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Axel
Guest
@ Norwicher,
nun es dürfte bekannt sein, dass es keine allgemein gültige Definition für den Begriff Vogelliebhaber gibt. Für den Begriff Züchter bzw. Zucht sagt Wikepedia z.B.
"Unter Zucht versteht man die kontrollierte Fortpflanzung mit dem Ziel der genetischen Umformung. Dabei sollen gewünschte Eigenschaften verstärkt und ungewünschte Eigenschaften unterdrückt werden. Um die Ziele zu erreichen, wird durch den Züchter oder die Züchterin zum Beispiel nach einer Leistungsprüfung eine Zuchtwertschätzung durchgeführt, um dann gezielt Individuen mit gewünschten Eigenschaften durch Selektion zu wählen und miteinander zu kreuzen oder zu verpaaren. Es können auch auf künstlichem Weg Mutationen ausgelöst oder Organismen gentechnisch modifiziert werden"
Wenn ich nun hier unterscheide zwischen Vogelliebhaber und Züchter sehe ich das so, dass ich als Liebhaber Vögel halte und diesen die Möglichkeit zur Fortpflanzung gebe. Vermehren sie sich ist es ok. wenn nicht - auch nicht tragisch. Ich kann als Vogelliebhaber auch nach einer erfolgreichen Brut keine weitere mehr zulassen, damit es erst gar nicht zur "Überbevölkerung" in meiner Voliere kommt. Ich kann auch ein ganzes Jahr die "Zucht" aussetzen.
Der "Züchter" wiederum ist wohl gezwungen jedes Jahr JV zu haben, dabei möglichst viele denn nicht alle Nachkömmlinge bringen die Voraussetzungen mit ein guter Ausstellungs- oder Zuchtvogel zu werden. Unter Züchter sehe ich wie in der Definiton die, die jedes Jahr auf's Neue ihre Vögel zu Bewertungen bringen um dort einen möglichst großern Erfolg zu erzielen.
Hier ist der Unterschied zum Vogelliebhaber - unter diesem "Erfolgsdruck" steht der nicht.
Ob die "eiskalten Züchter" Empathie empfinden ist wohl jeweils eine Einzelfallgeschichte und kann weder bei Liebhabern noch bei Züchtern generallisiert werden.
rebell
Nun, da auch mir bekannt ist, dass es keine allgemeingültige Definition für Vogelliebhaber gibt, habe ich das auch gar nicht erwartet.
Doch ist aus meiner Sicht genau das der Punkt.
Da der Begriff so schwammig ist, lässt er sich auch für alles und jeden verwenden. Vor allem dann, wenn es darum geht die Unterschiede zwischen "Gut und Böse" darzustellen und damit zu einer gewissen Lagerbildung beizutragen.
Ich behaupte das bewusst so provokativ, und maße mir nicht an Dir das als Intention zu unterstellen.
Deine von Wikipedia zitierte Definition von Zucht ist mir zu allgemein und undifferenziert. Sie lässt sich auf so ziemlich auf alle Tierarten übertragen und hat mir zu wenig mit dem zu tun über das wir hier diskutieren.
Du schreibst, dass der "Vogelliebhaber" nicht unter dem gleichen "Erfolgsdruck" wie der "Züchter" steht, der ja so viele Vögel "produzieren" lassen muß, um einige wenige gute Vögel zu erhalten. Außerdem kann der "Vogelliebhaber", Deiner Meinung nach die Zucht aussetzen oder nach einer erfolgreichen Brut aufhören.
All das kann der "Züchter" nicht? Sollte er nicht daran interessiert sein, ausschließlich gute Vögel zu produzieren? Denn was soll er mit den "Schlechten" Vögeln machen? An die Wand klatschen weil er sie nicht los wird?
Denn so hört es sich hier an, wenn davon gesprochen wird, die Vögel "eiskalt auszusortieren".
Wenn der Züchter sich also nicht so verhält wie zuvor beschreiben, ist er nicht dann auch ein Vogelliebhaber? Hat er nicht vielleicht auch die Größe, sich diesem erwähnten "Erfolgsdruck" überhaupt nicht zu unterwerfen?
Nur mit dem geringen Unterschied, dass er vielleicht mehr Nachzuchten hat?
Also letztlich sind beide Begriffe, sowohl "Züchter" als auch "Vogeliebhaber" für mich völlig irrelevant.
Gruss
der Norwicher