Hi Mario!
Es ist natürlich gänzlich Deine Entscheidung. Aber wenn Du Dir Gedanken machst, dann ist es doch sicherlich auch hilfreicht, die Argumente von Leuten, die die Dinge anders als Du sehen, durch den Kopf gehen zu lassen. Ich denke mal, dass Du Deine Frage gerade aus diesem Grunde zur Diskussion gestellt hast?
In vielerlei Hinsicht haben die Tiere "Recht" auf verschiedenste Dinge, die wir ihnen nicht bieten können oder wollen. Wenn man das bis zum bitteren Ende ausdiskutiert, könnte man sogar zum Schluss kommen, dass Aras in der Wohnungshaltung, ja in Gefangenschaft, nichts zu suchen haben.
Sie haben das Recht zu fliegen - aber Du (und ich) hast Dich zumindest im Moment gegen Freiflug entschieden, da zu gefährlich.
Wie Du weisst treffen andere Leute andere Entscheidungen, obwohl sie schon mehrere Papageien (zB Janets Graue an Greifvögel) verloren haben. Ihre Argumentation ist, dass es artgerecht ist sie fliegen zu lassen und artgerecht, wenn sie geschlagen werden und so konnten sie wenigstens bis zum Tod ihre Freiheit geniessen.
Ein anderes Thema ist das Futter. Körner sind nicht artgerecht, nicht natürlich, oder wie auch immer Du es nennen willst.
Ist es artgerecht ein Tier zum Tierarzt zu bringen?
Es in einen Käfig zu sperren?
Es zu streicheln?
Es ihm Bäume zum klettern und benagen vorzuenthalten?
Ihm einen Schwarm vorzuenthalten?
Was ich versuche zu sagen ist, dass wir in so vielerlei Hinsicht Tieren, mit in unseren Augen guten Begründungen, ihrer "Rechte" berauben. Ausser, wenn es uns in den Kram passt.
Im Moment, denke ich so, dass ich eine Brut mit allen mir zur Verfügung stehenden Mitteln verhindern werde, da ich nicht ein weiteres Geschöpf für die Haltung in Gefangenschaft heranziehen möchte. Wenn es keine Abgabetiere mehr gäbe, das wäre etwas anderes. Aber mit jedem süssen kleinen Küken nimmst DU evtl auch einem Abgabetier die Möglichkeit ein anständiges Heim zu finden.
Keine Methode ist 100%ig, aber es ist sicher, dass das Anbieten von Brutmöglichkeiten das Brutverhalten provoziert. Und dann die Eier auszutauschen halte ich für das größere Übel, als keine Brutmöglichkeit anzubieten. Was ist denn daran natürlich oder hat mit den Rechten des Tieres zu tun?
Und für die Eltern ist es vielleicht besser gar nicht erst auf die Idee zu kommen, statt wochenlang tote Eier zu bebrüten.
Wohlgemerkt, ich rede nicht von dem Fall, in dem die Henne so oder so Eier legt. Wenn ich auf einmal "Spiegeleier" auf dem Boden finden würde, würde ich vermutlich auch eine Brutgelegenheit anbieten, wenn alle anderen Massnahmen, das Eierlegen zu unterbinden nichts gefruchtet hätten.
Aber in dem Fall würde ich vermutlich dazu tendieren sie brüten zu lassen und die Jungen so lange wie möglich bei den Eltern zu lassen. Das behindert zumindest nachfolgende Brutgeschäfte mit etwas Glück für ein bis zwei Jahre.
Sind die Eier tot, wird die Henne über kurz oder lang nachlegen.
Es ist schon klar, wir alle wollen unsere Tiere gut halten. Nur es gibt so vieles was man ausser dem Brutgeschäft tun kann, um den Tieren ein besseres Leben zu bieten. Lass uns doch damit anfangen.
LG,
Ann.