Hallo Uhu,
Coco ist vor einigen Jahren mit einer wilden Blaustirnama ("Dumbatz") zu uns gekommen. Coco hatte ein verkrüppeltes Bein (nicht behandelter Trümmerbruch)! Wir möchten garnicht wissen wie das passiert ist, aber die Vergangenheit dieses Vogels würde ich nicht mal meinen Feinden wünschen... Wegen dem Bein ist Coco nicht mehr geflogen. Sie ist immer abgestürzt, da sie nicht mehr mit der Kralle greifen und daher nicht landen konnte.
Der wilde Dummbatz wurde mit gegeben, da die beiden sich immer recht gut verstanden haben. Im ersten Sommer in unserer Außenvoliere, haben Einbrecher unsere Staße heimgesucht. Dabe haben sie das Schutzhaus der Volli aufgebrochen... haben wohl gehoft, das sie auf eine Werkstatt stoßen!
Als wir morgens füttern wollten, war Dumbatz weg... und noch ein paar kleinere Vögel.
Ich glaube nicht, das sie Dumbatz gestohlen wurde, denn der war ohne Blutverlust
nicht anzufassen... und da sich die einbrecher nicht besonders schlau angestellt haben, kann ich mir nicht vorstellen, dass sie den Vogel verletzungsfrei hätten einstecken können!
Einige Wochen später hat sich ein befreundeter Vogelhändler an uns gewand. Er hatte eine schwervermittelbaren Kakadu (Charlie) bei sich zu hause, der total auf blonde Frauen fixiert ist. Wir haben und den Racker angeschaut und ihn sofort in unser Herz geschlossen. Dieser sogenannte Beißer und Schreier, war etwa eine Stunde bei uns zu Hause, da saß er schon auf meinem Knie, Kopf auf meinem Oberschenkel abgelegt und ließ sich den Nacken kraulen....
Da wir jetzt zwei extrem zuwendungsbedürftige Vögel bei uns hatten, habe wir uns entschieden erstmal keine Partnervögel zu suchen.
Die beiden waren sich leider Spinnefeind. Wir konnten sie nicht unbeaufsichtigt aus ihren Schlafvolieren lassen, da die beiden immer wieder kleine Kabbeleien angefangen haben. So waren die beiden wenn wir arbeiten waren immer in ihren
Volieren, die wir extra so dicht wie möglich aneinander gestellt hatten.
Eines Tages kamen wir nach Hause und unsere ganze Stube war verwüstet, allen Pflanzen gekillt... Die Vögel saßen braf in ihren Volli´s aber bei beiden waren die Futterluken geöffnet. Später haben wir herausgefunden, dass Charlie die Luken öffnen konnte und wenn er sich befreit hatte immer sofort auch Coco befreit hat...
Als dann die Tage warm genug waren, haben wir beide einfach zu unseren Nympfen- und Halsbandsittichen in die Außenvoliere gesetzt und sie den Tag über beobachtet... Die "schwächere" Coco hatte die nur für sie bekannte Umgebung auf ihrer Seite. Am nächsten morgen sind wir mit einem mulmigen Gefühl zu
Voliere gegangen um zu füttern und zu schauen, wie unsere "Großen" die Nacht überstanden haben. .... und da saßen sie, so dicht zusammen wie nur irgend möglich. Charlie klebte förmlich am Coco, die sich ja schon auskannte und ihn vor den fremden Vögeln beschützen konnte. Von diesem Tag an waren sie unzertrennlich, haben sich selbst das leckerste Futter geteilt.
Charlie hatte Coco und mich als Weibchen und Coco hatte Charlie und meinen Freund als Partner!
Wie oben bereits erwähnt, ist Coco im April an Altersschwäche gestorben... Wir waren gerade im Urlaub und die beiden Großen bei einem Ama-erfahrenen Freund in einer Außenvoliere. Coco ging es einen Morgens ganz schlecht, er hockte nur auf dem Boden und Charlie schrie die ganze Zeit ganz panisch. Unsere Freunde sind mit Coco noch zum TA aber der konnte auch nichts mehr machen.... Coco ist noch am selben Tag gestorben und Charlie war mit mal allein bei Fremden. Eine Woche später waren wir wieder da und Charlie in tiefer Trauer und voller wut auf uns. Er hat eine weitere Woche gebraucht, bis er wieder genug vertrauen hatte um auf meine Schulter zu kommen...
Erst haben wir nach einer Goffinhenne gesucht, was sich aber als nahezu unmöglich erwies. Dann haben wir das Inserat von Carla entdeckt. Sie hat ihren Mann im April verloren und trauerte auch. Wir haben uns in ihr stakes Wesen verliebt. Sie ist erst 6 Jahre alt und konnte kaum fliegen, als sie zu uns kam.
Wir haben sie gleich Charlie vorgstellt... so panisch habe ich mein Täubchen noch nie gesehen
Als ob er einen Geist gesehen hätte...
Wir habe Carla dann erstmal rein geholt, so konnte sie uns kennen lernen und sich an Freiflug gewöhnen... Charlie haben wir noch eine paar Woche draußen bei den anderen Vögeln gelassen. Als Carla das erste mal richtig gesungen hatte und auch außerhalb der
Voliere ein Schläfchen gehalten hatte, haben wir Charlie dazugeholt. Nach zwei Tagen habe sie sich das erste mal gekabbelt... dann hat Charlie angefangen Carla immer das Spielzeug wegzunehmen. Irgenwann war Carla dann mutig genug um auch Charlie mal zu zeigen wo der Frosch die Locken hat... Nach etwa zwei Wochen hat Charlie sich das erste mal von Carla putzen lassen, wenige Tage später hat auch Carla ihren Kopf hin gehalten.
Seit Mitte Juli sind die Beiden jetzt in der Außenvoliere... Carla betreibt dort erfolgreich ein Sägewerk
und Charlie darf jetzt den Erfahrenen spielen!
Ich bin schon auf den Winter gespannt, wenn sie wieder unser Haus unsicher machen dürfen... Was sie dann wohl aushecken