M
maybeeve
Sittichmama
- Beiträge
- 707
Hallo liebe Foris,
mein Anlass hier zu schreiben ist sicherlich ein trauriger und besorgter. Am Freitag den 13.11.09 war ich mit meiner Nymphihenne Sharona beim Tierarzt, weil sie seit einer Woche immer ruhiger und schlapper wurde.
Ihr Kot wurde untersucht und darin wuselte es nur so von Bakterien. Der erste Verdacht war eine bakterielle Infektion und so bekam sie ein Antibiotika, so wie etwas aufbauendes unter die Haut injektiert. Leider hat sie dabei ihr linkes Beinchen zurück gezogen. Das Ausmaß dieser Reaktion stellte sich jedoch erst am nächsten Tag da. Die belastete den ganzen Abend ihren Fuß nicht mehr, aber da es ja Vögel gibt die sich mit der Flüssigkeitsblase unter der Haut etwas schwer tun, dachten wir, dass sich das ganze von selbst über Nacht wieder legt.
Am nächsten Morgen war sie noch schlapper, wollte nichts fressen und konnte ihren Fuß immer noch nicht wieder belasten. Also die Maus wieder eingepackt und ab zum Tierarzt. Die beiden konnte nichts ertasten, aber da das Bein etwas schlapp hing, entschieden wir uns zum röngten. Der Schock kam unaufhaltsam. Ihr linkes Bein war gebrochen. Ein gerader Durchbruch. Eigentlich nicht so schlimm, jedoch gibt es eine 1cm lange Stelle in diesem Beinchen, in der der Körper das Kalzium entzogen hat. Desweiteren zeigte sich eine Ansammlung von Gritsteinchen im Muskelmagen und auf dem Weg dorthin. Ihre Leber ist etwas vergrößert, aber nicht auf die normale Weise, so dass sich eine große Kugel in der Frontansicht auf dem Röntgenbild sichtbar machte, sondern die Leber geht im Querschnitt weit nach hinten in Richtung Drüsenmagen.
Da leider unklar war, was die Ursache und was nur Begleiterscheinung war, haben meine Tierärzte das Antibiotikum direkt abgesetzt und stattdessen versucht ihre Leber aufzubauen und ihr hochdosiertes Kalzium mit D3 zu geben um den Kalziumabbau zu stoppen. Sie blieb von hieran stationär in der Tierarztpraxis und die Tierärzte versprachen mir mich am Sonntag anzurufen.
Nach einer schlimmen Nacht und Morgen kam dann der Anruf vom Tierarzt. Sie hatte sich über Nacht auch noch das ander Bein gebrochen. Schlimmer noch ihr war der andere Oberschenkel gesplittert. Ich hatte nur 2 Möglichkeiten: Sie einschläfern oder versuchen sie durch Gabe von Hormonen, Novalgin (einem Schmerzmittel) Kalzium und D3 zu stabilisieren. Vielleicht war es egoistisch von mir, aber ich wollte die Therapie wenigstens versuchen.
Am Nachmittag kam der nächste Anruf vom Tierarzt. Ein langes Gespräch über viel Theorien beim Kalziumabbau im Knochen. Viele Ideen, jedoch keine Garantie. Da es ihr mittags etwas besser ging und sie dank dem Schmerzmittel keine starken Schmerzen hatte entschieden wir uns es bis zum nächsten Tag (Montag) zu versuchen.
Nach dem absolut schlimmes Tag auf der Arbeit kam endlich der ersehnte Rückruf aus der Praxis. Sie sieht etwas besser aus. Das Gefieder ist wieder angelegt und nicht mehr geplustert. Die Augen hell und wach. Doch sie hat nicht gefressen. Der Doc wollte einen neuen Versuch wagen. Sie sollte heim kommen. Der Grund hierfür ist, dass ich damals (unwissentlich!!!) eine Handaufzucht gekauft hatte und sie sehr auf mich und meinen Freund fixiert ist. (Keine Sorge, sie hat auch ein gutes Sozialverhalten zu meinen anderen 3 Nymphen und hat sich gleich 2 davon als Liebhaber ausgesucht)
Es folgte ein hektischer Nachmittag. Vieles musste erledigt werden. Also ab in ein Zoogeschäft und den Baumarkt. Ein kleines Aquarium musste her, denn sie darf ja nicht klettern. Man sollte meine, dass man mit 2 gebrochenen Beinen nicht klettern kann, aber doch das geht leider besser als man denkt. Da ihre Flügel ja noch gesund sind, baute mein Freund einen Deckel aus Volierendraht mit Halter für die Birdlamp, damit sie genug UV-Licht kriegt und dadurch D3 aufbauen kann. (Ein ganz liebes Dankeschön an dieser Stelle an ihn!!)
