Ich bin fassungslos, mal wieder ein durch Unkenntnis zu Tode geliebter Vogel. Das hätte ich Dir und dem Vogel gern erspart, schade zu spät zum Nachfragen...
Es ist ein himmelweiter Unterschied, ob man einen Vogel bis zur völligen Durchnässung des Gefieders badet oder ob er selbst badet. NIEMALS ist ein Vogel auch nur halb so durchnässt, wenn er selbst badet. Babyshampoo ist auch beim Verschlucken bei entsprechender Dosierung absolut unbedenklich (habe genug Kanarien vor Ausstellungen gebadet), davor muß also nicht gewarnt werden.
Der Vogel hätte mit dem verklebten Gefieder auch bedenkenlos bis zur nächsten Mauser durchgehalten. Etwas Babyshampoo in die Badeschale/ins Badehaus hätte auch gereicht.
Wenn Dir der Vogel nicht schon beim Baden ertrunken ist, dann ist er an Unterkühlung eingegangen. Da er durch die letzten Wochen sowieso schon angeschlagen war, hätte man ihm dieses "Zwangsbad" nicht zumuten dürfen. Mal ganz davon abgesehen, dass ich frühzeitig davor gewarnt habe ölige oder fettige Salben zu nehmen, weil eben sonst das Gefieder versaut wird, aber auf so einen "blöden emotionslosen" Züchter hört man als "Vogelmutti/-papi" natürlich nicht. Übermäßige Hornschuppen kommen durch eine ÜBERdosis Vitamin A über längere Zeit zustande, sie sind absolut kein Problem für den Vogel, wie bereits im damaligen Thema beschrieben wurde, Grabmilben konnten recht schmell ausgeschlossen werden. Ich darf also zusammenfassen, daß einem gesunden Vogel mit einem Schönheitsfehler das Baugefieder versaut wurde und er anschließend zu Tode gereinigt wurde. Vielleicht lernen andere daraus und hören demnächst doch mal gleich auf die Ratschläge von ach so bösen und gefühllosen Züchtern. Ich weiß, dass Du traurig bist und Du genug gestraft bist, ich schreibe das nicht, weil ich Dir nochmal eine reinwürgen will, sondern weil andere wachgerüttelt werden sollen und natürlich weil mich der unnötig verstorbene Vogel maßlos ärgert, daher habe ich auch keinerlei Verständnis für "Regenbogenbrücken-Geschichten"!
Aus der Praxis: Warmes Wasser mit Babyshampoo, warmes Zimmer, Küchenpapier, Föhn, Wärmelampe. Vogel in die Hand nehmen Bauchgefieder und Schwanz eintauchen, Kopf und oberen Rücken nicht. Mit einem zuvor leicht ins Badewasser getauchten Rasierpinsel entlang der Federn den Rücken, Bauch, Flügel und den Schwanz reinigen, den Kopf mit einer sehr weichen Zahnbürste vorsichtig reinigen wenn nötig. Vogel auf Küchenpapier setzen, abtupfen bis Papier halbwegs trocken bleibt. Mit Föhn (schwach einstellen und nicht zu heiß) den Vogel in der Hand von alle Seiten vorsichtig trocknen. Auf Unbehagen achten, nie zu heiß, lieber langsam als zu schnell trocknen. Danach Käfig mit Wärmelampe, Vogel muss der Hitze ausweichen können.
Fazit: Einen Vogel badet man nur, wenn es absolut dringend ist!! Ansonsten Baby-Shampoo oder spezielles Badesalz ins Badehaus und gut. Bei Birds and More Hungenberg gibts auch spezielles Badesalz und Vogelshampoo.