Canario
Mitglied
- Beiträge
- 149
Hallo zusammen,
nach über 20 Jahren Vogelhaltung hats mich nun auch erwischt. Beide Kanarien fingen Ende letzte Woche an zu niesen. Als ich vergangene Nacht auch noch leicht schmatzende bzw. knackende Geräusche aus der Voliere vernommen habe packte ich die beiden heute früh sofort ein und fuhr zum Tierarzt. Zum 'vogelkundigen' natürlich . . . Sie fraßen, tranken badeten, jagten sich, fütterten sich - also sie machten durchaus nicht den Eindruck, todkrank zu sein - aber nachdem einer bereits trotz gewohnter Aktivität hörbare Atemprobleme hatte entschied ich mich eben keinen Tag länger zu warten. Sicherheitshalber hatte ich gestern Nacht nochmal alles Greifbare (Internet, Zeitschriften und Bücher) zum Thema Luftsackmilben gelesen sowie nochmal nachgesehen, ob der vogelkundige Tierarzt von früher (zu dem ich allerdings immer nur mit meinem Hund zum Impfen ging - denn wie gesagt zum Glück fehlte meinen Tieren nie etwas) also ob der z.B. bei Birdbox nach wie vor als vogelkundiger Tierarzt aufgeführt ist. Ist er. Nachdem ich ihm alles soweit erzählt hatte - wie die Vögel leben, was sie zu fressen bekommen, mit wem sie zusammen leben etc. äußerte ich dummerweise meinen Gedanken, dass ich an Luftsackmilben gedacht habe. Damit war die Therapie des vogelkundigen Tierarztes klar - auf die behandeln wir sie auf jeden Fall. Außerdem erhalten sie noch ein Breitbandantibiotikum weil vermutlich die Luftsäcke auch entzündet sind. OK, ich dachte zumindest würde er die beiden untersuchen denn die Atemgeräusche waren ja nicht mehr zu überhören. Ja ich war schon der Meinung eine Untersuchung wäre hilfreich gewesen - schließlich gehe ich auch nicht zum HNO und sage Guten Tag, vielleicht habe ich ein geschwollenes Zungenband können Sie das mal behandeln sondern überlase dem Arzt nach der Untersuchung die Diagnose?! Langer Rede kurzer Sinn, die zwei bekamen ihr Antibiotikum gespritzt, wurden - spot on - gegen Luftsackmilben behandelt und saßen wie ein Häuflein Elend, das gerade dabei war komplett zusammenzubrechen wieder in ihren Transportboxen. Versteht mich bitte nicht falsch - ich habe den Krankenkäfig eingerichtet die beiden fressen und trinken wieder und zwar ordentlich und ich hoffe inständig, dass sie die heutige Nacht gut überstehen. Aber nachdem der größte Schreck überwunden war frage ich mich schon - wie beurteilt man eigentlich - halbwegs objektiv - die Vogelkundigkeit eines Tierarztes. In Deutschland gibt es keinen 'Fachtierarzt für Vogelheilkunde' - es gibt überhaupt nur den Fachtierarzt für Kleintiere und das sind auch Rottweiler oder Doggen. Und hinter dem klangvollen Namen Vogelklinik verbirgt sich so manchmal nicht mal eine Klinikzulassung. Ich hatte heute gar keine andere Wahl, als den mir einzig bekannten vogelkundigen Tierarzt aufzusuchen - denn eine gut 3-stündige Autofahrt in die Vogelklinik der Tierärztlichen Hochschule nach Hannover wollte ich den beiden heute wirklich nicht zumuten. Ich will an dieser Stelle uch nicht das Thema schlechte Erfahrung mit Tierärzten wiederbeleben. Aber mich interessiert heute mehr denn je wie ihr darüber denkt, wie man halbwegs objektiv die Vogelkundigkeit als veterinärmedizinischer Laie feststellen kann und diesen Arzt dann auch mit gutem Gewissen an andere Vogelfreunde weiterempfehlen kann. Denn manchmal kommt es ja wirklich auf sehr schnelle Hilfe an. Dabei ist mir klar dass jeder Tierarzt, der einen Vogel gerettet hat bzw. ihm helfen konnte grundsätzlich positiver beurteilt wird als jemand bei dem der Piepmatz bei der Spritze starb oder mit Gift eingenebelt wurde. Man könnte ja auch daran denken, die Spezialisierung zuzulassen - bei entsprechender nachgewiesener Qualifikation. ist zwar kein Garantieschein - aber grundsätzlich darf sich heute jeder Vogeldoktor nennen - selbst wenn er einen beo nicht von einer Amsel unterscheiden kann. Das gilt übrigens auch für Reptilienspezialisten - und solche, die sich als eben solche bezeichnen. Will sagen ähnlich wie im humanmedizinischen Bereich wäre mir die Facharztausbildung und Spezialisierung und eben solche Zulassung lieber. Wie denkt ihr darüber? So nun drückt mir - bzw. meinen beiden Banditen - erst mal ganz fest die Daumen, dass sie wieder ganz gesund werden und dass die anderen - die zum Teil in der Nachbarvoliere leben - kerngesund bleiben.
Schönen Abend noch und vor allem gesunde muntere Piepmätze!
