Was ich mich frage ist, wie ein Ionisator funktionieren kann, ohne Ozon zu erzeugen. Rein Physikalisch ist das für mich nicht vorstellbar.
Ansonsten oxidieren Ionisatoren einige Geruchsstoffe und fällen einen Teil Feinstoffe aus der Luft über Anregung zur Clusterbildung aus. Sprich, sie fallen schneller runter.
rausfiltern tun sie nichts, der Staub liegt überall am Boden rum. Nur das, was zufällig am jeweiligen Kollektor vorbeikommt, landet im Gerät.
Die über den staubbindenden Effekt hinausgehenden Wirkungen (frischere Luft, verbessertes Wohlbefinden), liessen sich bis heute nicht wissenschaftlich belegen.
Auch haben doch alle so eine Angst vor Freien Radikalen und dann stellen sich die selben Leute ein Gerät ins Haus, das am laufenden Band eben auch freie Radikale erzeugt?
Irgendwas macht die Werbung für Ionisatoren offenbar richtig.
Aber was machen die Dinger eigentlich Genau?
Bei den Herstellern liest man immer nur viel Geschwafel über saubere Luft, Hochgebirgsluft, Anreicherung negativ geladener Ionen...
Aber gehen wir das mal technisch an:
Die Geräte für den Hausgebrauch basieren auf Koronaentladungen oder sie enthalten (selten) "harte" Ultraviolettstrahler als Quellen ionisierender Strahlung. Durch die Entladungsprozesse erzeugen sie negative geladene Ionen. Die Hersteller behaupten durchweg, dass Luft umso reiner sei, je mehr solcher negativen Ionen sie enthalte und das sei eben auch im Gebirge, im Wald und am Meer der Fall. Schädliche Luftbestandteile seien durchweg positiv geladen und würden daher durch die künstlich erzeugten negativ geladenen Ionen angezogen. Dadurch entstünden schwerere Moleküle oder Cluster, die zu Boden sinken und nicht mehr eingeatmet werden könnten.
Diese Aktivität von Anionen ist bisher wissenschaftlich nicht nachgewiesen und wird kontrovers diskutiert.
Die Ionisierung mit einem Raumluft-Ionisator kann allerdings elektrostatische Ladungen abbauen und auch den Abbau geruchsbildender Gase und Aerosole fördern. Da dabei auch freie Radikale entstehen, ist auch eine antibakterielle Wirkung denkbar.
Inwieweit der mögliche Nutzen einer Raumluft-Ionisation den Schaden durch das entstehende Ozon, die chemischen Abbauprodukte zB Formaldehyd!) und freien Radikale aufwiegt, ist aus wissenschaftlicher Sicht zumindest äusserst fraglich.
Unbestritten ist dagegen der folgende Effekt, der wahrscheinlich alleine dazu führt, dass Anwender meinen, die versprochenen Aussagen der Werbeprospekte träfen voll zu:
Die starke Raumladung führt bei einigen Schwebeteilchen eben tatsächlich zu Clusterbildung und Ausfällen aus der Luft und man findet daher rasch einen Staubniederschlagfilm am und um den Ionisator. Das ist aber nur eine bestimmte Subpopulation der Schwebeteilchen und trägt nicht deutlich zur partikelreduktion in der luft bei. . Hinzu kommt, dass Ozonkonzentrationen knapp unter der bewussten Wahrnehmbarkeit offenbar ein Frischluftempfinden hervorrufen.
Fazit: Ionisatoren reinigen die Luft nicht wirklich und bergen einige Risisken.
Wer Luft reinigen will, soll das tun, indem er sie von einem guten Gerät durch geeigente Filtermedien blasen lässt.
Alles andere ist Augenwischerei..