tier.
Die Garantie für ein "liebes" Tier ist, dass man mit ihm - bewusst oder unbewusst - die "richtigen" Verhalten (gemessen an den eigenen Bedürfnissen) übt und sich mit seinen Eigenheiten arrangiert. Genauso wie es sich mit unseren Eigenheiten arrangiert.
Dein Ara ist noch sehr jung. Mit vier Monaten ist er nur süss. Das ist klar. Dewegen glaubst Du hier niemandem, der Dir prophezeit, dass es nicht immer so sein wird. Mit 1.5-2 Jahren wird er schwierig werden. Garantiert. Gib mal im Google ""terrible twos" parrot" ein. Du wirst erstaunt sein, wie viele Amis mit Handaufzuchten in dem Alter Probleme mit ihren Papageien haben.
Gehen wir also, nachdem Du gegoogled und Dich von den Beweisen überzeugen konntest, davon aus, dass ein Großteil der HZs wenn nicht alle, zu irgendeinem Zeitpunkt problematisch werden und man mit ihnen üben muss, um durch diese (und spätere - denn es kommen noch mehr davon) Phase hindurchzukommen.
Und nun zu den Naturbruten:
Papageien sind seit Jahrhunderten in Menschenhand. HZ sind eine relativ neue Modeerscheinung. Dennoch wurden die Papageien unserer Vorfahren zahm. Obwohl sie sogar Wildfänge waren, also eine ganz starke negative Erfahrung überbrücken mussten, bevor sie gezähmt werden konnten. Es gibt seit vielelicht 10-20 Jahren gezielte Handaufzuchten und dennoch versuchen Züchter uns davon zu überzeugen, dass dies der einzige Weg ist ein zahmes Tier zu bekommen.
Hallooooo????? Fällt uns hier irgendwas auf? Verflixt nochmal, woher kamen denn ein paar Jahrhunderte lang die zahmen Papageien. Könnte es etwa sein, dass uns jemand hier einen grandiosen Bären aufbindet????
Gehen wir also davon aus, dass man Naturbruten, ohne physische und psychische Schäden, relativ einfach zähmen kann. Warum würdest Du dann nicht die Methode wählen, die für das Tier und Dich die beste Vorraussetzung bietet ein langes glückliches gemeinsammes Leben zu führen? Willst Du denn kein gesundes, glückliches Tier haben?
Oder ist Deine Angst so groß, dass Du es nicht zahm kriegen würdest?
Meine Güte, wenn 15-jährige es schaffen Papageien zu zähmen, wirst Du es wohl doch auch hinbekommen, oder?
LG,
Ann.
Bei nochmaligem Überdenken, gibt es noch etwas, was ich klarstellen möchte.
In Bezug auf den gewünschten Grad der Zahmheit, bei als Haustier gehaltenen Papageien gibt es sicherlich Unterschiede. Manche erfreuen sich daran die Tiere zu beobachten, manche möchten einen höheren Grad der Vertrautheit.
Darüber kann man zwar auch vortrefflich diskutieren (wie auch schon oft geschehen), dies ist aber nicht die Basis der Diskussionen, die hier mit Dir geführt wurden.
In Bezug auf das Endergebnis, sind Du und ich in unseren Positionen nicht weit voneinander entfernt.
Wir beide möchten möglichst stressfrei mit unseren Tieren in einem "Familienverbund" leben. Das bedeutet für mich, dass die Tiere lernen zu kommen, wenn man sie ruft, Dinge in Ruhe zu lassen, die nicht für sie bestimmt sind, dass man ohne "Motorradmontur" zu ihnen kann ohne Augen, Ohren, Nase und diverse Gliedmaasse zu riskieren, und dass man mit ihnen zum TA gehen, oder sie behandeln kann, ohne dass Tier, TA oder ich einen Herzinfarkt bekommen. Dazu ist ein gewisser Grad an Vertrautheit wichtig. (und, gut, ja - ich gebe es ja zu - ich schmuse ausserdem auch ausgesprochen gerne mit meinen Tieren)
Mir ist es zB lieber "click, Füsschen heben, click" (um bei Deinem Beispiel zu bleiben) mit ihnen zu üben, als sie jedesmal in ein Handtuch zu wickeln, oder gar zum TA zu schleppen, wenn ich ihre Zehnägel schleifen muss.
Der Weg, den wir wählen, um zu diesem gemeinsammen Ziel zu kommen, ist jedoch ein unterschiedlicher.
