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MiriamR
Neuling
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Hallo zusammen, ich bin ganz neu hier und muss gleich um Rat fragen.
Ich habe leider feststellen müssen, dass ich keinen blasschen Schimmer von Papagein-Haltung habe- und leider mich erst vor kurzem angefangen habe mich zu informieren nachdem ich Probleme bekommen habe mit unserem Grauen *schämen*.
Wir haben von meiner Mutter einen Graupapagei geerbt (ungefähr 20 Jahre alt, Geschlecht unbekannt aber wir vermuten ein Männchen da er bis vor etwa 6 Jahren mit einer Müller-Amazonen-Henne vergesellschaftet hatte- übrigens nicht auf unser zutun sondern er hat aus einem bestehenden Amazonen-Pärchen das Weibchen "ausgespannt") der jetzt bei meinem Vater unten im Haus lebt.
Ich selber wohne im Obergeschoss des Hauses, wir haben einen gemeinsamen Flur, allerdings hat der Graue dieses Stockwerk bis vor ein par Wochen nie betreten (er hat ab Mittags Freiflug im ganzen Haus) sondern erst als wir angefangen hatten zu renovieren und die Geräuschkulisse wohl sehr vielversprechen nach Action klang, da kam er immer öfter mal nachschauen
Vorher hatte ich mit ihm nur Kontakt wenn ich die Wohnung meines Vaters betreten habe.
Leider ist die Kombination "Graupapagei" und Renovieren nicht so gut für unseren Geier da ich wegen der ganzen Werkzeuge und Baumaterialien hier oben im Flur wegen seiner Sicherheit besorgt sein muss; also habe ich ihn immer mal wieder runter in die Wohnung meines Vater zurück locken müssen aber das hielt höchsten ein paar Minuten dann war er wieder hier oben in der Wohnung. Mein Vater riet mir dann, den Grauen lieber zu scheuchen statt zu locken, und da ich eigentlich Angst vor dem Geierchen habe habe ich mir dazu am liebsten einen etwas grösseren Gegenstand aus dem Flur hier geschnappt und das Tierchen damit Richtung unterer Stock bugsiert (er war immer recht ängstlich gegenüber grösseren oder unbekannten Gegenständen). Ich hatte dabei kein gutes Gefühl aber am Ende war mit dass dann doch lieber als dass unser Vögelchen ständig in der Nähe von gefährlichem oder vielleicht für ihn giftigem Bauzubehör rumturnt...
Vor etwa zwei Wochen kam dann allerdings die erste Verhaltensänderung, er hatte keine Angst mehr vor den "Scheuch-Utensilien" sonden griff sie auf einmal an, egal wie gross und egal was er vorher für eine Angst davor gehabt hat. Er wollte offensichtlich auch um jeden Preis hier oben bleiben, schliesslich gab es hier so viel und so viel Neues zu sehen.
Ok, also haben mein Mann und ich erstmal resigniert, ihn meistens hier oben sitzen gelassen und aufgepasst wie ein Flitzebogen (wow das kann ganz schön Zeit kosten wenn man bei jeden verdächtigen knarpsen nachschauen gehen muss!) und ihn höchstens ab und zu mal wieder runtergelockt. Von mir liess er sich immer ganz brav locken, er war in der Zeit, die er jetzt oft hier oben in der Wohnung war, immer anhänglicher an mich geworden (vorher war mein Vater seine Nummer 1, jetzt liess er meinen Vater jederzeit links liegen Hauptsache er konnte hier oben sein, auch wenn ich gar nicht da war sondern Einkaufen zB).
Allerdings gab es ja auch so Situationen, in denen man ihn einfach mal wegscheuchen musste, besonders oft war das der Fall wenn er in das vorrübergehen türlose Badezimmer wollte- da ist freiliegender Fliesenkleber auf dem Boden, auch immer mal wieder ein Glassplitterchen vom Mosaikfliesen-Verlegen, das war uns zu heikel ihn da drinnen zu lassen (und wenn man selber im Bad war möchte man auch mal das WC zB benutzten ohne Graupapagei mit Knapps-Lust vor den Füssen...).
Da er Wasser hasst wie die Pest haben mein Mann und ich ihn dann immer mit ein paar Wasserspritzern vertrieben- ich vermute, dass war auch keine gute Idee, als Verbot kann der Graue das ja nicht erkennen, das sieht für ihn wohl nur wie Ärgern aus :(
Aber ein anderes Mittel wussten wir nicht mehr nachdem er dich nicht mehr verjagen und aus dem hochinteressanten (?) Badezimmer auch nicht rauslocken liess.
Als ich am Freitag Vormittag das Badezimmer benutzen wollte bog mein Graupapagei wieder zur Tür hinein. Irgendwie sah er schon sehr schlecht gelaunt aus wenn ich das beurteilen kann, das machte mir etwas Angst und ausserdem wollte ich wirklich dringend das WC benutzen. Also bin ich zum Waschbecken und wollte wieder ein paar Spritzer Wasser zum scheuchen benutzen; in dem Moment versuchte er zuerst, wie schon öfter geschehen, mich in die Füsse zu beissen. Ich wurde total hektisch weil ich nicht ausweichen konnte und unser Grauer es öffensichtlich toternst meinte mit dem Angriff, also hab ich nochmal herzhaft in den Wasserstrahl gegriffen um eine grosse Hand Wasser zur Abwehr zu benutzen. Das war wohl entgültig zuviel des Guten (oder Bösen) für meinen Papagei, er flog kerzengerade auf und wollte anscheinend auf mich los. Da habe ich schreiend Fersengeld gegeben und bin in die hinterste Ecke des Badezimmers geflohen, aber der Graue flog mir hinterher und hat sich hinten seitlich in meinen Rücken verbissen. In Panik habe ich ihn abgeschüttelt, ich fürchte sogar nach ihm geschlagen, und dann nichts wie raus aus dem Bad...
Seitdem gehen ich ihm aus den Weg, den Aufgang nach oben hat mein Mann umständlich zugestellt also bleibt der Graue jetzt erstmal unten bei meinem Vater. Wenn er mich zu Gesicht bekommt reagiert er eindeutig agressiv, hackt mit dem Schnabel nach unten in die Luft oder fängt an gereizt hin und her zu tigern bevor er sich in meine Richtung auf den Weg macht (ich verschwinde dann immer blitzschnell hinter unsere "Barrikade" und zurück in meine Wohnung).
Aber ohne Sichtkontakt ist unser "Kontaktrufverhalten" noch genauso wie früher inzwischen, die ersten Tage nach dem Vorfall war er sehr ruhig, nicht nur zu mir sondern egal wer sich im Haus bewegt hat.
An dieser Stelle schon mal danke fürs Lesen dieser langen Geschichte- ich glaube, die Details sind alle notwendig, ich habe schon gekürzt so gut es ging (falls ich was vergessen habe bitte fragen!).
Hat vielleicht bitte jemand einen Deutungsansatz und/oder Lösungsansatz für mich? Ich bin wirklich eine absolute Anfängerin was Papageien angeht weil ich mich nie richtig mit der Haltung/dem Verhalten geschäftigt hatte, ist ja das Tier meines Vaters und nicht meins dachte ich immer... dass das so nicht geht wenn man in einem Haushalt mit einem Papageien zusammenlebt war mir bis zu diesem Vorfall nicht klar; jetzt habe ich schmerzhaft zu spüren bekommen dass diese Haltung nicht richtig war
Ich möchte gerne wieder ein unagressives Verhältnis zu dem Graupapageien aufbauen, auch um keine Angst im eigenen Haus mehr haben zu müssen, und auch lernen ihn besser zu verstehen. Und lieb hab ich das Tierchen ja auch, das wäre schade wenn ich gar nicht mehr in seine Nähe dürfte :(
Vielen Dank schon mal an an alle Leser und Ratschlaggeber!
