Moin moin,
Was jetzt das Hecke schneiden mit den wildernden Katzen zu tun hat, entzieht sich meiner Vorstellungskraft. Das ist whataboutism. Die Katzenhalter kommen auch oft damit, dass ja im Verkehr und an Fensterscheiben auch Vögel sterben womit sie dann ihre streunende und wildernde Katze rechtfertigen wollen.
Dass Millionen streunender Katzen einen ungleich höheren Schaden anrichten als das Heckeschneiden mal nur nebenbei. Außerdem steht radikales Heckeschneiden zur Brutzeit unter Strafe.
Dass es der Instinkt einer streunenden und wildernden Katze ist, alles an geschützten, teils seltenen Vögeln, Reptilien, Amphibien, Fledermäusen, anderen Kleinsäugern zu erlegen ist wohl klar. Deshalb ist das Wildern lassen auch ein Unding. Beim Hund, Frettchen und anderen Haustieren ist es auch der Instinkt. Die dürfen aber nicht wildern.
Dieser Quatsch mit "ist Instinkt, ist Natur, Millionen wildernder Katzen sind harmlos" geht mir ganz extrem auf den Zeiger. Es ist nichts anderes als Egoismus, Bequemlichkeit, Ignoranz, eine krankhafte, nur auf das eigene Haustier gerichtete "Tierliebe", die zu Millionen getöteten, leidenden Wildtiere, ganze Vogelbruten, die zu tausenden verhungern, weil die Eltern gekillt wurden, weltweit gesehen zig ausgerottete Tierarten, das ist furzegal !
Die Hauskatze (Felis catus) stammt aus Nordafrika, ist keine heimische, sondern eine invasive Art. Schätzungen gehen von bis zu 15 Millionen Stück in Deutschland aus von denen ein großer Teil zumindest regelmäßig unbeaufsichtigt in der Natur streunen und wildern kann. Dazu kommen noch die ganzen herrenlosen, verwilderten Katzen, die dauerhaft draußen ihr Leben fristen müssen. Allein schon die unglaubliche Zahl muss einem klarmachen, dass es für die letzten Reste unserer heimischen Natur viel zu viel ist.
Natürlich ist der "Freigang" als bequemste Art der Katzenhaltung auch für das ganze Katzenleid verantwortlich. Der Straßenverkehr und andere Gefahrenstellen, die tödlichen Katzenkrankheiten, ungewollte Trächtigkeit und ggf. auch andere Menschen, die es nicht einsehen, dass ihr Garten als Jagdrevier fremder Katzen dient und dort kein einziger Jungvogel mehr groß wird etc.
Man stelle sich nur mal vor, jeder würde seine Hunde, Frettchen etc. draußen wildern lassen, weil es denen so viel Spaß macht und es ja irgendwie auch artgerecht ist...
In Australien war dieses Problem so groß geworden, dass streunende Katzen dort seit Jahren schon zu Millionen getötet werden müssen und trotzdem kriegt man es kaum mehr in den Griff. Sie hatten große Teile der heimischen Tiere ausgerottet oder an den Rand des Aussterbens gebracht. Schuld daran sind sicher nicht die Katzen, sondern die verantwortungslosen Halter.
Katzenhaltung ist grundsätzlich eine tolle Sache, aber sie gehören nicht unbeaufsichtigt in die Natur. Wer sie artgerecht halten möchte bietet ihnen genug Platz, viel Beschäftigung und einen gesicherten Freilauf im Garten. Übrigens sind auch die vielen Katzen in Großtadtwohnungen nicht unglücklich, wenn sie es von klein an kennen und der Halter sich ordentlich kümmert. Erziehen lassen sich Katzen auch, wenn man ihnen nicht jeden Willen einfach läßt. Teure Rassekatzen lässt man für gewöhnlich auch nicht streunen. Es geht also alles relativ unproblematisch.
Ich frage mich, was daran so schwer zu verstehen ist ?
Liebe Grüße
Thomas