Wo wir uns komplett nicht begegnen, ist die Sache mit der Voliere.
Wenn ich Vögel halte, möchte ich, dass sie fliegen können und, da es intelligente Tiere sind, auch mit ihnen interagieren. Papageien können ebenso Hausgenossen sein, und noch intelligentere, wie Hunde, ich muss meine leider immermal wegen Kämpfen trennen, besonders wenn ich (selten mal ) fort bin.
Schlimm genug also, dass es überhaupt Gitter gibt, aber wenn ich sie beaufsichtige, sollen sie den größtmögliche Raum für ihre Aktivitäten haben.
Ich denke mal, das wird vielen Haltern noch größerer Papageien auch so gehen.
Wenn man nicht das Bedürfnis hat, mit seinen Tieren das Leben zu teilen, wozu lebt man dann mit ihnen zusammen?
Vielleicht ist der Begriff Wohnzimmer missverständlich, der Raum ist weitaus mehr geprägt durch die Bedürfnisse der Vögel: Kletterbäume, Plätze zum Buddeln etc pp. , den Platz und das Enrichment das meine Vögel brauchen.
Ich hab ihnen dafür so vieles wie mir möglich abgetreten (inkl. Kochmöglichkeit), Aber mein Schlafsofa steht nun mal noch drin, denn ansonsten gibt's hier nur noch einen besseres Abstellkämmerchen - Durchgangszimmer ohne Tageslicht.
Und ich glaube, in der Unterschiedlichkeit unsrer Haltungen und Möglichkeitenwird es nicht die eine pauschal richtige Lösung geben, sondern immer "nur " die beste für die Situation.
Tja, das Problem wird aber sein das z.Z. alle Exoten Halter auf dem Prüfstand stehen. Wenn es nach Peta und anderen möchtegern Tierschütztern gehen würde, wäre ein striktes Wildtierehalteverbot schon sein Jahren vorhanden. Evtl ist das bei vielen Vogelhaltern noch nicht durchgedrungen, aber dies würde nicht nur Reptilienhalter treffen, sondern eben auch Zierfische, Vögel und auch Säugetiere, wie z.B. Meerschweinchen, Kaninchen etc.
Nur gut das die Politiker nicht ganz so Be... sind wie man meint, aber ALLE ExotenHalter und deren Organisationen, haben lange geschlafen, da jeder meinte es wird nicht so schlimm. Ooh doch es wird schlimm, wenn man nichts dagegen macht und eins ist sicher. Eine Art gerechte Haltung ist einer der besten Mittel um den Wind aus den Segeln zu nehmen. Alleine der Satz 'Schlimm genug also, dass es überhaupt Gitter gibt', ist Wasser auf den Mühlen von Peta oder ProWildlife.
Und ich bin hier komplett anderer Meinung.
Entweder stehe ich dafür auch Wildtiere Privat halten zu dürfen, dann MUSS man ALLES dafür tun diese Artgerecht zu halten. Klar, das sind oft finanzielle Herausforderungen, nicht nur die Einmal kosten wegen Umbau, Voliere, Außengehege, Terrarium, Beleuchtung, etc), sondern eben auch laufenden Kosten wie Strom, Tierärzte oder Futter. Dann gibt es auch kaum Angriffspunkte für Tierschützer welche z.Z. mit dem Motto werben ' lieber in Freiheit ausgerottet werden wie in Gefangenschaft überleben'. Es sagt auch keiner das man ab und an die Tiere raus läßt, was sicherlich auch einige Reptilienhaltern, bei Bartagamen, größeren Waranen oder Grüne Leguane machen. Ein Wohnzimmer jedoch als Volliere oder Terrarium zu verwenden, würde ich dann doch eher als nicht passend beschreiben und über kurz oder lang wird dies wohl auch verboten werden. Es steht sowieso ein Sachkundenachweis im Raum, welche alle Wildtierhalter machen müssen. Im Saarland wurde dies, soweit Bekannt bereits eingeführt, so das Neuhalter von WA-II und WA-I Tieren eine Sachkundeschulung inkl. Prüfung machen müssen.
Oder man ist gegen ein Wildtierhaltung für Privatpersonen. Da greifen Teilweise die von Ihnen aufgeführten Punkte. Viele Tierschützer sehen gerade bei Vögeln, die Haltung als sehr problematisch an, da Vögel eben fliegen wollen und dies über größerer Strecken. Einige setzen dies gleich mit Delphinen Haltung in Zoo's. In beiden Fällen gibt es viele Pro's und Kon's
Es geht nicht darum jemanden oder Sie persönlich zu belehren, sondern die jetzigen Tatsachen auf den Tisch zu bringen, was z.Z. uns allen, als Exoten Halter blühen kann bzw wird.