Wie es der Teufel will, waren alle Birdlamps ausverkauft (ich weiß es gibt bessere, aber von jetzt auf eben war nichts anderes möglich)
Also haben wir Rücksprache mit meiner liebsten Krankenvogelexpertin Susanne (charly18blue) gehalten und kurz entschlossen eine UV-Lampe für Terrarien gekauft (Arcadia D3 Compact, 10%UVB, 30% UVA). Dann ab nach Wiesbaden um Sharona abzuholen.
Einen ganzen Koffer Medikamente gab es für uns:
1x täglich 0,1ml Calcium carbonicum
1x täglich 0,1ml Silicur
1x täglich 0,1 Calcium fluoratum
1x täglich 0,1 Silicea
3x täglich Arnicatropfen
1-2x täglich Moulagin
Aufzuchbrei mit Calilux und Prime
Gut gerüstet machten wir uns auf die Heimreise. Ein kurzes Gespräch mit ihrem Mann und sie hat angefangen mir aus der Hand zu fressen. Sie hat bestimmt 2-3 Teelöffel Nackthafer und lose Hirse gefressen. Ein guter Start um gesund zu werden.
Heute morgen bekam sie die erste Medizin von uns und 1ml Babybrei, da sie leider nicht getrunken hat und die ersten 15 Minuten UV-Bestrahlung. Sie war noch sehr müde und hat etwas geschlafen. Soviele Körnchen ich ihr auch vor esse, bislang will sie heute nicht alleine essen und ich habe ihr noch etwas Babybrei gegeben. Wenn es nicht besser wird, bringe ich sie heute noch zurück in die Praxis. Es ist so ernüchternd. Gestern war sie keine halbe Stunde zu hause und sie hat gefressen wie eine Große und heute rührt sie nichts an.
Ich hoffe, dass ich an alles gedacht habe und der Text verständlich geschrieben ist.
Ihre Krankheit ist sehr selten, aber vielleicht ist doch jemand dabei der mir von seinen Erfahrungen erzählen kann. Genauso sehr brauchen wir ganz viele gedrückte Daumen und Krallen, dass es mir ihr bergauf geht und sie sich nichts anderes mehr bricht!!!
Ach ja ganz wichtig noch!! Sie ist bei Frau und Herrn Dr. Schütz aus Wiesbaden in Behandlung und ich kann diese Praxis absolut empfehlen. Ein super kompetentes Team und absolut vogelkundig!!
mein Anlass hier zu schreiben ist sicherlich ein trauriger und besorgter. Am Freitag den 13.11.09 war ich mit meiner Nymphihenne Sharona beim Tierarzt, weil sie seit einer Woche immer ruhiger und schlapper wurde.
Ihr Kot wurde untersucht und darin wuselte es nur so von Bakterien. Der erste Verdacht war eine bakterielle Infektion und so bekam sie ein Antibiotika, so wie etwas aufbauendes unter die Haut injektiert. Leider hat sie dabei ihr linkes Beinchen zurück gezogen. Das Ausmaß dieser Reaktion stellte sich jedoch erst am nächsten Tag da. Die belastete den ganzen Abend ihren Fuß nicht mehr, aber da es ja Vögel gibt die sich mit der Flüssigkeitsblase unter der Haut etwas schwer tun, dachten wir, dass sich das ganze von selbst über Nacht wieder legt.
Am nächsten Morgen war sie noch schlapper, wollte nichts fressen und konnte ihren Fuß immer noch nicht wieder belasten. Also die Maus wieder eingepackt und ab zum Tierarzt. Die beiden konnte nichts ertasten, aber da das Bein etwas schlapp hing, entschieden wir uns zum röngten. Der Schock kam unaufhaltsam. Ihr linkes Bein war gebrochen. Ein gerader Durchbruch. Eigentlich nicht so schlimm, jedoch gibt es eine 1cm lange Stelle in diesem Beinchen, in der der Körper das Kalzium entzogen hat. Desweiteren zeigte sich eine Ansammlung von Gritsteinchen im Muskelmagen und auf dem Weg dorthin. Ihre Leber ist etwas vergrößert, aber nicht auf die normale Weise, so dass sich eine große Kugel in der Frontansicht auf dem Röntgenbild sichtbar machte, sondern die Leber geht im Querschnitt weit nach hinten in Richtung Drüsenmagen.
Da leider unklar war, was die Ursache und was nur Begleiterscheinung war, haben meine Tierärzte das Antibiotikum direkt abgesetzt und stattdessen versucht ihre Leber aufzubauen und ihr hochdosiertes Kalzium mit D3 zu geben um den Kalziumabbau zu stoppen. Sie blieb von hieran stationär in der Tierarztpraxis und die Tierärzte versprachen mir mich am Sonntag anzurufen.