Ich weiss, dass mein Weg funktioniert, da ich ihn schon viele Mal gegangen bin, und auch anderen dabei geholfen habe diesen Weg zu gehen.
Eben, und das ist der springende Punkt, auch mit Tieren, die alles andere als die lieben Mitbewohner waren, die man sich wünscht. Diese Tiere, die bei mir wg Problemverhaltens abgegeben wurden, oder wegen denen ich um Hilfe gebeten wurde, sind alles ausnahmslos Handaufzuchten, die problematisch wurden. Problematisch zu dem Grad, dass sie abgegeben wurden, oder kurz davor standen. Wir reden hier nicht von kleinen Macken, sondern von ausgewachsenen Problemen.
Diese Handaufzuchten, wurden gekauft, weil den Käufern suggeriert wurde, dass dies der einzig gangbare Weg sei, ein Tier zu bekommen, welches problemlos in die Familie integriert werden kann. Offensichtlich entspricht die Realität im Verhalten der Handaufzuchten nicht den Erwartungen der Käufer. m.E. ist dieses Marketing" von HZ Betrug am Käufer. Aber dies gehört in eine andere Diskussion.
Dass ich die Praxis der Handaufzuchten für tierquälerisch halte, ist dir nach unseren Diskussionen hinlänglich bekannt. Es kann ja sein, dass Du einen stärkeren Magen hast als ich, und dass es Dir wurscht ist. Oder vielleicht gehörst Du zum dem Lager, das sagt, es ist eben nur ein Tier und meine Wünsche sind wichtiger.
Auch dies ist schon hinlänglich diskutiert worden.
Aber - und dies ist wichtig - aus meinen Erfahrungen und aus den Erfahrungen anderer mit Handaufzuchten ist klar, dass eine Handaufzucht überhaupt keine Garantie ist für ein "liebes" Tier.
Die Garantie für ein "liebes" Tier ist, dass man mit ihm - bewusst oder unbewusst - die "richtigen" Verhalten (gemessen an den eigenen Bedürfnissen) übt und sich mit seinen Eigenheiten arrangiert. Genauso wie es sich mit unseren Eigenheiten arrangiert.
Dein Ara ist noch sehr jung. Mit vier Monaten ist er nur süss. Das ist klar. Dewegen glaubst Du hier niemandem, der Dir prophezeit, dass es nicht immer so sein wird. Mit 1.5-2 Jahren wird er schwierig werden. Garantiert. Gib mal im Google ""terrible twos" parrot" ein. Du wirst erstaunt sein, wie viele Amis mit Handaufzuchten in dem Alter Probleme mit ihren Papageien haben.
Gehen wir also, nachdem Du gegoogled und Dich von den Beweisen überzeugen konntest, davon aus, dass ein Großteil der HZs wenn nicht alle, zu irgendeinem Zeitpunkt problematisch werden und man mit ihnen üben muss, um durch diese (und spätere - denn es kommen noch mehr davon) Phase hindurchzukommen.
Und nun zu den Naturbruten:
Papageien sind seit Jahrhunderten in Menschenhand. HZ sind eine relativ neue Modeerscheinung. Dennoch wurden die Papageien unserer Vorfahren zahm. Obwohl sie sogar Wildfänge waren, also eine ganz starke negative Erfahrung überbrücken mussten, bevor sie gezähmt werden konnten. Es gibt seit vielelicht 10-20 Jahren gezielte Handaufzuchten und dennoch versuchen Züchter uns davon zu überzeugen, dass dies der einzige Weg ist ein zahmes Tier zu bekommen.
Hallooooo????? Fällt uns hier irgendwas auf? Verflixt nochmal, woher kamen denn ein paar Jahrhunderte lang die zahmen Papageien. Könnte es etwa sein, dass uns jemand hier einen grandiosen Bären aufbindet????
Gehen wir also davon aus, dass man Naturbruten, ohne physische und psychische Schäden, relativ einfach zähmen kann. Warum würdest Du dann nicht die Methode wählen, die für das Tier und Dich die beste Vorraussetzung bietet ein langes glückliches gemeinsammes Leben zu führen? Willst Du denn kein gesundes, glückliches Tier haben?
Oder ist Deine Angst so groß, dass Du es nicht zahm kriegen würdest?
Meine Güte, wenn 15-jährige es schaffen Papageien zu zähmen, wirst Du es wohl doch auch hinbekommen, oder?
LG,
Ann.