Hallo Kerstin,
finde ich gut, dass Du weiter machst mit der Diskussion!
So wie ich Dich jetzt verstanden habe, willst Du erstmal nur einen Grauen, weil Du Angst hast, zwei zusammen werden nicht so zahm, und weil Du befürchtest, mit zwei Grauen auf einmal überfordert zu sein.
Ich kann die Bedenken gut verstehen (wenn ich an die Zeit zurückdenke, in der wir überlegt haben, uns einen Graupapageien anzuschaffen), aber bitte glaube, beide Befürchtungen sind falsch.
Zur Zahmheit: Ich hatte Dir ja ganz am Anfang schon geschrieben, dass wir derzeit drei Graue haben (Ein Pärchen,
Handaufzuchten, 5 Jahre alt) und einen Jungvogel (sechs Monate). Das Pärchen (Gustaf und Paula) haben wir, seit sie vier Monate alt waren. Sie sind superzahm, sehr anhänglich, gehören zum Familienleben und sprechen hervorragend. Du siehst also, auch zwei Vögel können entgegen aller immer noch bestehender Vorurteile sehr zahm sein und auch sprechen!
Zur Überforderung: Das hatte ich auch schon gesagt, aber ich wiederhole es einfach nochmal: Ein einzelner Grauer macht viel, viel mehr Arbeit als zwei!!! Wenn unser Jungvogel Freiflug hat, ist das so, als müsste man sich um ein Baby kümmern. Er braucht extrem viel Zuwendung und man muss immer auf ihn aufpassen. Ich denke, auch als Anfänger mit Grauen ist man viel besser bedient, wenn es von Anfang an zwei sind.
Und was die anderen schon gesagt haben, ist auch sehr wichtig: Wenn Ihr erstmal nur einen holt, und der sich auf ein Familienmitglied fixiert und anderen gegenüber aggressiv werden sollte, ist das mit einem Kleinkind natürlich nicht sehr lustig.
Übrigens meine ich aus Deinen letzten Postings herauszulesen, dass vielleicht fast schon etwas überzeugt bist??
Abschließend will ich Dir übrigens noch erzählen, wie wir zu unserem Pärchen gekommen sind: Wir wollten auch unbedingt nur einen Grauen haben. Ich dachte damals - ähnlich wie Du - dass es irgendwie einfacher wäre, ein einzelner Grauer besser sprechen würde und anhänglicher sei. Wir sind dann zum Züchter gefahren, der gerade zwei Jungvögel hatte. Noch auf dem Weg dahin habe ich meinem Mann immer gesagt: Wir bleiben aber hart und nehmen nur einen! Als wir dann da waren, saßen wir beim Züchter mehrere Stunden im Wohnzimmer und Paula und Gustaf (die damals natürlich noch nicht so hießen) turnten auf uns herum. Tatsächlich haben wir uns dann für Gustaf entschieden und sind mit ihm nach Haus gefahren. Schon am nächsten Morgen tat er mir furchtbar leid, und ich musste immer daran denken, wie süß die beiden zusammen waren. Noch am selben Tag bin ich dann wieder zum Züchter gefahren und habe Paula abgeholt! Eine Entscheidung, die wir nie bereut haben. Wenn ich die beiden so sehe, kann ich mir gar nicht vorstellen, dass wir nur einen haben könnten!!
Viele Grüße,
Gudrun.
P.S. Unser dritter soll natürlich auch nicht allein bleiben. Aber er war der letzte ,,Kerl" in seinem Gelege und nun müssen wir das nächste abwarten.