Wetterprognose und deren Relevanz für den Vogelzug

Diskutiere Wetterprognose und deren Relevanz für den Vogelzug im Forum Kraniche im Bereich Wildvögel - Moin allerseits, da der Thread " Kranichzug im Herbst 2011" eigentlich nur für Beobachtungen gedacht ist, habe ich mich entschlossen, für meine...
Heute um 18:15h flogen über 150 Kraniche (1 Schwarm!) über Rauschenberg bei Marburg nach Norden.
 
Oh..Oh...das hört sich ja garnicht gut an. Da sollten auch wir in NRW am Wochenanfang auf einiges gefaßt...oder ???
 
So wild wie im Norden wirds bei euch wohl nicht schneetechnisch, aber ab MO flutet die polare Kaltluft auch euch... besonders die Nacht zu MI kann dann lausig werden- bis zu -10 °C durchaus möglich, über Schneeflächen kälter. Insgesamt dauerfrostig für einige Tage. Wie man sieht: ein durchaus heftiger Wintereinbruch jetzt ( fast) Mitte März- zuletzt gab es einen vergleichbaren vor sieben Jahren.
Die Problematik liegt einfach im zurzeit enormen Kaltluftreservoir über Nordeuropa- hier erreicht der Winter erst jetzt seinen " Höhepunkt"- und da braucht es nur die entsprechende Konstellation... und schwupps ist die eisige Luftmasse aus Skandinavien hier bei uns. Und so kommts in den kommenden Stunden/Tagen. Da muss man durch. ;)

Die Luftmassengrenze liegt in diesen Stunden über dem mittleren Niedersachsen und wird sich im Laufe der Nacht südwärts verlagern- die milde Luft drückt im Süden dagegen, aber die " Winterluft" hat mehr" Kraft" und schiebt die Luftmassengrenze eben langsam aber sicher südwärts.

Grüße
 
" Kampf im Schwergewicht"- " Winter gegen Frühling"- wer setzt sich durch?

Hallo zusammen,

wie ja schon vor einigen Tagen mehrmals beschrieben sieht es nicht gut aus für Freunde des Frühlings- denn ein markanter Rückschlag des Winters deutete sich an- und.. bewahrheitete sich mit dem heutigen, teilweise auch schon mit dem gestrigen Tag. Die Überschrift klingt vielleicht in Ansätzen komisch- trifft den Sinn aber durchaus: die Luftmassen haben jedenfalls ihr Eigengewicht- eisige, polare Luftmassen aus Nordeuropa, die über unseren Köpfen auf sehr milde, meditterane Luftmassen treffen. Der nordeuropäische Winter erreicht erst jetzt seinen Höhepunkt- dementsprechend " lauert" Polarluft... und da braucht es nur eine passende Konstellation und der Winter bricht auch bei uns wieder herein. Da stellt sich die Frage: wie sieht es aktuell aus und wie geht das ganze aus? Die Antwort gibts jetzt. ;)

Erstmal zur allgemeinen Wetterlage:

Die Witterung über unseren Köpfen wird derzeit von einer kräftigen Tiefdruckrinne gesteuert, die sich vom Euroatlantik bis in den südlichen europäischen Raum erstreckt. Nordwestlich Großbritanniens hat sich ein Hochdruckgebiet eingenistet, welches den Atlantik abriegelt und das Einströmen milder Luftmassen verhindert. Das angesprochene Tiefdruckgebiet hierbei wirkt wie ein " Strudel": es zieht eisige polare Luftmassen förmlich an und sorgt dafür, dass diese zu uns nach Mitteleuropa rutschen ( nordöstliche Strömung). Aufgrund der geografischen Lage strömt diese Kaltluft im weiteren Verlauf über das Meer ( Drehbewegung des Tiefdruckgebietes), daher sind im süddeutschen Raum noch mildere, teils frühlingshafte Luftmassen wetterbestimmend in diesen Stunden. Norddeutschland erfasst die Polarluft direkt- da ist - wie gesagt- die Drehbewegung des Tiefdruckgebietes mit im Spiel. Diese unmittelbare Nähe der beiden gegensätzlichen Luftmassen führt unweigerlich zum Aufbau einer markanten Luftmassengrenze, die sich bereits in den gestrigen Abendstunden über dem äußersten Norden Deutschlands etablierte. Nun ist es so, dass aus Norden das gewaltige Kaltluftreservoir gegen diese unsichtbare Grenze drückt und sie langsam aber sicher südwärts verschiebt.. die milde Luftmasse wird langsam aber sicher abgedrängt- diesen Prozess erkennt man anhand der Temperaturverteilung in diesen Stunden gut.

