Zum 100. Mal: Wir leben in und von einer Kulturlandschaft die wir uns selbst geschaffen haben, da gelten andere Gesetze als in der Wildniss. Ein sich selbst überlassenes Stück Land macht noch keine Wildnis.
Es gibt Arten die neigen in dieser Kulturlandschaft zu einer stärkeren Vermehrung und andere leiden unter Veränderungen dieser Landschaft. Da stellt man sich die Frage wie gehen wir mit diesen Arten um? Lassen wir sie aussterben, vielleicht ändert sich in 200 Jahren alles wieder? Oder versuchen wir diese Kulturlandschaft mit Gewinner und Verlierern so gut es geht zu erhalten, vielleicht damit unsere Enkel auch noch ein Rebhuhn sehen können.
Ich habe nie betont, dass die Reduzierung von Beutegreifern ein Allheilmitttel ist, auch wenn das von vielen Jägern als Nadelöhr angesehen wird. Ein Faß fasst soviel wie die kürzeste Daube lang ist. Man kann Beutegreifer und ihre Beute zusammen hegen, aber nicht auf derselben Fläche.
Ich bin für einen Bussardabschuss weil es eben trotz eines optimierten Hühnerlebensraum für diese Art kein Überleben gibt, wenn auf 350 ha Feld 35 Bussarde die Landschaft "kontrollieren". Heuer hatten wir ganze zwei davon im Revier. Die habe ich sogar gefüttert. Jetzt werden wir auf 1000 ha vielleicht zwei Brutpaare haben, damit kann ich leben und die Hühner auch.
Auch die Habichtschwemme ist im letzten Jahr ausgeblieben, sie sind vermutlich mit den vielgehassten Fasanen gestorben und keiner weiß warum. Da haben wir uns etwas eingehandelt und keiner weiß was genaues. Da tickt was, das nervt mich.
Wir leben in einer Zeit,wo Beutegreifer -auch wenn sie uns noch so viele Probleme machen - einfach heilig gesprochen werden. Wir reden über die Rückkehr von Bären und Wölfen und bringen nicht mal die Lebensunterschiede unseres Rotwildes auf die Reihe.
Ich spreche nicht dem Beutegreifer sein Lebensrecht ab, aber wenn ich sehe wie er andere Arten massiv beeinträchtigt, dann muß ich das Recht haben, etwas dagegen zu tun, so wie wir es bei dem Wechselspiel anderer Arten auch tun. Ok ich schieße gerne Hasen, wir haben in den von mir betreuten Revier den Bestand etwa verzehnfacht. In unserem Landkreis werden in ca. 90Revieren nur genausoviel Hasen erlegt, dafür knapp 900 Füchse.
Seit zwei Jahren gönnen wir uns eine Treibjagd, vorriges Jahr erlegen wir 34 Hasen, heuer 27. Ein Nachbarrevier kam auf die Idee: "Du die ...... haben eine Treibjagd gemacht und 27 Hasen erlegt, da müssen wir auch eine machen!"
Sie machten eine und trafen genau den ganzen Tag über "einen!!!!!"Hasen an.
Zitat: Kein Wunder, die ...... haben ja alle erschossen!
Das ist Südwindniveau, aber gleichzeitig off topic ich weiß.
Im Vergelich zu anderen Ländern haben wir immer noch einen Wildreichtum, um den uns andere beneiden, trotz unserer Bevölkerungsdichte.