Glücklicherweise wurde gerade ein Entwurf eines neuen 'Gefährliche Tiere Gesetz' in NRW nicht bestätigt worden. Das wäre der Anfang einer Positiv Liste gewesen.
Auch hier: Klar Vögel sind 'meist' keine gefährlichen Tiere (Wenn man mal Adler, Bussarde Falken oder ähnliche Raubvögel außer acht lässt). Aber es werden auch einfach mal ne Schlangenhalsschildkröte oder ne Königspyton auf Listen gesetzt, nur weil das Wort Python und Schlange in der Bezeichnung ist. Das ne Köpi nicht so lang wird, wie unsere heimische und total ungefährliche Ringelnatter, oder der Hals der Schildkröte einfach nur so geschlängelt ist, wird nicht berücksichtigt.
Hinzu kommt, das wenn mal solch ein Haustier abhaut es ja auch gleich in den Nachrichten zu sehen ist, wie kürzlich, als ein ARA meinte es draußen schöner zu haben. Oder letztes Jahr ne arme kleine Kornnatter sich im Treppenhaus nicht mehr groß bewegte weil zu kühl. Ooh ja, große Aufregung.
Das in ganz Europa keinerlei Todesfälle bei Exotenhaltung im Privatbereich gegeben hat (über Jahrzehnte), wird nicht erwähnt. Und da gehört auch dazu das ggf. Krankheiten übertragen werden könnten. Somit ist eine Gefahr für Leib und Leben nicht gegeben und schon gar nicht höher wie bei einer Katzen oder Hundehaltung.
Und wenn man nun alles in Relation stellt, müsste man Katzen und Hundehaltung auch in Frage stellen, genau so wie das Ski fahren oder andere Risikosportarten (Reiten), die bei weiten mehr Todesopfer oder Langzeit Schäden in einem Jahr verursachen, wie alle Exoten 'Unfälle' zusammen in ganz Europa über Jahrzehnte.
Es ist leider so, wie stehen alle auf dem Prüfstand und Exotenhaltung wird in Zukunft noch teurer werden wie es bereits ist. Ändert aber nichts daran, das wir als Halter alles daran setzen müssen, das beste für das Tier zu tun. Jeder auf sein Art und Vorstellung, aber jeder muss sich eben auch an die Nase fassen und sich erkundigen was den die genauen Lebensbedingungen in freier Wildbahn wären für sein gehaltenes Tier.
Z.B Wellensitich:
Der Wellensittich zählt zur Fauna Australiens und ist in seiner natürlichen Verbreitung auf den australischen Kontinent beschränkt. Er besiedelt fast das ganze australische Festland und fehlt nur im äußersten Südwesten, auf der mit tropischem Regenwald bestandenen Kap-York-Halbinsel und in den meisten Küstenregionen Nord- und Ostaustraliens.Es gibt Sichtungen von Wellensittichen in Tasmanien. Dabei handelt es sich aber um Gefangenschaftsflüchtlinge. In Regionen, in denen Wasser und Nahrung ganzjährig zur Verfügung stehen, ist der Wellensittich ein Standvogel. Dies ist beispielsweise im nördlichen Ostaustralien der Fall. Die unregelmäßigen Niederschläge und die Abhängigkeit der Wellensittiche von Samen von Bodendeckerpflanzen wie Gras zwingen die Wellensittiche jedoch in den meisten australischen Regionen zu einem nomadischen Leben
Somit auch sind hier Licht und UV Anforderung denen einer Bartagame fast gleich zu setzen und die sind nicht ohne! Hinzu käme dann natürlich noch der drang des fliegends und das macht sicherlich den größten Unterschied zu den Reptilien aus.
Denn Reptilien bewegen sich genau aus drei Gründen: 1 Fressen, 2 Eindringling, 3 Weibchen kommt ins Revier. Viele Reptilien oder Schlangen sind Ortstreu, solange es genügend zu fressen gibt. Es gibt einfach kein Grund weg zu gehen. Dies ist nun mal bei Vögel anders.
Egal wie, jeder kann und muss für sich selber entscheiden wie er was macht. Ich will hier nur die Augen öffnen und jeder sollte halt mal bei Wikipedia schaun wo sein Tier eigenlich her kommt, und auf Wetter /Klima Informationsseiten erkundigen welches 'Microklima' dort herscht und eben dies so weit möglich zu simulieren.