Wetterprognose und deren Relevanz für den Vogelzug

Diskutiere Wetterprognose und deren Relevanz für den Vogelzug im Forum Kraniche im Bereich Wildvögel - Moin allerseits, da der Thread " Kranichzug im Herbst 2011" eigentlich nur für Beobachtungen gedacht ist, habe ich mich entschlossen, für meine...
Ich hasse den Begriff "atlantische Tiefausläufer". Ich will jetzt Frühling mit Sonne !!! JETZT!!!
 
Da meine Frage wegen des Seitenumbruchs verschwunden ist, hier noch mal:
Ich würde vorschlagen, dieses Thema umzubennen.
Der Kranichzug 2011 ist schließlich vorbei...aber die Wetterlage bleibt interessant.
 
Hallo Diana,

die Idee finde ich sehr gut.
Leider hat Nisus seit 30.3. keine Beiträge mehr geschrieben.
In seinem letzten Beitrag erwähnt er eine Krankheit.
Ich hoffe, wir müssen uns keine Sorgen machen!

@Nisus
Gute Besserung und schreib doch mal wieder.
 
Hallo zusammen,

nach fast vier Wochen melde ich mich mal wieder- in der letzten Zeit hatte ich ziemlich viel Stress, daher blieb mir nur wenig bis kaum Zeit hierfür bzw zum Erstellen der Beiträge. Jetzt versuche ich aber wieder mehrmals zu updaten! ;)

Ich fasse mich kurz: tiefer Luftdruck in Westeuropa, gestern wurde Warmluftadvektion eingeleitet ( subtropische Luftmasse), der Norden noch eher unter atlantisch-kühlen Luftmassen ( hier bleibt es wohl bis Montag eher wolkenreich, aber auch recht warm), Richtung Süden und Osten bereits heute fast sommerliche Werte- bis es im Norden so wird muss man sich noch ein wenig gedulden, warm wird es aber allemal, auch hier -> weiterer Vegetationsschub nach der langen Phase von Aprilwetter! ;)

Für Maigänge etc. also kein Regenschirm... im Gegenteil - warm und trocken, im Norden zwar wolkig, aber dennoch trocken ( über das kommende Wochenende hinweg hier jedoch immer wieder Schauer). ;)
lg
 
Niiiiisus...........die Frage ging an Dich! Ich probiers mal per PN deine Aufmerksamkeit zu erlangen ;)
 
Hallo zusammen,

ein paar Wörter zum Wochenende:

Wie wir wissen, war die frühsommerliche Wärme nur ein Intermezzo und wurde von teils unwetterartigen Gewittern ( vor allem in der Landesmitte) beendet. Nunmehr haben wir ein kräftiges Skandinavientief mit entsprechendem Frontensystem, was aktuell auf Norddeutschland übergreift. Postfrontal fließt Polarluft ein, das Frontensystem markiert gleichzeitig eine Luftmassengrenze, die sich jetzt über der Landesmitte befindet. Sie trennt die frisch eingeflossene Polarluft im Norden Deutschlands von der noch subtropischen Rest-Warmluft im Süden. An diesem Frontensystem kommt es zu Aufgleitprozessen und dementsprechend zu durchaus länger anhaltenden Regenfällen, die sich lokal bis in die Nacht hineinziehen können.



Im Laufe des Nachmittags kann es in Teilen Norddeutschlands postfrontal auflockern bzw zum Abend aufklaren, sodass hier lokal mit Bodenfrost zu rechnen ist. Andernorts bleibt es dicht bewölkt und an Frost ist folglich nicht zu denken.

Nun, zum Sonntag ist nicht viel zu sagen, aber: die Schaueraktivität lebt im Süden Deutschlands bereits zum Morgen rasch auf- es entwickeln sich kräftige Schauer und Gewitter ( besonders morgen Starkregenpotential, lineare Windereignisse werden weniger eine Gefahr darstellen ( Downbursts). Diese kräftigen konvektiven Ereignisse driften dann nordwärts, werden aber wohl nur die Landesmitte erreichen. In Norddeutschland bleibt es eher trocken, teils sogar aufgelockert und sonnig ( wahrscheinlich jedoch eher nicht flächig). Im Norden haben wir bereits Wind aus nördlichen, im Süden aus südwestlichen Richtungen ( immer noch Luftmassengegensätze).

Soviel zum Wochenende,
Nisus.
 
Einn Volierenbesitzer, der noch nicht alle Tiere in die Außenvolieren gesetzt hat, bedankt sich für die Information.
Also warten wir bis Mittwoch.
Ivan
 
Hallo zusammen,

die eingetretene, sommerliche Wetterlage wird bereits in den nächsten 24 h ( zumindest im Großteil) des Landes jäh beendet. Man muss das ganze differenziert betrachten- einerseits sorgt das steuernde Tief über der nördlichen Nordsee infolge seiner Lage dafür, dass es zu einer südwestlichen Höhenströmung ( Advektion subtropischer Luftmassen) kommt, andererseits räumt es diese aus eigener Kraft ( mithilfe gekoppelter Frontensysteme) kurze Zeit später wieder aus. Das wird bereits in den nächsten Stunden der Fall sein.

Nun, Mitteleuropa liegt seit einigen Tagen in dieser südwestlichen Höhen- sowie Bodenströmung, in der es zum Heranführen sehr warmer und feuchter Luftmassen kommt. Gleichzeitig aber verlagern sich die Frontensysteme ( besonders wichtig: die Kaltfront) an der Achse dieses Tiefdrucksystems weiter ostwärts und liegen aktuell noch über der Nordsee. Man kann in diesem Fall durchaus von einer markanten Kaltfront sprechen. Massiv in den Karten mischen die hohen Taupunkte ( Taupunkte: die Temperatur, bei der der aktuelle Wasserdampfgehalt der Luft bei 100 % läge). Damit es zu einem brisanten ( man spricht von " Setup" kommt muss aber einiges mitspielen- heute ist das der Fall. Labilität überlappt sich mit passenden Scherungswerten in der niederen und mittleren Troposphäre- der ideale Nährboden für markante Entwicklungen. Zwischen dem Nordsee-Tiefdrucksystem und einer südeuropäischen Antizyklone hat sich ein starker Gradient aufgebaut, der allein hierdurch schon durch Wind ausgeglichen wird ( auch ohne konvektive Ereignisse ( Schauer u. Gewitter) pfeift es insbesondere im Nordwesten schon recht ordentlich- ggf. auch so schon mit stürmischen Böen.

Fakt ist jedenfalls, dass sich diese konvektiven Ereignisse in den nächsten Minuten/ wenigen Stunden über dem Raum Belgien/nördliches Frankreich entwickeln dürften. Die Kaltfront, die diese Gebiete bereits erreicht trägt ihren Teil zu den Entstehungsbedingungen bei ( die vorher noch vorhandene solare Einstrahlung ebenso). Die Höhenwinde verlaufen momentan frontparallel- die Zellen orientieren sich daran und werden also gen. N, eher sogar NE abdriften ( dabei rückt speziell der Westen und Norden Deutschlands in den Fokus). Nach Genese dieser Zellen entwickeln diese sich aufgrund der gegebenen Bedingungen rasch weiter, das Potential auf Superzellen ist da- auch hier passen die meisten Komponenten. Cluster ( also Zusammenschlüsse von Zellen) werden sich aber vorerst nicht bilden, der Typus lautet eher einzeln, nicht gruppig. Die Möglichkeit auf eine Verclusterung dieser mit abnehmender Blitzaktivität im Laufe der Nachtstunden ist allerdings gegeben- es regnet sich dann quasi nur noch aus.

Fakt: in der subtropischen Luftmasse, die zurzeit vorhanden ist ist der Nährboden für unwetterartige Entwicklungen gegeben, besonders prädestiniert ist der Westen und Norden Deutschlands. Die Zellen entstehen im Laufe des späten Nachmittags/Abends über dem südlichen Belgien oder dem nördlichen Frankreich und driften in der entsprechenden Höhenströmung frontparallel zu uns. Möglich sind schwere, seltener auch orkanartige Böen, Starkregen und Hagel ( wobei es sich heute eher nicht um Großhagel handeln wird- danach riecht es in diesem Fall nicht). Weitere Begleiterscheinungen können hohe Blitzraten sein, selbst tornadische Ereignisse sind später nicht auszuschließen.

Ich muss abschließend noch betonen, dass das keine Allgemeingültigkeit hat- es kann sein, dass der Wohnort nicht getroffen wird, die Post aber nur 5 km weiter abgeht.. solche Setups sind auch kein Garant für flächendeckende Gewitter. Dennoch: es kann unruhig, aber auch spannend werden, jetzt bleibt nur noch die Entwicklung der Zellen abzuwarten, die noch bevorsteht.

Übrigens.. postfrontal ( der Kaltfront) fließt maritime Kaltluft ein - die subtropische Luftmasse wird ausgeräumt.. pünktlich zu den " Eisheiligen".. in der Nacht zum Sonntag ist dann bereits Bodenfrost möglich. Aber dazu das nächste Mal ein paar Worte. ;)

mfg,
Nisus. ;)
 
Von Schwüle zu Kühle.

Hallo zusammen,

die Schwergewitter gestern betrafen ( wie ich auch schon in der Übersicht andeutete) v.a NRW- hier zog am späten Abend eine recht blitzintensive Zelle ostwärts ( Münsterland, Ostwestfalen). Im südlichen Niedersachsen gab es einzelne, schwächere und isolierte Zellen. Die günstigsten Bedingungen waren tendenziell eher in NRW gegeben, was diese mächtige Zelle erklärt. Durch eine etwas weiter südlich, jedoch ebenfalls frontparallel ziehende Zelle gab es bei Moers evtl. einen Tornado. Unklar ist, ob es sich um einen echten Tornado handelte oder nur um einen Funnel ( das ist der Fall, wenn der Tornado nicht den Boden erreicht, sondern nur die Wolken rotieren). Es liegen jedoch Augenzeugenberichte vor. Wie erwartet war Großhagel eher weniger das Thema, vielmehr rückte Starkregen in den Fokus.
Nun, für den Norden und Westen ist die ganze Geschichte erstmal durch... die Kaltfront ist längst durchgezogen und erreicht in diesen Stunden den Süden Deutschlands ( hier gab es heute vielerorts einen weiteren Hitzetag). Diese markante Kaltfront trennt die kühlen maritimen Luftmassen, die Norddeutschland geflutet haben von den subtropischen Bastionen im Süden- aber auch die letzten werden nach und nach ausgeräumt- mit Pauken und Trompeten. Eine interessante Zelle, die derzeit in die energiereiche Luftmasse im Süden driftet findet sich westlich Saarbrückens über französischem Terrain. Sie baut eher an, als zusammenzufallen.

Postfrontal lockert es im Norden vielerorts auf- da sich zwischen einem mächtigen Atlantikhoch und dem im Vorbeitrag angesprochenen skandinavischen Tiefdrucksystem ein starker Gradient aufbaut ist auch der Wind noch ein Thema ( vielerorts Windböen, entlang der Küste auch in Sturmstärke). Die eigentlich kühle Luftmasse ( maritime Polarluft) wird allerdings erst morgen advehiert... es kommt aber zur Beruhigung des Wetters ( abgesehen von der Entstehung einzelner, eher harmloser Schauer insb. im Nordwesten). Lokal kann es in der Nacht zum Sonntag bei längerem Aufklaren Bodenfrost geben ( Stichwort: Eisheilige). Unter dem Ableger des atlantischen Hochdruckgebietes verläuft auch der Sonntag eher ruhig, insb. im Norden sind auch längere sonnige Abschnitte mgl- das ganze aber bei sehr verhaltenen Temperaturen, nachts besteht weiterhin die Gefahr von Bodenfrost. Mit der Annäherung des Hebungsfeldes eines weiteren atlantischen Tiefdrucksystemes zum Montag hin ist mit Wolkenaufzug und Landregen zu rechnen ( die genaue Entwicklung bleibt aber noch abzuwarten).

Soweit zum Wochenende,
Nisus.
 
Hallo zusammen,

im Norden ist die maritime Kaltluft längst eingeflossen- wie man auch am Witterungscharakter merkt: von der Nordsee driften derzeit einige Schauer in den Nordwesten, es gibt einzelne sonnige Abschnitte, dann wieder wolkigere ( " Streuselkuchenwetter") also.. der Wind streicht über die frische Nordsee, daher werden die Werte im NW nicht sonderlich stark über die 10 °C-Marke steigen. Doch auch gen. Süddeutschland sind kaum mehr als 15 °C drin ( hier fehlt meist die Unterstützung der Sonne). Gegen Abend dann lässt die Schaueraktivität im Nordwesten tageszeitlich bedingt nach, wobei möglich ist, dass es später aufklart und es zu Bodenfrost ( zumindest lokal! kommt)- Stichwort: Eisheilige.

Und zum morgigen Sonntag.. da siehts eigentlich ähnlich aus, wobei die maritime Kaltluft eher zur Ruhe kommt und nur noch einzelne Schauer ( am ehesten im Nordosten) herumwabern- ansonsten wechseln sich sonnige Abschnitte mit Quellwolken ab- allerdings bei ähnlichen Werten wie heute. In der Folgenacht gilt abermals: Bodenfrostgefahr, in ungünstigen Muldenlagen ist auch Luftfrost möglich. Soweit nochmals zum Wochenende!

Nisus.
 
Gut, das hat zwar rein gar nichts mehr mit Einflüssen auf den Vogelzug am Hut.. aber ich mache trotzdem weiter, auch wenn es nicht gerade zum Titel passt.. ;)
 
hallo nisus
mach blos weiter,auf grund deiner prognosse hab ich am freitag schon die wärmelampen für die freivolis gerichtet u. promt mußt ich bei den ausgeflogenen jungvögel heut schon einschalten,,,,,,,das die dir aber kein wetterforum geben t,t,t,t.
mfg willi
p.s.
da hats modis bei die haben von ihrer materie nicht ein hauch von ahnung, du wärst mal einer mit können, mit deinen wetterprognossen.
 
Moin zusammen,

nach der vergangenen Schwergewitterlage floss kurzzeitig kühlere Luft ein, die dann aber kurze Zeit später zur Ruhe kam. Das hat sich in den vergangenen Stunden geändert- Mittel- sowie Nordeuropa werden von hochreichender Kaltluft geflutet. Maßgebend dafür ist ein Randtief, was sich zurzeit über Dänemark befindet. In ca. 5500 m Höhe werden Werte von bis zu -34 °C gemessen- das ganze bei teils zweistelligen Plusgraden am Boden- eine " explosive" Mischung. Wenn dann noch solare Einstrahlung durch die Sonne mitspielt- umso besser- Quellwolken bilden sich und entwickeln sich womöglich zu Cbs ( Gewitterwolken also). Erst in der Nacht findet das ganze tageszeitlich bedingt ( der Antriebsmotor Sonne ist nicht " da") ein Ende bzw fällt in sich zusammen. Ein Gegenpol ist eine Antizyklone die sich derzeit über französischem Raum befindet und versucht, seine Fühler nach Deutschland auszudehnen: allerdings eher erfolglos. An der Südflanke dieses Hochdruckgebietes kommt es in den nächsten Stunden zur Zyklogenese ( Entstehung eines Tiefdruckgebietes) - in diesem Fall über der Biskaya. Allein schon dank der Lage sorgt es für Warmluftadvektion ( meditterane Luftmassen gelangen zu uns).

Um spezieller auf die einzelnen Tage einzugehen..

- heute steht alles im Zeichen der höhenkalten Luftmasse: insbesondere im Westen teils kräftige Schauer ( teils Graupel und sogar Schneeregen!), lokal durchaus kurze Gewitter möglich, lokal Sturmböen bei stärkeren Ereignissen. Man muss aber sagen, dass der Osten noch bis in die Nachtstunden trocken davonkommen wird.
- in der Nacht: eher ruhiger, hier und da noch Schauer ( aber keine Neubildungen)- dort wo es aufklart: Bodenfrost und entsprechende Glätte möglich, die Schneefallgrenze sinkt, oberhalb von 1000 m in den Alpen Neuschnee.

morgen:

- in den Frühstunden auflebende Schaueraktivität ( Gewitter sehr unwahrscheinlich), da sich die höhenkalte Luftmasse mehr und mehr aus Deutschland heraus verlagert fällt das ganze weniger intensiv als heute aus ( wenn auch noch mit Graupel)- die Schneefallgrenze pendelt sich auf zwischen 700 und 900 m ein- also: in den Mittelgebirgen in diesen Lagen entsprechende Glätte möglich. Durch den oben angesprochenen, schwachen Hochdruckeinfluss im Laufe des Nachmittages Auflösung der Wolkenfelder von Westen her ( von der Küste bis an die Saar wird es wahrscheinlich aufklaren, sodass hier in der Nacht mit entsprechendem Bodenfrostq zu rechnen ist- die noch höhenkalte Luftmasse kommt also zur Ruhe).

Donnerstag:

- im großen Teil des Landes eher ruhig und meist trocken ( auch wenn sich die Sonne insgesamt noch eher rar macht), letzte Schauer insb. Richtung Nordosten/Osten möglich, teils noch Graupel ( Winddrehung von NW auf S erfolgt im Laufe des Tages).

Freitag;

- in der Norddeutschen Tiefebene eher sonnig und heiter, kein Niederschlag zu erwarten, in der einfließenden meditteranen Luftmasse im Südwesten ( v.a im Raum Bodensee) durchaus einige Wärmegewitter nicht auszuschließen ( Werte hier < 20.0 °C). Das ist aber erst der Anfang, es sieht danach aus als ob die entsprechende Luftmasse bundesweit ankommt- entsprechend ist dann erneut mit Schauern und Gewittern( allerdings in diesem Fall thermischen Gewittern) zu rechnen... heute sind es wie erwähnt Kaltluftgewitter.

Soweit zu den kommenden Tagen,
Nisus! ;)
 
hallo nisus
mach blos weiter,auf grund deiner prognosse hab ich am freitag schon die wärmelampen für die freivolis gerichtet u. promt mußt ich bei den ausgeflogenen jungvögel heut schon einschalten,,,,,,,das die dir aber kein wetterforum geben t,t,t,t.
mfg willi
p.s.
da hats modis bei die haben von ihrer materie nicht ein hauch von ahnung, du wärst mal einer mit können, mit deinen wetterprognossen.

Moin Willi,

naja, da kann ich ja nix dran rütteln.. dann schreib ich eben hier weiter! ;) Ansonsten gilt noch: Eisheilige ( heute Aprilwetter), morgen in Ansätzen auch noch, erst zum Wochenende dann Tendenz zur deutlichen Erwärmung ( nachts Bodenfrost!!)- siehe auch im Beitrag über diesem! ;)

mfg,
Thomas
 
Hallo zusammen,

wie gestern bereits erwähnt befinden wir uns im Einfluss eines Tiefdrucksystems über dem südlichen Skandinavien. Auf seiner Rückseite ist in den vergangenen Tagen maritime Polarluft eingeflossen ( Kennzeichen: höhenkalt und instabile Luftmassenschichtung in der Atmosphäre). Diese maritime Polarluft mit Ursprung Grönland liegt jetzt insbesondere über dem Norden Deutschlands. Über Westeuropa erstreckt sich als Gegenpol ein Gebiet hohen Luftdrucks mit Kern in etwa über Cornwall ( aktuell). Zwischen diesen beiden Druckgebilden ergibt sich schließlich diese nordwestliche Höhenströmung, in der diese maritime Polarluft herbeigeschaufelt wird.
In der Höhe haben wir derzeit rund -33 °C ( 5500 m ü.NN) über Norddeutschland, am Boden sind wir noch leicht im zweistellig positiven Bereich. Mit zusätzlicher solarer Einstrahlung kommt es zur Entstehung mehrerer, teils noch kräftiger Schauer ( wenn auch seltener als gestern). Prädestiniert dafür sind der Nordwesten und Westen aufgrund der Nähe zur Nordsee. Die höhenkalte Luftmasse beginnt jedoch langsam zu altern und kommt heute Abend wohl entgültig zur Ruhe ( nachts Aufklaren). Einzig und allein Mecklenburg-Vorpommern könnte morgen noch etwas von der " alternden" Höhenkaltluft mitbekommen- in Form von weiteren Schauern.

Voraussichtlich morgen kristallisiert sich dann ein Wendepunkt heraus: über der Biskaya wird ein Tiefdruckgebiet ( sehen alle Modelle gleichsam so) entstehen. Die höhenkalte Luftmasse wird also rasch von meditteranen ersetzt ( zuerst betrifft das ganze natürlich den Südwesten). Es steht uns also abermals eine Umstellung bevor... dazu gleich noch ein paar Worte.
Im Folgenden nun die Übersicht, was in den nächsten Tagen ansteht:

Am heutigen Mittwochnachmittag liegen wir weiterhin in der nordwestlichen Höhenströmung und unter der höhenkalten Luftmasse- daraus resultierende konvektive Ereignisse betreffen insbesondere noch den Nordwesten und Westen ( teils Graupel, Kaltluftgewitter stellen eher die Ausnahme dar). Insbesondere Richtung Osten/Nordosten bleibt es auf weite Strecken trocken- hier wird man dann morgen noch etwas merken. Die Höhenkaltluft kommt in den Abendstunden allmählich zur Ruhe ( die untergehende Sonne tut ihren Teil dazu)... letzte Schauer fallen dann allmählich in sich zusammen und es klart weit verbreitet auf ( ausgenommen wohl die Nordseeküste) - entsprechende Gefahr von Bodenfrost in der Nacht. An der Nordseeküste sind Sturmböen möglich.

Morgen haben wir letzte Schauerereignisse noch im Nordosten ( weniger intensiv als heute und gestern). Dadurch, dass das westeuropäische Hochdruckgebiet seine Fühler gen. Rhein und Ems streckt bleibt es hier oftmals sonnig- es wird entsprechend wärmer als heute... trotz eines weiterhin böigen Nordwestwindes ( die Höhenströmung beginnt jedoch sich auf SW zu richten).

Freitag: - in der Norddeutschen Tiefebene sonnig und trocken, abermals leichte Temperaturerhöhung im Vergleich zum Vortag: abflauender Wind und Drehung auf südliche bis südwestliche Richtungen. Der Südwesten gelangt in den Zustrom meditteraner Luftmassen ( entsprechend schwül). Insbesondere im Raum Bodensee ist mit abendlichen Wärmegewittern oder kräftigen Schauern zu rechnen.. die meditterane Luftmasse " arbeitet" sich weiter nordwärts und überlagert Norddeutschland dann zum Samstag hin. ;)

Soweit zu den kommenden, freien Tagen! ;)

Nisus.
 
Na....dann wird es ja langsam etwas mit den wärmeren Temperaturen.:dance:
 
Dass es das wird, steht mittlerweile fest- alle Modelle sehen es ähnlich: es wird schwülwarm zum Wochenende, aber mit den " Nebenwirkungen" ( teils kräftige Gewitter) muss man dann doch noch rechnen ( insbesondere zum Sonntag hin). Gleich/ später mehr. ;)
 
Hallo zusammen und einen schönen Vatertag allerseits,

das mit polarer Kaltluft angefüllte Tiefdruckgebiet von gestern hat sich in den vergangenen Stunden in einer auf SW drehenden Strömung aus dem Staub gemacht- es liegt jetzt über Norwegen und bewegt sich auf seine Zyklolyse zu ( Auflösung). In der vergangenen Nacht ist - wie erwartet- ein Tiefdrucksystem über der Biskaya entstanden- über Frankreich zeitgleich ein schwaches Hochdruckgebiet, ein sogenanntes " Zwischenhoch", da es eben nicht allzulange hält. Dieses Zwischenhoch liegt nunmehr mit Kern über dem Bayerischen Wald und sorgt hier dafür, dass sich Wolkenfelder auflösen und die " in die Jahre gekommene" Polarluft Stück für Stück erwärmt. Einzig und allein im Nordosten sind noch Reste der labilen ( maritime Polarluft) Luftmasse zu spüren, was sich in Form von letzten Schauern bemerkbar macht. Auch in anderen Teilen der Norddeutschen Tiefebene, beispielsweise im Nordwesten kann es regional ganztags bedeckt sein, da der Wind hier noch aus Richtung See kommt und feuchtgesättigte kühle Luftmassen mit sich bringt, darüberhinaus liegen wir hier auch weniger im Bereich des Zwischenhochs.
Voll und ganz auf Südwest wird die Strömung dann in der kommenden Nacht drehen, wenn das Zwischenhoch sich verzogen bzw aufgelöst hat. Das Biskayatief sorgt dann für diese südwestliche Strömung mit Advektion meditteraner, ( feuchtwarmer) Luftmassen.

Und nun werfen wir einen genaueren Blick auf die weiteren Tage des langen Wochenendes...

Nun, zum heutigen Nachmittag gibt es nicht viel mehr zu sagen: in der Nordhälfte ist es ( siehe oben genannte Gründe) streckenweise ganztags bedeckt, insbesondere Richtung Ostsee besteht ein gewisses Potential bzgl. Schauerereignisse. Unter dem Einfluss des Zwischenhochs dagegen ist es in Süddeutschland auf lange Strecken sonnig und entsprechend wärmer als im wolkenverhangenen Norden ( die Rest-Polarluft wird wieder step by step erwärmt).

In der bevorstehenden Nacht dann nähern sich dem Rhein im Zuge der entstandenen Biskaya-Zyklone kompaktere Wolkenfelder- ein entsprechendes Frontensystem spielt mit, sodass in den Frühstunden mit ersten Regenfällen gerechnet werden muss. Ansonsten bleibt es bis auf Weiteres sternenklar: die Option auf Bodenfrost besteht insbesondere entlang der Oder und v.a im Erzgebirge: hier sollte man nachts noch vorsichtig sein. Unter der Abschirmung der Wolkenfelder im Westen dagegen besteht keinerlei Gefahr.

Nun, für den Brückentag sieht es nach einer Zweiteilung aus: in der Nordhälfte ist es zumeist aufgeheitert, streckenweise auch noch wolkig. Entlang des Rheins dagegen haben wir die dichteren Wolkenfelder schon aus der Nacht heraus, sodass sich hier erste Regenschauer bemerkbar machen, die sich dann in südwestlichen Strömung weiter nordwärts ausbreiten- Teile Norddeutschlands könnten also nicht gänzlich trocken davonkommen. Dort, wo sich die feuchtwarme Luftmasse schon deutlicher durchgesetzt hat ( wie z.B am Bodensee) kann es zu ersten, abendlichen Wärmegewittern kommen, die aufgrund fehlender Labilität aber nicht unwetterartigen Charakter annehmen sollten. Unter der weiter zunehmenden WLA kann vielerorts ein sogenannter " warmer Tag ( < 20.0 °C) " verzeichnet werden ( bezogen auf den Süden).

Voll und ganz ist die feuchtwarme Luftmasse dann am Samstag angekommen- auch im Norden. Es kommt bei sonnigen Abschnitten zu entsprechender Bildung von Quellwolken, die dann zu kräftigen Schauern und auch Wärmegewittern auswachsen können ( prädestiniert ist die Westhälfte, da der Feuchtigkeitsgehalt der Luftmasse hier höher ist). Entsprechend haben wir von der Ostsee über das Erzgebirge bis an den Bayerischen Wald die höhere Anzahl von Sonnenstunden- außerdem wird die Wärme hier weniger drückend empfunden als entlang der Ems und des Rheins. Großhagel und lineare Windereignisse sind eher weniger zu erwarten, da es sich nicht um frontogenetische Gewitter handelt ( die bei einem Luftmassenwechsel zustande kommen) und auch die Dynamik fehlt. Starkregen ist aufgrund des Feuchtigkeitsgehaltes aber durchaus möglich- in Sachen Wind bleibt es aber eher bei Wind, nur selten auch Sturmböen. Genaueres bleibt aber abzuwarten, da die Gewittervorhersage auf eine solche Distanz kaum möglich ist.

Zum Sonntag: eine glatte Kopie des Samstages: Richtung Osten sonnig und trocken, im Westen feuchtwarm ( besonders nachmittags: kräftige Schauer und Wärmegewitter mit oben genannten Begleiterscheinungen).

Soweit für den Moment,
Nisus.
 
Angesichts der interessanten Entwicklung in der Wetterlage heute Abend wieder eine Übersicht ( sofern es zeitlich geht)- ein stabiles Hochdruckgebiet liegt nördlich von uns und scheint auch dort bleiben zu wollen... schwülwarme Luftmassen werden durch trockene und ebenso warme ersetzt..... ;)
 
Angesichts der interessanten Entwicklung in der Wetterlage heute Abend wieder eine Übersicht ( sofern es zeitlich geht)- ein stabiles Hochdruckgebiet liegt nördlich von uns und scheint auch dort bleiben zu wollen... schwülwarme Luftmassen werden durch trockene und ebenso warme ersetzt..... ;)
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Thema: Wetterprognose und deren Relevanz für den Vogelzug

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