Liebe Grüsse, Miriam
Ich habe leider feststellen müssen, dass ich keinen blasschen Schimmer von Papagein-Haltung habe- und leider mich erst vor kurzem angefangen habe mich zu informieren nachdem ich Probleme bekommen habe mit unserem Grauen *schämen*.
Wir haben von meiner Mutter einen Graupapagei geerbt (ungefähr 20 Jahre alt, Geschlecht unbekannt aber wir vermuten ein Männchen da er bis vor etwa 6 Jahren mit einer Müller-Amazonen-Henne vergesellschaftet hatte- übrigens nicht auf unser zutun sondern er hat aus einem bestehenden Amazonen-Pärchen das Weibchen "ausgespannt") der jetzt bei meinem Vater unten im Haus lebt.
Ich selber wohne im Obergeschoss des Hauses, wir haben einen gemeinsamen Flur, allerdings hat der Graue dieses Stockwerk bis vor ein par Wochen nie betreten (er hat ab Mittags Freiflug im ganzen Haus) sondern erst als wir angefangen hatten zu renovieren und die Geräuschkulisse wohl sehr vielversprechen nach Action klang, da kam er immer öfter mal nachschauen
Vorher hatte ich mit ihm nur Kontakt wenn ich die Wohnung meines Vaters betreten habe.
Leider ist die Kombination "Graupapagei" und Renovieren nicht so gut für unseren Geier da ich wegen der ganzen Werkzeuge und Baumaterialien hier oben im Flur wegen seiner Sicherheit besorgt sein muss; also habe ich ihn immer mal wieder runter in die Wohnung meines Vater zurück locken müssen aber das hielt höchsten ein paar Minuten dann war er wieder hier oben in der Wohnung. Mein Vater riet mir dann, den Grauen lieber zu scheuchen statt zu locken, und da ich eigentlich Angst vor dem Geierchen habe habe ich mir dazu am liebsten einen etwas grösseren Gegenstand aus dem Flur hier geschnappt und das Tierchen damit Richtung unterer Stock bugsiert (er war immer recht ängstlich gegenüber grösseren oder unbekannten Gegenständen). Ich hatte dabei kein gutes Gefühl aber am Ende war mit dass dann doch lieber als dass unser Vögelchen ständig in der Nähe von gefährlichem oder vielleicht für ihn giftigem Bauzubehör rumturnt...
Vor etwa zwei Wochen kam dann allerdings die erste Verhaltensänderung, er hatte keine Angst mehr vor den "Scheuch-Utensilien" sonden griff sie auf einmal an, egal wie gross und egal was er vorher für eine Angst davor gehabt hat. Er wollte offensichtlich auch um jeden Preis hier oben bleiben, schliesslich gab es hier so viel und so viel Neues zu sehen.
Ok, also haben mein Mann und ich erstmal resigniert, ihn meistens hier oben sitzen gelassen und aufgepasst wie ein Flitzebogen (wow das kann ganz schön Zeit kosten wenn man bei jeden verdächtigen knarpsen nachschauen gehen muss!) und ihn höchstens ab und zu mal wieder runtergelockt. Von mir liess er sich immer ganz brav locken, er war in der Zeit, die er jetzt oft hier oben in der Wohnung war, immer anhänglicher an mich geworden (vorher war mein Vater seine Nummer 1, jetzt liess er meinen Vater jederzeit links liegen Hauptsache er konnte hier oben sein, auch wenn ich gar nicht da war sondern Einkaufen zB).
Allerdings gab es ja auch so Situationen, in denen man ihn einfach mal wegscheuchen musste, besonders oft war das der Fall wenn er in das vorrübergehen türlose Badezimmer wollte- da ist freiliegender Fliesenkleber auf dem Boden, auch immer mal wieder ein Glassplitterchen vom Mosaikfliesen-Verlegen, das war uns zu heikel ihn da drinnen zu lassen (und wenn man selber im Bad war möchte man auch mal das WC zB benutzten ohne Graupapagei mit Knapps-Lust vor den Füssen...).
Da er Wasser hasst wie die Pest haben mein Mann und ich ihn dann immer mit ein paar Wasserspritzern vertrieben- ich vermute, dass war auch keine gute Idee, als Verbot kann der Graue das ja nicht erkennen, das sieht für ihn wohl nur wie Ärgern aus :(
Aber ein anderes Mittel wussten wir nicht mehr nachdem er dich nicht mehr verjagen und aus dem hochinteressanten (?) Badezimmer auch nicht rauslocken liess.
Als ich am Freitag Vormittag das Badezimmer benutzen wollte bog mein Graupapagei wieder zur Tür hinein. Irgendwie sah er schon sehr schlecht gelaunt aus wenn ich das beurteilen kann, das machte mir etwas Angst und ausserdem wollte ich wirklich dringend das WC benutzen. Also bin ich zum Waschbecken und wollte wieder ein paar Spritzer Wasser zum scheuchen benutzen; in dem Moment versuchte er zuerst, wie schon öfter geschehen, mich in die Füsse zu beissen. Ich wurde total hektisch weil ich nicht ausweichen konnte und unser Grauer es öffensichtlich toternst meinte mit dem Angriff, also hab ich nochmal herzhaft in den Wasserstrahl gegriffen um eine grosse Hand Wasser zur Abwehr zu benutzen. Das war wohl entgültig zuviel des Guten (oder Bösen) für meinen Papagei, er flog kerzengerade auf und wollte anscheinend auf mich los. Da habe ich schreiend Fersengeld gegeben und bin in die hinterste Ecke des Badezimmers geflohen, aber der Graue flog mir hinterher und hat sich hinten seitlich in meinen Rücken verbissen. In Panik habe ich ihn abgeschüttelt, ich fürchte sogar nach ihm geschlagen, und dann nichts wie raus aus dem Bad...
Seitdem gehen ich ihm aus den Weg, den Aufgang nach oben hat mein Mann umständlich zugestellt also bleibt der Graue jetzt erstmal unten bei meinem Vater. Wenn er mich zu Gesicht bekommt reagiert er eindeutig agressiv, hackt mit dem Schnabel nach unten in die Luft oder fängt an gereizt hin und her zu tigern bevor er sich in meine Richtung auf den Weg macht (ich verschwinde dann immer blitzschnell hinter unsere "Barrikade" und zurück in meine Wohnung).
Aber ohne Sichtkontakt ist unser "Kontaktrufverhalten" noch genauso wie früher inzwischen, die ersten Tage nach dem Vorfall war er sehr ruhig, nicht nur zu mir sondern egal wer sich im Haus bewegt hat.
An dieser Stelle schon mal danke fürs Lesen dieser langen Geschichte- ich glaube, die Details sind alle notwendig, ich habe schon gekürzt so gut es ging (falls ich was vergessen habe bitte fragen!).
Hat vielleicht bitte jemand einen Deutungsansatz und/oder Lösungsansatz für mich? Ich bin wirklich eine absolute Anfängerin was Papageien angeht weil ich mich nie richtig mit der Haltung/dem Verhalten geschäftigt hatte, ist ja das Tier meines Vaters und nicht meins dachte ich immer... dass das so nicht geht wenn man in einem Haushalt mit einem Papageien zusammenlebt war mir bis zu diesem Vorfall nicht klar; jetzt habe ich schmerzhaft zu spüren bekommen dass diese Haltung nicht richtig war
Ich möchte gerne wieder ein unagressives Verhältnis zu dem Graupapageien aufbauen, auch um keine Angst im eigenen Haus mehr haben zu müssen, und auch lernen ihn besser zu verstehen. Und lieb hab ich das Tierchen ja auch, das wäre schade wenn ich gar nicht mehr in seine Nähe dürfte :(
Vielen Dank schon mal an an alle Leser und Ratschlaggeber!
Liebe Grüsse, Miriam