Zur Veranschaulichung mal die aktuelle Lage der Luftmassengrenze im Groben:

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Wie gesagt: das System ist dynamisch und wird sich in den kommenden Stunden südwärts verlagern, da die Kaltluft " überlegen" ist. Solche Temperaturgegensätze auf engstem Raum ( im Südwesten teilweise 15 °C, im Norden teils Dauerfrost) äußern sich oftmals in Niederschlägen, die teilweise markante Ausmaße annehmen können. Ihr Aggregatzustand ist dann unterschiedlich je nach geografischer Lage.. liegt man in diesem Fall auf der Südseite der LMG, dann hat man Starkregen, sitzt man nördlich der Grenze, dann darf man sich mit Starkschneefall herumschlagen. ;) Und so war es in der vergangenen Nacht im Norden und ist es teils auch jetzt noch. In einigen Regionen fielen bislang annähernd 20 cm Neuschnee in den tiefen Lagen, keinesfalls die Regel Mitte März. Da sieht man, welches Potential diese Luftmasse hatte und auch noch hat.

Wie entwickelt sich nun die Situation in den kommenden Stunden/Tagen?

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Nacht zu Montag:

-> Luftmassengrenze verschiebt sich weiter südwärts, nördlich überall frostig.
-> im Norden insgesamt abklingender Schneefall, die Musik spielt nun im ostdeutschen Raum ( Sachsen, Teile Brandenburgs) - hier noch Starkschneefall!
-> insbesondere an den Küsten Gefahr von Schneeverwehungen ( stürmischer Ostwind!)


Montag:

-> abklingende Schneefälle auch im ostdeutschen Raum
-> Kaltluft breitet sich weiter südwärts aus, nur vom äußersten Südwesten bis rüber in den Bayerischen Wald und südlich davon noch ( sehr mild) und teils regnerisch. Aufgrund der Temperaturgegensätze an der Luftmassengrenze sind hier teils Gewitter möglich.
-> in Norddeutschland dauerfrostig, aber auch sonst nur ganz schwach über 0 °C ( abgesehen von den benannten Regionen im Süden eben)

Hinweis: Durchzug eines Tiefdruckgebietes in der Nacht zum Dienstag wahrscheinlich: in RLP und im südlichen NRW kanns dann wieder einiges an Neuschnee geben, die genaue Entwicklung hier ist aber noch unsicher!

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Soweit erstmal zur kurzfristigen Entwicklung... und auch danach sieht es nach keiner Milderung aus. Diese Woche müssen wir also durch den Märzwinter, der uns zur Wochenmitte Nachtfröste von -10 °C oder tiefer bescheren könnte, insbesondere dort, wo Schnee liegt. Tagsüber oftmals Dauerfrost und anfangs noch böiger Nordostwind. Wer hätte das geahnt? Ich jedenfalls nicht.. auch wenn mir klar war, dass der Winter in Skandinavien/Nordrussland erst jetzt seine Höchstform erlangt hat und die " Kaltluft-Masse" jetzt am größten ist. Vielleicht werden wir dann ja im weiteren Märzverlauf für diesen spätwinterlichen, markanten Kälterückfall " entschädigt".. genaue Entwicklungen sind da aber noch nicht diskutabel.

Schönen Sonntag, hier ist es ein verschneiter. Da müssen wir wohl nochmal durch. ;)

Grüße!
Nisus!

Dienstag:
 
Danke Dir für die ausführlichen Beschreibungen!!!...zieh Dir Deine Skiunterwäsche an.....es wird kalt:traurig:
 
Am freitag, 09.03.13 mehrere große Schwaerme über Erftstadt bei Köln.

Gruß
Hans
 
Besonders für den Norden des Landes:

Wer heute Nacht unterwegs ist: gut einpacken. Es wird nochmal sehr kalt, gerade in der Norddeutschen Tiefebene: über Schnee klart es auf, die Werte gehen in den Keller, es sind bis zu -15 °C möglich, teilweise werden die Tiefstwerte des Januars nochmal in Angriff genommen. Der Winter zeigt sehr spät nochmal was er alles kann.

