Guten Abend,
leider gibt es eine traurige Nachricht. Meine kleine Meise ist nicht mehr da.
Am letzten Freitag bin ich mit meiner Familie, mit meinem Enkelkind in Urlaub gefahren. Ich hatte alles für die Versorgung der kleinen Meise getan. Mein Sohn hat am Morgen und nach Feierabend das Meischen versorgt und zwei direkte Nachbarinnen zwischendurch. Die eine die ersten beiden Tage, die andere den Rest der Woche.
Ich hatte sie nach der Auswilderung nicht einmal wieder anfassen können. Sie hat zwar ab und zu Maden aus der Hand oder von der Pinzette genommen, bevor sie auf das Schälchen gekommen sind, sich aber nicht anfassen lassen. Fast jeden Morgen hat sie schon darauf gewartet, dass ich etwas in ihren Napf tue. Ich habe auf die Schüssel geklopft, das war das Zeichen dafür, dass ich etwas in den Napf tue. Abends gegen 8 hat sie sich im Gehege zur Ruhe begeben. Zwischendurch hat sie sich immer wieder mal an den Futternäpfen sehen lassen. Nachdem ich in Urlaub gefahren bin erreichten mich Bilder meines Sohnes, als sie bei uns auf der Terrasse auf seinem Kopf saß und auf seiner Hand und dort eifrig pickte. Beide Nachbarinnen berichteten von Besuchen der kleinen Meise im jeweiligen Garten. Nur bei meinem Sohn war sie nicht im Garten, der wohnt nicht in der direkten Nachbarschaft. Sie hat sich bei der einen Nachhbarin Apfelstückchen abgeholt. Auch bei der anderen Nachbarin soll sie erst dort im Baum und dann auf der Hand gelandet sein. Wobei alle sagten, sie nicht angelockt zu haben. Die 2. Nachbarin berichtete bei meiner Rückkehr am Freitag Mittag, dass die Meise am Vortag furchtbar zwitschernd bei ihr im Garten im Baum aufgetaucht sei. Sie ist dann sozusagen mit Meise im Gefolge in unseren Garten gegangen und hat ihr dort Maden in den Napf getan, die sie sofort gefressen hätte. Sie sagte auch, dass ihr die Meise erschöpft erschienen sei. Außerdem sei am Freitag morgen ein Nachbars Kater aus ihrem Garten weggelaufen mit etwas ein der Schnauze. Seitdem hätte sie die Meise nicht mehr gesehen.
Mit diesen Berichten habe ich dann den ganzen Freitag darauf gewartet, dass Findus, so hatten wir sie genannt, wieder auftaucht. Ich wartete vergebens.
Ich hatte mich so darauf gefreut sie nach dem Urlaub wiederzusehen, den weiteren Auswilderungsvorgang mitbeobachten zu können, da ich noch eine weitere Woche Urlaub zu Hause verbringen wollte. Es wäre so schön gewesen.
Ich habe sie nicht mehr wieder gesehen. Was auch immer ihr passiert ist, ich gehe davon aus, dass sie nicht mehr lebt. Sie wird sicher nicht ihr Verhalten von einem Tag auf den anderen geändert haben. Sie wäre sicher wieder, wie jeden Tag vorher auch, zu Besuch gekommen.
Ob es wirklich der Nachbarskater war oder der Sturm, der bei uns durchgefegt ist, oder was auch immer, ich weiß es nicht.
Ich bin mega unglücklich und habe sehr geweint.
Jetzt kommt immer ein kleines Meisenmännchen (ganz klare Zeichnung) und holt sich Futter aus dem Gehege. Vielleicht hat Findus ihm gezeigt, dass es dort etwas zu holen gibt.
Wir sind eigentlich davon ausgegangen, dass sich kein anderer Vogel trauen würde in das Gehege zu fliegen.
Wir haben gestern eine Kamera zum Eingang des Geheges gehängt in der Hoffnung Findus zu sehen. Ziemlich unsinnig, aber man hofft ja doch.
Mein Sohn erzählte auch noch Findus hätte eine andere kleine Meise mit Maden gefüttert.
Es war doch ein ungewöhnlicher kleiner Vogel.
Es tut weh.