Canario
nach über 20 Jahren Vogelhaltung hats mich nun auch erwischt. Beide Kanarien fingen Ende letzte Woche an zu niesen. Als ich vergangene Nacht auch noch leicht schmatzende bzw. knackende Geräusche aus der Voliere vernommen habe packte ich die beiden heute früh sofort ein und fuhr zum Tierarzt. Zum 'vogelkundigen' natürlich . . . Sie fraßen, tranken badeten, jagten sich, fütterten sich - also sie machten durchaus nicht den Eindruck, todkrank zu sein - aber nachdem einer bereits trotz gewohnter Aktivität hörbare Atemprobleme hatte entschied ich mich eben keinen Tag länger zu warten. Sicherheitshalber hatte ich gestern Nacht nochmal alles Greifbare (Internet, Zeitschriften und Bücher) zum Thema Luftsackmilben gelesen sowie nochmal nachgesehen, ob der vogelkundige Tierarzt von früher (zu dem ich allerdings immer nur mit meinem Hund zum Impfen ging - denn wie gesagt zum Glück fehlte meinen Tieren nie etwas) also ob der z.B. bei Birdbox nach wie vor als vogelkundiger Tierarzt aufgeführt ist. Ist er. Nachdem ich ihm alles soweit erzählt hatte - wie die Vögel leben, was sie zu fressen bekommen, mit wem sie zusammen leben etc. äußerte ich dummerweise meinen Gedanken, dass ich an Luftsackmilben gedacht habe. Damit war die Therapie des vogelkundigen Tierarztes klar - auf die behandeln wir sie auf jeden Fall. Außerdem erhalten sie noch ein Breitbandantibiotikum weil vermutlich die Luftsäcke auch entzündet sind. OK, ich dachte zumindest würde er die beiden untersuchen denn die Atemgeräusche waren ja nicht mehr zu überhören. Ja ich war schon der Meinung eine Untersuchung wäre hilfreich gewesen - schließlich gehe ich auch nicht zum HNO und sage Guten Tag, vielleicht habe ich ein geschwollenes Zungenband können Sie das mal behandeln sondern überlase dem Arzt nach der Untersuchung die Diagnose?! Langer Rede kurzer Sinn, die zwei bekamen ihr Antibiotikum gespritzt, wurden - spot on - gegen Luftsackmilben behandelt und saßen wie ein Häuflein Elend, das gerade dabei war komplett zusammenzubrechen wieder in ihren Transportboxen. Versteht mich bitte nicht falsch - ich habe den Krankenkäfig eingerichtet die beiden fressen und trinken wieder und zwar ordentlich und ich hoffe inständig, dass sie die heutige Nacht gut überstehen. Aber nachdem der größte Schreck überwunden war frage ich mich schon - wie beurteilt man eigentlich - halbwegs objektiv - die Vogelkundigkeit eines Tierarztes. In Deutschland gibt es keinen 'Fachtierarzt für Vogelheilkunde' - es gibt überhaupt nur den Fachtierarzt für Kleintiere und das sind auch Rottweiler oder Doggen. Und hinter dem klangvollen Namen Vogelklinik verbirgt sich so manchmal nicht mal eine Klinikzulassung. Ich hatte heute gar keine andere Wahl, als den mir einzig bekannten vogelkundigen Tierarzt aufzusuchen - denn eine gut 3-stündige Autofahrt in die Vogelklinik der Tierärztlichen Hochschule nach Hannover wollte ich den beiden heute wirklich nicht zumuten. Ich will an dieser Stelle uch nicht das Thema schlechte Erfahrung mit Tierärzten wiederbeleben. Aber mich interessiert heute mehr denn je wie ihr darüber denkt, wie man halbwegs objektiv die Vogelkundigkeit als veterinärmedizinischer Laie feststellen kann und diesen Arzt dann auch mit gutem Gewissen an andere Vogelfreunde weiterempfehlen kann. Denn manchmal kommt es ja wirklich auf sehr schnelle Hilfe an. Dabei ist mir klar dass jeder Tierarzt, der einen Vogel gerettet hat bzw. ihm helfen konnte grundsätzlich positiver beurteilt wird als jemand bei dem der Piepmatz bei der Spritze starb oder mit Gift eingenebelt wurde. Man könnte ja auch daran denken, die Spezialisierung zuzulassen - bei entsprechender nachgewiesener Qualifikation. ist zwar kein Garantieschein - aber grundsätzlich darf sich heute jeder Vogeldoktor nennen - selbst wenn er einen beo nicht von einer Amsel unterscheiden kann. Das gilt übrigens auch für Reptilienspezialisten - und solche, die sich als eben solche bezeichnen. Will sagen ähnlich wie im humanmedizinischen Bereich wäre mir die Facharztausbildung und Spezialisierung und eben solche Zulassung lieber. Wie denkt ihr darüber? So nun drückt mir - bzw. meinen beiden Banditen - erst mal ganz fest die Daumen, dass sie wieder ganz gesund werden und dass die anderen - die zum Teil in der Nachbarvoliere leben - kerngesund bleiben.
Schönen Abend noch und vor allem gesunde muntere Piepmätze!
Canario