Hier gab es die letzten zwei Tage Dauerfrost. Weiterhin: kalt, vielleicht nicht mehr dauerfrostig, aber mehr als 1 °C tagsüber nicht drin, immer wieder Schneeschauer. In den Nächten deutliche Minusgrade, wenn auch wohl nicht so kalt wie in der kommenden Nacht. Winterlich kalt bleibt es noch bis zum kommenden Wochenende, dann meldet sich der Atlantik wieder zu Wort, nach jetzigem Stand stellt sich eine Südwestlage ein ( mildere Meeresluft)- der Märzwinter geht dann auch - man wird ihn gerade hier im Norden noch länger in Erinnerung behalten. Mehr dazu morgen!

Grüße!
 
Na, das hört man doch gern....wenn ich da ans Schneeschippen denke...
Ivan
 
Es sei denn es macht ihm was Spass. Aber Schneeschippen gehört sicher nicht dazu
Grüße
Uwe M.
 
Winter lässt nicht locker- Frühling wird weiterhin " unterdrückt"- nicht in Sicht...

Hallo zusammen,

wie die Überschrift es bereits sagt: es gibt keine guten Aussichten, noch immer nicht- auch wenn wir jetzt den März zur Hälfte hinter uns gebracht haben. Der Winter lockert seinen kalten, in den vergangenen Tagen teils eisigen Griff über Mitteleuropa nicht und lässt dem Frühling keinen Spielraum, um es einfach gesagt auszudrücken- und genauso sieht es auch in den kommenden Tagen noch aus. Wie genau das Ganze großwetterlagentechnisch aktuell aussieht und wie es in den kommenden Tagen weitergeht, dazu jetzt mehr:

Das mitteleuropäische Wettergeschehen wird in diesen Stunden im Wesentlichen durch ein kräftiges Tiefdruckgebiet nahe den Britischen Inseln dominiert. Die schwch wetteraktive Warmfront hat die Nordhälfte in den Nachtstunden überquert und liegt indes über Dänemark. Postfrontal " flutscht" ein schwaches Gebiet hohen Luftdrucks, ein sogenanntes " Zwischenhoch" vor das westeuropäische Tiefdrucksystem und sorgt hierzulande für eine kurze! Wetterberuhigung- angesichts des hohen Feuchtegehalts der Luftmasse dürfte Sonnenschein aber kaum eine Rolle spielen. Im Warmsektor ( Gebiet hinter der Warmfront) wird es kurzzeitig - mit Rückblick auf die vergangenen Tage- fast schon " ungewöhnlich mild"- 10 °C sind im westdeutschen Tiefland durchaus möglich. Zu jedem Tiefdrucksystem in unserer Westwindzirkulation gehören aber wohl oder übel zwei Frontensysteme- in allen Fällen folgt einer Warmfront eine mehr oder wenige wetteraktive Kaltfront. Genau diese Kaltfront liegt derzeit noch vor den Britischen Inseln auf dem Meer- verlagert sich aber rasch ostwärts und wird Rhein und Ems in den heutigen, späten Abendstunden erreichen. Frontale Niederschläge sind an sie gekoppelt- und so kommt es in der milden Luftmasse im Westen eher zu Schneeregen/Regen, dort, wo die kalte Luftmasse das Zepter in der Hand hält, nämlich in der Mitte und mit jedem km weiter Richtung Nordosten schneit es. Im Übergangsbereich ( z.B Ostwestfalen/östliches Niedersachsen) ist auch gefrierender Regen mit Glatteisbildung nicht auszuschließen, im Westen besteht keine Gefahr diesbzgl- hier nur in den Mittelgebirgslagen. Die Kaltfront wird sich in den morgigen Mittagsstunden dann etwa auf einer Linie Schleswig-Holstein-Hessen " aufhalten" und östlich dieser Linie für Schneefälle sorgen, während die " Kalt"-front im Westen nur auf dem Papier eine ist- es spielt gerade hier Meeresluft mit. Dennoch: auch wenn es im Westen vorerst nicht ganz so kalt ist: von Frühling kann keine Rede sein und das wird in den kommenden Tagen wohl auch so bleiben. Das enorme Kaltluftreservoir, der skandinavische " Kältepool" bleibt in Lauerstellung- und sobald da eine entsprechende Großwetterlage die Tür öffnet, sitzen wir wieder in strengen Nachtfrösten und Schneefällen. Leider kann das noch ziemlich schnell gehen... und umgekehrt: der milden Luftmasse wird noch kein wirkliches Tor geöffnet.