Nach einer schlimmen Nacht und Morgen kam dann der Anruf vom Tierarzt. Sie hatte sich über Nacht auch noch das ander Bein gebrochen. Schlimmer noch ihr war der andere Oberschenkel gesplittert. Ich hatte nur 2 Möglichkeiten: Sie einschläfern oder versuchen sie durch Gabe von Hormonen, Novalgin (einem Schmerzmittel) Kalzium und D3 zu stabilisieren. Vielleicht war es egoistisch von mir, aber ich wollte die Therapie wenigstens versuchen.
Am Nachmittag kam der nächste Anruf vom Tierarzt. Ein langes Gespräch über viel Theorien beim Kalziumabbau im Knochen. Viele Ideen, jedoch keine Garantie. Da es ihr mittags etwas besser ging und sie dank dem Schmerzmittel keine starken Schmerzen hatte entschieden wir uns es bis zum nächsten Tag (Montag) zu versuchen.
Nach dem absolut schlimmes Tag auf der Arbeit kam endlich der ersehnte Rückruf aus der Praxis. Sie sieht etwas besser aus. Das Gefieder ist wieder angelegt und nicht mehr geplustert. Die Augen hell und wach. Doch sie hat nicht gefressen. Der Doc wollte einen neuen Versuch wagen. Sie sollte heim kommen. Der Grund hierfür ist, dass ich damals (unwissentlich!!!) eine Handaufzucht gekauft hatte und sie sehr auf mich und meinen Freund fixiert ist. (Keine Sorge, sie hat auch ein gutes Sozialverhalten zu meinen anderen 3 Nymphen und hat sich gleich 2 davon als Liebhaber ausgesucht)
Es folgte ein hektischer Nachmittag. Vieles musste erledigt werden. Also ab in ein Zoogeschäft und den Baumarkt. Ein kleines Aquarium musste her, denn sie darf ja nicht klettern. Man sollte meine, dass man mit 2 gebrochenen Beinen nicht klettern kann, aber doch das geht leider besser als man denkt. Da ihre Flügel ja noch gesund sind, baute mein Freund einen Deckel aus Volierendraht mit Halter für die Birdlamp, damit sie genug UV-Licht kriegt und dadurch D3 aufbauen kann. (Ein ganz liebes Dankeschön an dieser Stelle an ihn!!)
Wie es der Teufel will, waren alle Birdlamps ausverkauft (ich weiß es gibt bessere, aber von jetzt auf eben war nichts anderes möglich)
Also haben wir Rücksprache mit meiner liebsten Krankenvogelexpertin Susanne (charly18blue) gehalten und kurz entschlossen eine UV-Lampe für Terrarien gekauft (Arcadia D3 Compact, 10%UVB, 30% UVA). Dann ab nach Wiesbaden um Sharona abzuholen.
Einen ganzen Koffer Medikamente gab es für uns:
1x täglich 0,1ml Calcium carbonicum
1x täglich 0,1ml Silicur
1x täglich 0,1 Calcium fluoratum
1x täglich 0,1 Silicea
3x täglich Arnicatropfen
1-2x täglich Moulagin
Aufzuchbrei mit Calilux und Prime
Gut gerüstet machten wir uns auf die Heimreise. Ein kurzes Gespräch mit ihrem Mann und sie hat angefangen mir aus der Hand zu fressen. Sie hat bestimmt 2-3 Teelöffel Nackthafer und lose Hirse gefressen. Ein guter Start um gesund zu werden.
Heute morgen bekam sie die erste Medizin von uns und 1ml Babybrei, da sie leider nicht getrunken hat und die ersten 15 Minuten UV-Bestrahlung. Sie war noch sehr müde und hat etwas geschlafen. Soviele Körnchen ich ihr auch vor esse, bislang will sie heute nicht alleine essen und ich habe ihr noch etwas Babybrei gegeben. Wenn es nicht besser wird, bringe ich sie heute noch zurück in die Praxis. Es ist so ernüchternd. Gestern war sie keine halbe Stunde zu hause und sie hat gefressen wie eine Große und heute rührt sie nichts an.
Ich hoffe, dass ich an alles gedacht habe und der Text verständlich geschrieben ist.
Ihre Krankheit ist sehr selten, aber vielleicht ist doch jemand dabei der mir von seinen Erfahrungen erzählen kann. Genauso sehr brauchen wir ganz viele gedrückte Daumen und Krallen, dass es mir ihr bergauf geht und sie sich nichts anderes mehr bricht!!!
Ach ja ganz wichtig noch!! Sie ist bei Frau und Herrn Dr. Schütz aus Wiesbaden in Behandlung und ich kann diese Praxis absolut empfehlen. Ein super kompetentes Team und absolut vogelkundig!!
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator: