" Kampf im Schwergewicht"- " Winter gegen Frühling"- wer setzt sich durch?
Hallo zusammen,
wie ja schon vor einigen Tagen mehrmals beschrieben sieht es nicht gut aus für Freunde des Frühlings- denn ein markanter Rückschlag des Winters deutete sich an- und.. bewahrheitete sich mit dem heutigen, teilweise auch schon mit dem gestrigen Tag. Die Überschrift klingt vielleicht in Ansätzen komisch- trifft den Sinn aber durchaus: die Luftmassen haben jedenfalls ihr Eigengewicht- eisige, polare Luftmassen aus Nordeuropa, die über unseren Köpfen auf sehr milde, meditterane Luftmassen treffen. Der nordeuropäische Winter erreicht erst jetzt seinen Höhepunkt- dementsprechend " lauert" Polarluft... und da braucht es nur eine passende Konstellation und der Winter bricht auch bei uns wieder herein. Da stellt sich die Frage: wie sieht es aktuell aus und wie geht das ganze aus? Die Antwort gibts jetzt.
Erstmal zur allgemeinen Wetterlage:
Die Witterung über unseren Köpfen wird derzeit von einer kräftigen Tiefdruckrinne gesteuert, die sich vom Euroatlantik bis in den südlichen europäischen Raum erstreckt. Nordwestlich Großbritanniens hat sich ein Hochdruckgebiet eingenistet, welches den Atlantik abriegelt und das Einströmen milder Luftmassen verhindert. Das angesprochene Tiefdruckgebiet hierbei wirkt wie ein " Strudel": es zieht eisige polare Luftmassen förmlich an und sorgt dafür, dass diese zu uns nach Mitteleuropa rutschen ( nordöstliche Strömung). Aufgrund der geografischen Lage strömt diese Kaltluft im weiteren Verlauf über das Meer ( Drehbewegung des Tiefdruckgebietes), daher sind im süddeutschen Raum noch mildere, teils frühlingshafte Luftmassen wetterbestimmend in diesen Stunden. Norddeutschland erfasst die Polarluft direkt- da ist - wie gesagt- die Drehbewegung des Tiefdruckgebietes mit im Spiel. Diese unmittelbare Nähe der beiden gegensätzlichen Luftmassen führt unweigerlich zum Aufbau einer markanten Luftmassengrenze, die sich bereits in den gestrigen Abendstunden über dem äußersten Norden Deutschlands etablierte. Nun ist es so, dass aus Norden das gewaltige Kaltluftreservoir gegen diese unsichtbare Grenze drückt und sie langsam aber sicher südwärts verschiebt.. die milde Luftmasse wird langsam aber sicher abgedrängt- diesen Prozess erkennt man anhand der Temperaturverteilung in diesen Stunden gut.
Zur Veranschaulichung mal die aktuelle Lage der Luftmassengrenze im Groben:
Wie gesagt: das System ist dynamisch und wird sich in den kommenden Stunden südwärts verlagern, da die Kaltluft " überlegen" ist. Solche Temperaturgegensätze auf engstem Raum ( im Südwesten teilweise 15 °C, im Norden teils Dauerfrost) äußern sich oftmals in Niederschlägen, die teilweise markante Ausmaße annehmen können. Ihr Aggregatzustand ist dann unterschiedlich je nach geografischer Lage.. liegt man in diesem Fall auf der Südseite der LMG, dann hat man Starkregen, sitzt man nördlich der Grenze, dann darf man sich mit Starkschneefall herumschlagen.
Und so war es in der vergangenen Nacht im Norden und ist es teils auch jetzt noch. In einigen Regionen fielen bislang annähernd 20 cm Neuschnee in den tiefen Lagen, keinesfalls die Regel Mitte März. Da sieht man, welches Potential diese Luftmasse hatte und auch noch hat.
Wie entwickelt sich nun die Situation in den kommenden Stunden/Tagen?
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Nacht zu Montag:
-> Luftmassengrenze verschiebt sich weiter südwärts, nördlich überall frostig.
-> im Norden insgesamt abklingender Schneefall, die Musik spielt nun im ostdeutschen Raum ( Sachsen, Teile Brandenburgs) - hier noch Starkschneefall!
-> insbesondere an den Küsten Gefahr von Schneeverwehungen ( stürmischer Ostwind!)
Montag:
-> abklingende Schneefälle auch im ostdeutschen Raum
-> Kaltluft breitet sich weiter südwärts aus, nur vom äußersten Südwesten bis rüber in den Bayerischen Wald und südlich davon noch ( sehr mild) und teils regnerisch. Aufgrund der Temperaturgegensätze an der Luftmassengrenze sind hier teils Gewitter möglich.
-> in Norddeutschland dauerfrostig, aber auch sonst nur ganz schwach über 0 °C ( abgesehen von den benannten Regionen im Süden eben)
Hinweis: Durchzug eines Tiefdruckgebietes in der Nacht zum Dienstag wahrscheinlich: in RLP und im südlichen NRW kanns dann wieder einiges an Neuschnee geben, die genaue Entwicklung hier ist aber noch unsicher!
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Soweit erstmal zur kurzfristigen Entwicklung... und auch danach sieht es nach keiner Milderung aus. Diese Woche müssen wir also durch den Märzwinter, der uns zur Wochenmitte Nachtfröste von -10 °C oder tiefer bescheren könnte, insbesondere dort, wo Schnee liegt. Tagsüber oftmals Dauerfrost und anfangs noch böiger Nordostwind. Wer hätte das geahnt? Ich jedenfalls nicht.. auch wenn mir klar war, dass der Winter in Skandinavien/Nordrussland erst jetzt seine Höchstform erlangt hat und die " Kaltluft-Masse" jetzt am größten ist. Vielleicht werden wir dann ja im weiteren Märzverlauf für diesen spätwinterlichen, markanten Kälterückfall " entschädigt".. genaue Entwicklungen sind da aber noch nicht diskutabel.
Schönen Sonntag, hier ist es ein verschneiter. Da müssen wir wohl nochmal durch.
Grüße!
Nisus!
Dienstag: