
PlötzlichSpatz
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Hallo zusammen,
kurz vorweg:
Ich habe keinerlei Erfahrung in der Haltung oder Aufzucht von Vögeln/Nestlingen.
Alles was ich euch hier berichte habe ich aus bestem Wissen und Gewissen gemacht und ich hoffe einfach das "Ausmaß" meiner Fehler so gering zu halten, dass ich dem kleinen Vogel ein Leben ermöglichen kann (am liebsten natürlich in Freiheit, da wo er/sie hingehört!).
Ich lese schon ein paar Tage passiv hier im Forum mit und konnte mir so schon viele Informationen beschaffen, dennoch sind aktuell noch ein paar Themen etwas unklar für mich und das bringt mich dazu, mich jetzt doch mal aktiv zu melden
Alles begann (am 13.05.) damit, dass ich vom Spaziergang mit meinem Hund zurück kam und plätzlich auf dem Bürgersteig vor unserem Haus ein kleines nacktes Etwas liegen sah.
Ich schaute dann genauer hin und erkannte einen winzigen Babyvogel mit einem Stück Eierschale daneben.
Leider habe ich sowas schon öfter gesehen, aber bisher waren die Babys immer tot und ich habe sie dann meist noch aufgelesen und wenigstens zur Seite ins Gras gelegt...
Bei diesem Kleinen war es aber anders - als ich es ein wenig anstupste bewegte es sich und ich bekam den Schreck des Jahrhunderts. Für mich war sofort klar, dass ich helfen muss, es zumindest versuchen muss.
Das kleine, anscheinend frisch geschlüpfte, Baby hatte einen Sturz überlebt und wollte leben.
Ich habe mich natürlich nach einem Nest umgeschaut, aber die nächsten Nester gehörten weit oben um unser Dach herum den Spatzen, also nichts in erreichbarer Nähe...
Ich bin dann sofort rein und habe behelfsmäßig ein Watte-Nest gebaut (dort lag es nur so lange drin, bis ich mich informiert und etwas besseres organisiert hatte).
Ich habe dann die Eierschale zur Hilfe genommen und geschaut was für ein Vogel es sein könnte - laut Google sah es für mich am ehesten aus wie ein Spatzenei, also habe ich auf dieser Grundlage weiter recherchiert.
Natürlich war ich mir zu keinem Zeiptunkt 100% sicher, ob das so stimmt was ich da mache und nachlese, aber es war alles was ich hatte und das beste was ich tun konnte in dem Moment...
Nachfolgend seht ihr die ersten beiden Bilder, die ich nach dem Fund gemacht habe:

Was mir ab diesem Zeitpunkt sehr geholfen hat, war die Tatsache, dass ich seit Jahren einige Terrarien-Tiere halte und dementsprechend auch ein bisschen Zubehör aus diesem Bereich hier habe:
-> Pinzette, Briefwaage, alle möglichen Schalen/Becher und ein Messgerät für Temperatur und Luftfeuchtigkeit
Zum Glück bin ich relativ schnell auf die Seite wildvogelhilfe.org gestoßen, die mir persönlich sehr gut und seriös erschien und so habe ich mich dort dann erstmal intensiv eingelesen...
Auf diesem Weg kam ich zum Glück erst garnicht in die Situation irgendein Fertig-Nestlingsfutter zu füttern, da dies ja anscheinend alles andere als geeignet für die Kleinen ist (was ich persönlich sehr erschreckend finde - sowas sollte nicht verkauft werden!).
Ich habe dann also ein Nest aus einer Socke und Zewa gebaut, habe die "Überwachungsinstrumente" positioniert und alles an Wärmekissen und Wärmflaschen hervorgeholt, was ich finden konnte.
Ich muss ehrlich sagen, dass ich schon so meine Bedenken hatte, ob es überhaupt die erste Nacht überlebt.
Es war so winzig und ich hatte bei jedem Handgriff Angst etwas falsch zu machen.
Letztendlich hat es überlebt... und jetzt ist es schon 9 Tage alt, ich kanns selbst kaum glauben.
Fütterung:
Bis zum Morgen des 2. Tages wollte das Kleine garkein Futter (denke es hat noch von seinem Dottersack gezehrt?), dann fing ich langsam mit ganz kleinen Grillen an: Eingefroren, vor dem Füttern mit heißem Wasser übergossen und dann abgekühlt verfüttert.
Parallel dazu habe ich Korvimin im Internet bestellt, was ich seit dem 4. Tag auch zu den Insekten dazu gebe.
Anfangs habe ich alle 15-30 min. gefüttert, nach ein paar Tagen habe ich angefangen die Intervalle langsam zu erhöhen und bin aktuell bei 50-60 min. (Tag 9).
Momentan füttere ich nach wie vor hauptsächlich Grillen (Heimchen+Mittelmeergrillen), ab und an mal eine Wachsmottenlarve oder Fliege.
Die Grillen füttere ich vor dem Einfrieren mind. 1-2 Tage mit frischem Grünzeug, Obst, Gemüse und Haferflocken.
Ich weiß, dass ist gerade nicht allzu vielfältig, mehr ist aber schon auf dem Weg.
Ich muss ein bisschen jonglieren zwischen Job, Hund, anderen Verpflichtungen und der Vogel-Kita hier
deswegen erschienen mir die Grillen erstmal als eine gute Lösung.
Ich wiege das Kleine (seit dem 2. Tag) jeden Tag ungefähr zur selben Zeit und es hat auch bisher jeden Tag kontinuierlich zugenommen.
Der Kot sieht meiner Meinung nach (habe mir einige Bilder dazu angeschaut) gut und gesund aus, ich muss beim nächsten Mal aber unbedingt daran denken nochmal ein Foto zu machen.
Aktueller Stand:
Das Kleine ist heute 9 Tage alt, die Augen sind seit gestern offen und es wiegt (Stand: 22.05.2022 / 6:30 Uhr) 14,95g.
Dieses Foto ist schon ein paar Tage alt, zeigt aber ein wenig die "Behausung".
Diese Bilder sind von gestern und momentan die aktuellsten, die ich habe:
Da ihr nun die Situation kennt, hätte ich folgende Fragen an euch:
Ist es wirklich ein Spatz?
Ist das Tier für sein Alter normal entwickelt?
Könnte man jetzt schon das Geschlecht erkennen oder erst später, wenn es Gefieder hat?
Passt das Gewicht oder ist es zu dick/dünn für sein Alter?
Ich bin mit den Intervallen und mit der Menge des Futters leider immernoch sehr unsicher, weil es gefühlt immer essen würde (es meldet sich sehr lautstark wenn ich mich nur nähere).
Wie viel "Zuwendung" braucht das Kleine von mir?
Ich versuche es auf einem Minimum zu halten, es ist ja kein Kuscheltier, aber vielleicht ist das ja zu wenig?
Es ist wirklich schon sehr aktiv und will teilweise schon aus dem Nest klettern (natürlich alles noch recht wackelig), ist das normal und sollte ich die Behausung irgendwie umbauen/ändern?
Ich würde mich wirklich unglaublich über eure Antworten/euer Feedback dazu freuen!
Es wäre absolut wunderbar, wenn ich das Kleine bald in ein schönes, gesundes Vogelleben entlassen könnte
Beste Grüße
Katrin
kurz vorweg:
Ich habe keinerlei Erfahrung in der Haltung oder Aufzucht von Vögeln/Nestlingen.
Alles was ich euch hier berichte habe ich aus bestem Wissen und Gewissen gemacht und ich hoffe einfach das "Ausmaß" meiner Fehler so gering zu halten, dass ich dem kleinen Vogel ein Leben ermöglichen kann (am liebsten natürlich in Freiheit, da wo er/sie hingehört!).
Ich lese schon ein paar Tage passiv hier im Forum mit und konnte mir so schon viele Informationen beschaffen, dennoch sind aktuell noch ein paar Themen etwas unklar für mich und das bringt mich dazu, mich jetzt doch mal aktiv zu melden

Alles begann (am 13.05.) damit, dass ich vom Spaziergang mit meinem Hund zurück kam und plätzlich auf dem Bürgersteig vor unserem Haus ein kleines nacktes Etwas liegen sah.
Ich schaute dann genauer hin und erkannte einen winzigen Babyvogel mit einem Stück Eierschale daneben.
Leider habe ich sowas schon öfter gesehen, aber bisher waren die Babys immer tot und ich habe sie dann meist noch aufgelesen und wenigstens zur Seite ins Gras gelegt...
Bei diesem Kleinen war es aber anders - als ich es ein wenig anstupste bewegte es sich und ich bekam den Schreck des Jahrhunderts. Für mich war sofort klar, dass ich helfen muss, es zumindest versuchen muss.
Das kleine, anscheinend frisch geschlüpfte, Baby hatte einen Sturz überlebt und wollte leben.
Ich habe mich natürlich nach einem Nest umgeschaut, aber die nächsten Nester gehörten weit oben um unser Dach herum den Spatzen, also nichts in erreichbarer Nähe...
Ich bin dann sofort rein und habe behelfsmäßig ein Watte-Nest gebaut (dort lag es nur so lange drin, bis ich mich informiert und etwas besseres organisiert hatte).
Ich habe dann die Eierschale zur Hilfe genommen und geschaut was für ein Vogel es sein könnte - laut Google sah es für mich am ehesten aus wie ein Spatzenei, also habe ich auf dieser Grundlage weiter recherchiert.
Natürlich war ich mir zu keinem Zeiptunkt 100% sicher, ob das so stimmt was ich da mache und nachlese, aber es war alles was ich hatte und das beste was ich tun konnte in dem Moment...
Nachfolgend seht ihr die ersten beiden Bilder, die ich nach dem Fund gemacht habe:


Was mir ab diesem Zeitpunkt sehr geholfen hat, war die Tatsache, dass ich seit Jahren einige Terrarien-Tiere halte und dementsprechend auch ein bisschen Zubehör aus diesem Bereich hier habe:
-> Pinzette, Briefwaage, alle möglichen Schalen/Becher und ein Messgerät für Temperatur und Luftfeuchtigkeit
Zum Glück bin ich relativ schnell auf die Seite wildvogelhilfe.org gestoßen, die mir persönlich sehr gut und seriös erschien und so habe ich mich dort dann erstmal intensiv eingelesen...
Auf diesem Weg kam ich zum Glück erst garnicht in die Situation irgendein Fertig-Nestlingsfutter zu füttern, da dies ja anscheinend alles andere als geeignet für die Kleinen ist (was ich persönlich sehr erschreckend finde - sowas sollte nicht verkauft werden!).
Ich habe dann also ein Nest aus einer Socke und Zewa gebaut, habe die "Überwachungsinstrumente" positioniert und alles an Wärmekissen und Wärmflaschen hervorgeholt, was ich finden konnte.
Ich muss ehrlich sagen, dass ich schon so meine Bedenken hatte, ob es überhaupt die erste Nacht überlebt.
Es war so winzig und ich hatte bei jedem Handgriff Angst etwas falsch zu machen.
Letztendlich hat es überlebt... und jetzt ist es schon 9 Tage alt, ich kanns selbst kaum glauben.
Fütterung:
Bis zum Morgen des 2. Tages wollte das Kleine garkein Futter (denke es hat noch von seinem Dottersack gezehrt?), dann fing ich langsam mit ganz kleinen Grillen an: Eingefroren, vor dem Füttern mit heißem Wasser übergossen und dann abgekühlt verfüttert.
Parallel dazu habe ich Korvimin im Internet bestellt, was ich seit dem 4. Tag auch zu den Insekten dazu gebe.
Anfangs habe ich alle 15-30 min. gefüttert, nach ein paar Tagen habe ich angefangen die Intervalle langsam zu erhöhen und bin aktuell bei 50-60 min. (Tag 9).
Momentan füttere ich nach wie vor hauptsächlich Grillen (Heimchen+Mittelmeergrillen), ab und an mal eine Wachsmottenlarve oder Fliege.
Die Grillen füttere ich vor dem Einfrieren mind. 1-2 Tage mit frischem Grünzeug, Obst, Gemüse und Haferflocken.
Ich weiß, dass ist gerade nicht allzu vielfältig, mehr ist aber schon auf dem Weg.
Ich muss ein bisschen jonglieren zwischen Job, Hund, anderen Verpflichtungen und der Vogel-Kita hier

Ich wiege das Kleine (seit dem 2. Tag) jeden Tag ungefähr zur selben Zeit und es hat auch bisher jeden Tag kontinuierlich zugenommen.
Der Kot sieht meiner Meinung nach (habe mir einige Bilder dazu angeschaut) gut und gesund aus, ich muss beim nächsten Mal aber unbedingt daran denken nochmal ein Foto zu machen.
Aktueller Stand:
Das Kleine ist heute 9 Tage alt, die Augen sind seit gestern offen und es wiegt (Stand: 22.05.2022 / 6:30 Uhr) 14,95g.
Dieses Foto ist schon ein paar Tage alt, zeigt aber ein wenig die "Behausung".

Diese Bilder sind von gestern und momentan die aktuellsten, die ich habe:


Da ihr nun die Situation kennt, hätte ich folgende Fragen an euch:
Ist es wirklich ein Spatz?
Ist das Tier für sein Alter normal entwickelt?
Könnte man jetzt schon das Geschlecht erkennen oder erst später, wenn es Gefieder hat?
Passt das Gewicht oder ist es zu dick/dünn für sein Alter?
Ich bin mit den Intervallen und mit der Menge des Futters leider immernoch sehr unsicher, weil es gefühlt immer essen würde (es meldet sich sehr lautstark wenn ich mich nur nähere).
Wie viel "Zuwendung" braucht das Kleine von mir?
Ich versuche es auf einem Minimum zu halten, es ist ja kein Kuscheltier, aber vielleicht ist das ja zu wenig?
Es ist wirklich schon sehr aktiv und will teilweise schon aus dem Nest klettern (natürlich alles noch recht wackelig), ist das normal und sollte ich die Behausung irgendwie umbauen/ändern?
Ich würde mich wirklich unglaublich über eure Antworten/euer Feedback dazu freuen!
Es wäre absolut wunderbar, wenn ich das Kleine bald in ein schönes, gesundes Vogelleben entlassen könnte

Beste Grüße
Katrin