Nun konkret zu den kommenden Tagen:


Sonntag:

-> im Westen noch zeitweise Niederschläge, grundsätzlich durchweg als Regen, nur in höheren Mittelgebirgslagen auch die feste Form

-> mit jedem km weiter gen. Osten steigt die Wahrscheinlichkeit auf Schneefälle, Richtung Nordosten ebenso: in einer Übergangszone über der Landesmitte gefrierender Regen weiterhin möglich

-> im Westen mit 5-9 °C durchaus " halbwegs" mild, aber grau in grau.

Nacht zu Montag:

-> weitere Niederschläge: im westdeutschen Tiefland Plusgrade und Regen, keine Glättegefahr

-> Kaltluft regiert weiter östlich- von Sachsen-Anhalt bis nach Schleswig-Holstein durchweg Schneefall zu erwarten, es wird hier durchaus einige Zentimeter Neuschnee mit entsprechenden Verkehrsbehinderungen geben. In diesen Gebieten herrschen schwache Minusgrade. Knapp westlich dieser groben Linie ist gefrierender Regen möglich, an Rhein und Ems muss man sich wie gesagt keine Gedanken machen.

Montag:

-> Niederschläge von " Süd nach Nord"- quer über Deutschland

-> im Westen: Schneeregen oder Regen, nur in den Mittelgebirgslagen ab ca. 500 m Schneefälle

-> Richtung Osten/ Norddeutschland deutlich kälter, hier schneit es- nach jetzigem Stand mit mehreren cm Neuschnee durchaus warnrelevant. Es herrscht in diesen Gebieten leichter Frost.

-> interessante Konstellation: im Norden Ostwind, im Süden Süd/Südwestwind: zeigt die unterschiedliche Temperaturverteilung.

-> man kann trotz der etwas milderen Werte auch im Westen nicht von Frühling sprechen.

Soweit zur Situation bis zum Wochenbeginn. Doch was dann? Drei Schwergewichte in der Modellwelt verfolgen für die kommende Woche eine hochwinterliche Großwetterlagenkonstellation, in der auf der Ostflanke eines skandinavischen Hochdruckgebietes eisige Luftmassen dank " Türöffnung" südwärts ausbrechen. Über Skandinavien wird durch dichte Schneedecken auch jetzt Mitte März noch kräftig " Kaltluftproduktion" betrieben, daher bleibt der Kaltluftpool " aufrecht" und es braucht nur die richtige Stellung der Druckgebilde und diese Kaltluftblase bricht zu uns aus. Genau das simulieren drei Modellschwergewichter- die Briten: UKMO, die Amerikaner: GFS und die Australier mit GEM. Die Luftmasse wird mit -15 °C in 850 hPa-Basis ( 1500 m Höhe) beschrieben- über dem Norden Deutschlands. Aber auch weiter südwärts würde diese Kaltluftblase noch ausgreifen- und so abstrus es klingt: sie wäre ganz besonders im Norden und in der Mitte noch " dauerfrosttauglich". Dieser Prozess der " Flutung" mit eisigen Luftmassen würde Ende der kommenden Woche eingeleitet werden- trotz der zeitlichen Distanz sollte man das durchaus ernst nehmen, zumal derzeit eine gewisse Modelleinigkeit besteht. Es gibt andere Modelle, die sehen es nicht ganz so extrem mit der Luftmasse, die drei eben dann doch... nur einige wenige sehen mit einer zyklonalen Südwestlage einen Frühlingsdurchbruch. Aufgrund der Unterzahl dieser " Frühlings-Befürworter" lässt sich darüber kaum diskutieren. Dennoch gilt: die genaue Entwicklung zum Ende der kommenden Woche ist und bleibt erst einmal noch unsicher- liegt ein Druckgebilde mal anders, sieht auch die Temperaturverteilung wieder ganz anders aus und die eisige Luftmasse aus Skandinavien wird hinter " Schloss und Riegel" gebracht und tobt sich über Fennoskandinavien aus. Es gilt also: beobachten- das werde ich hier in den kommenden Tagen weiterhin tun.

Ich melde mich! ;)

Jetzt erstmal Schönes Wochenende!
Nisus
 
Der Norden und Osten "versinken" im Schnee...

Kein Problem!

Ostdeutschland und Norddeutschland " ganz oben" ( Linie: Thüringen- Ostsee) versinken in diesen Stunden regelrecht im Schnee. Grund ist ein Tiefdruckgebiet, das seinen Ursprung im Mittelmeer hat und feuchte Luftmassen einfließen lässt. Es liegt derzeit über Polen- dadurch ergibt sich eine östliche Strömung mit Kaltluftzufuhr. Die Folge: " Dauerschneefall". Dazu hier stürmischer Ostwind und entsprechende Verwehungen- hochwinterliche Witterungsverhältnisse. Gerade hier wird der Winter seinen eisigen Griff auch in den nächsten Tagen nicht lockern- hier ist - unglaublich aber wahr- noch Dauerfrost möglich. Mit jedem km gen. Südwesten ist es dann milder ( Luftmassengrenze)- aber auch nicht wirklich Frühling- " Übergangswetter" trifft es hier gut. Einige Modelle gehen dann nach dem kommenden Wochenende von einer Flutung der polaren Luftmassen betreffend ganz Deutschland aus- mit Glück könnte gerade der Südwesten da aber halbwegs glimpflich davonkommen.
Im übrigen Land hieße das: durchaus noch knackige Nachtfröste, leichte Plusgrade am Tag, im Nordosten sogar noch Dauerfrost über dichten Schneedecken möglich. Damit der Frühling bei uns durchgreifend einzieht, müsste sich schon ein Tiefdruckgebiet im Ostatlantik " eingraben" und hoher Luftdruck gen. Osteuropa wandern- das wäre der " Schlüssel" zum Erfolg. Leider sieht die Verteilung derzeit genau umgekehrt aus- und da fleißig Warmluft bei Grönland auf den Atlantik ausbricht, wirkt sich das nicht positiv auf die Tiefdruckbildung dort aus. Der Nährboden für atlantische, blockierende Hochdruckgebiete bleibt erstmal gegeben. Wir müssen uns noch gedulden- und gerade im Osten/Norden durch den Schnee buddeln... ;)

Schönen Montagabend,
Nisus!
 
mensch nisus
bring doch mal bessere nachrichten,, mich:+kotz: das an,,,,,,ICH WILL FRÜHLING,mensch mach doch mal:D
drotz dem mein dank
mfg willi
 
Ein paar Worte..

Hallo Willi,

ich weiß es klingt komisch, dass wir- wo der März zu 2/3 rum ist- noch nicht wirklich über Frühling reden können, sondern die Möglichkeit auf einen weiteren, Kaltluftausbruch über ganz Deutschland besteht in wenigen Tagen. Gäbe dann v.a Richtung Norden nochmal strengen Frost über dichten Schneedecken- aber auch sonst ordentliche Minusgrade und nur ganz schwache Plusgrade tagsüber. 70 % der Globalmodelle sehen diese Entwicklung zurzeit leider- daher muss man sie durchaus ernstnehmen. Von Frühling will in den nächsten Tagen kein Modell etwas wissen- auch wenn es zum DO/FR im Westen mal kurz milder wird mit bis zu 10 °C.

Leider ist der " Kaltluft-Pool" über Skandinavien und Nordrussland gerade im Spätwinter/ Vorfrühling noch gigantisch ( dieses Jahr besonders!)- hier hat der Winter jetzt erst seine Höchstform erreicht- und solange das Hochdruckgebiet da oben sitzt und eine östliche/ nordöstliche Strömung ermöglicht, kommen wir nicht raus aus diesem Dilemma und der Winter hält uns fest. So sieht es erstmal noch aus.

Was dann in gut zwei Wochen an Ostern passiert, das steht noch in den Sternen- leider muss man aufgrund dieses gewaltigen Kaltluftreservoirs und dem hartnäckigen Skandinavien-Hoch da oben " mit dem Schlimmsten rechnen".

Schönen Tag noch,
Nisus!
 
Danke sehr. Für die Info, nicht fürs Wetter. Und du hast leider wieder Recht. Habe heute früh schon mächtig viel Schnee geschippt und werde also nun weiterhin nicht aufs Wegtauen vertrauen.

Grüßlies
Gabi
 
Astronomischer Frühlingsanfang um 12:02 Uhr- aber sonst... nicht wirklich.

Hallo zusammen,

zumindest kalendarisch/astronomisch geht es heute- genauer gesagt um 12:02 Uhr MEZ- in den Nordfrühling. Die Sonne überschreitet genau in dieser Minute den Himmelsäquator von Süden nach Norden- Tag und Nacht sind jetzt gleich lang, in den nächsten Wochen wird die Tageslänge dann beträchtlich zunehmen- Ende Mai bis Mitte Juli hat man in Norddeutschland dann die ganze Nacht hindurch " Mitternachtsdämmerung". Aber bis dahin ist es noch etwas hin. Auf der Südhalbkugel beginnt der Herbst- die sonnenabgewandte Seite eben.
Wie gesagt: astronomischer Frühlingsbeginn.

Witterungstechnisch merkt man davon in diesen Stunden nicht gerade allzuviel in Mitteleuropa. Das gewaltige Kaltluftreservoir über Skandinavien und Nordrussland bleibt allgegenwärtig und mithilfe eines skandinavischen Hochdruckgebietes bleibt diese immer in Lauerstellung wird angezapft. Da weite Flächen Nordeuropas und auch Norddeutschlands noch schneebedeckt sind, verstärkt sich dieser Effekt ( Stichwort: Kälte" produktion). Hier wird es daher besonders schwer, aus dem Dilemma herauszukommen- da muss sich schon eine windige Westwindwetterlage einstellen, die dann schnell Abhilfe schaffen kann. Von Nord/Ost ist derzeit natürlich nichts warmes zu erwarten- anders im Sommer, wo Ostlagen meist trockenwarme Wetterlagen in Mitteleuropa bringen. Daran ist jetzt - aus bekanntem Grund- nicht zu denken.

Tiefdruckgebiete über Osteuropa sorgen im Zusammenwirken mit dem kräftigen nordeuropäischen Hochdruckgebiet für eine ungewöhnliche ( für diese Jahreszeit) nordöstliche Strömung mit umso ungewöhnlicherer Kaltluftadvektion mit Ausrichtung Mitteleuropa. Das Problem besteht u.a auch darin, dass das Skandinavienhoch seine Stellung hält und jeglichen atlantischen Tiefdruckeinfluss, welcher eine Milderung hervorrufen könnte abblockt. Gleich vorab kann ich sagen: das wird auch in den kommenden Tagen noch der Fall sein. Nun ist es wieder so, dass sich quer über Mitteleuropa- so auch über der Bundesrepublik- eine Luftmassengrenze erstreckt, die mildere Meeresluft im Süden von eisiger Frostluft im Norden trennt. In diesen Stunden liegt diese Luftmassengrenze etwa über der " nördlichen Mitte" Deutschlands. Aufgrund der Temperaturunterschiede im Raum bleibt eine Niederschlagsbildung hier nicht aus, was starke Schneefälle in Norddeutschland ( im " Kaltsektor") erklärt.

Mal ein kurzer Blick auf die kommenden Tage:

heutiger Mittwoch:

-> im äußersten Süden sowie im äußersten Norden trocken, aber eisiger Ostwind ( im Norden), dank der Schneedecken hier hochwinterlicher Eindruck.

-> von den BeNeLux-Staaten her sich ausbreitende, kräftige Niederschläge- südlich einer Linie Niederrhein-Thüringer Wald erst einmal Schneeregen oder Regen, nördlich der Mittelgebirgsschwelle im " Kaltsektor" Schneefall bis in die Tieflagen. Insbesondere im äußersten Süden Niedersachsens und in Ostwestfalen gut und gerne 15 cm Neuschnee möglich ( sofern der Schneefall überwiegend in den Abendstunden stattfindet, denn die Sonne redet ein Wörtchen mit). Auch das Münsterland dürfte noch mitspielen bezogen auf NRW, ab dem Ruhrgebiet ist Schneeregen/Regen dagegen wahrscheinlicher, da die Luftmassengrenze nur wenig dynamisch über dem nördlichen NRW liegt.

-> diese Schneefälle breiten sich im Laufe der Nacht ostwärts aus, dann auch in Ostdeutschland einsetzender Schneefall.

-> ansonsten trocken und frostig.

Donnerstag:

-> im Osten noch letzte Schneefälle ausgangs der Nacht

-> besonders im Norden noch kräftige Schneeschauer, da, wo noch kein Schnee liegt ist tagsüber kein Neuschnee zu erwarten, da die kräftige Frühjahrssonne auch durch die Wolken noch ihre Finger im Spiel hat. Ab Sonnenuntergang dagegen ist dort wieder mit Glätte zu rechnen.

-> sonst überwiegend trocken, evtl. im Südwesten noch der ein oder andere Schauer in flüssiger Form

Freitag:

-> Zweiteilung bleibt aufrechterhalten, im Nordosten leichter Dauerfrost, ganz im Südwesten bei den üblichen Verdächtigen am Oberrhein sogar 10 °C möglich- dazu Sonnenschein, hier zumindest ein Frühlingshauch. Mit jedem km gen. Norden dann entsprechend frischer und unfreundlicher.

-> im Nordosten kräftige Schneeschauer von der Ostsee her möglich, den " Hochwinter" wird man hier nicht los.

Soweit erstmal die Entwicklung bis Freitag. Doch dann?

Die Advektion der skandinavischen Polarluft wird sich infolge der Verschiebung des Hochdruckgebietes ostwärts noch ein wenig verstärken- ab dem Wochenende/ Beginn der kommenden Woche. Die Nächte werden durchaus knackigkalt, besonders im Nordosten, wo die -10 °C-Marke mehrfach geknackt werden kann. In den übrigen Landesteilen bleibt es meist bei den Richtwerten -5 °C bis -8 °C ( auch das ist Ende März nicht gerade üblich), Richtung Oberrhein kommt man noch davon mit leichtem Frost, aber auch wirklich nur hier. In Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg bleiben wir auch am Tag im Dauerfrost- eine solch ausgeprägte Kältewelle haben wir seit Jahren nicht mehr. Wir erinnern uns: vor genau einem Jahr lagen wir bundesweit bei 15 °C in der Sonne- da hatte das Frühjahr schnell das Zepter in der Hand.
Da es sich um trockene Polarluft handelt, die einfließen wird wird es bundesweit insgesamt recht freundlich werden ab dem Wochenende, aber eben auf kaltem bis sehr kaltem Niveau- am mildesten hierbei wie gesagt im Südwesten, mehr als 5-7 °C sind aber auch hier nicht möglich.

Einen möglichen Lichtblick dagegen gibt es: zu Ostern wird jetzt vermehrt eine Südwestwetterlage gezeigt, die feuchte, aber auch eben sehr milde Luft ( Aufleben des Atlantiks) nach Mitteleuropa befördern könnte. Und eine solche Südwestwetterlage ist für uns erst einmal eine der wenigen Rettungsoptionen- denn aus Norden und Osten/ Südosten kann nichts kommen- hier liegen gewaltige Schneeflächen und die Kälte entsprechend immer in Lauerstellung. Spätestens ab Anfang April jedoch wird auch in Skandinavien das " Kaltluftfass" allmählich abgebaut und der Winter gibt seinen Löffel ab, auch wenn das hier ein eher schleichender Prozess ist. Stellt sich die Großwetterlage - wie derzeit simuliert- auf eine zyklonale Südwestlage um, steht frühlingshaften Temperaturen an Ostern nichts im Wege, wobei man dann atlantische Frontensysteme mit Regen in Kauf nehmen muss. Vielleicht ist das dann aber auch die Einleitung einer komplett frühlingshaften, hochdruckgeprägten Wetterlage- da gerade nach Südwestwindwetterlagen das Azorenhoch schleichend nordwärts wandert und Ableger nach Mitteleuropa schickt. Das war zumindest der Fall- vor genau einem Jahr...

Bis dahin vergeht aber noch eine Weile und die konkrete Entwicklung muss abgewartet werden- bis Ende der nächsten Woche wird der Winter auf Bundesebene der Regierende sein- im Südwesten haben wir in den kommenden Tagen zwar keinen Winter, aber auch keinen Frühling- ein Mittelding.
 
Thema: Wetterprognose und deren Relevanz für den Vogelzug
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