Pico
Chefin einer Chaotenbande
- Beiträge
- 3.176
Hallo zusammen,
manchmal nimmt das Leben einfach seinen Lauf - obwohl wir es ganz anders geplant haben.
Manchmal tauchen unverhofft Biegungen und Stolpersteine auf trotz wir gerade noch dachten, der zu gehende Weg sei eben und es ginge immer nur geradeaus.
Ja, so was kann passieren – auch mir
Vor etwa zwei Jahren nahm ich einen grauen WF auf, Alter unbekannt.
Der Hahn wurde aus Mitleid freigekauft, jedoch kam er nicht damit zurecht in so engem Kontakt zum Menschen zu Leben (keine Seltenheit bei Wildfängen) und so kam er schliesslich in meine Station.
Nach der üblichen Quarantänezeit wurde er von mir in eine Gruppe anderer Graupapageien integriert, was ihm augenscheinlich vom ersten Moment an gefiel. Der Vogel blühte auf, das kann man kaum beschreiben.
Ein paar Wochen später nahm ich eine graue Henne auf, ebenfalls ein WF unbekannten Alters.
Die Henne hatte zwar in ihrem vorherigen Zuhause die Möglichkeit sich einen Partner zu wählen, jedoch sagte ihr keiner zu. Das Mädel beschäftigte sich einzig und alleine damit, sich von früh bis spät zu rupfen und ständig Eier zu legen, die sie mit voller Hingabe bebrütete.
Das dies auf Dauer kein Leben sein konnte war klar und so kam die Henne dann also zu mir.
Nach der Quarantäne kam sie in die selbe Gruppe wie der kürzlich aufgenommene Hahn.
Na und was glaubt ihr ist passiert? Die beiden verliebten sich auf Anhieb ineinander.
Ich freute mich natürlich riesig darüber, klar.
Was ich allerdings nicht lustig fand – die Henne legte weiterhin Eier, trotz es KEINERLEI Brutmöglichkeiten gab! Das war der Henne völlig schnuppe, sie brütete auf dem Boden und die beiden sahen innerhalb kürzester Zeit die gesamte Voliere als ihr Revier an, welches sie bis aufs Blut verteidigten!
Nachdem ein Mitglied der Gruppe eine relativ schwere Verletzung davongetragen hatte musste ich das Paar von den restlichen Grauen trennen.
Die brütende Henne hatte mittlerweile aufgehört sich zu rupfen und kümmerte sich mit solcher Hingabe um ihr (auf dem Volierenboden angebrachtes) Gelege, dass mir das Herz wirklich schwer wurde.
Ich stand vor einer schweren Entscheidung.
Der Henne die Eier wegnehmen und zusehen wie sie ständig immer neue legen würde um diese wieder mit Hingabe zu bebrüten oder das Paar trennen das sich abgöttisch liebte oder den beiden einen Nistkasten zur Verfügung stellen und sie ihren Bruttrieb einfach mal ausleben lassen.
Ich entschied mich für den Nistkasten da eine Trennung des Paares für mich auf gar keinen Fall in Frage kam!
Fortan konnte ich die Voliere (zum Reinigen) nur noch mittels Schutzmaßnahmen betreten, an den Nistkasten liessen mich die beiden (zu Kampfgeiern mutierten Grauen,) absolut NICHT.
Eine bange Zeit in der ich hoffte, dass meine Gebete erhört würden und die Eier durchweg unbefruchtet wären. Leider Fehlanzeige.
Drei Graubabys schlüpften und wurden mit äußerster Sorgfalt von ihren Eltern großgezogen.
Ich hatte nicht mal die Chance, an die Babys ranzukommen, als sie hätten beringt werden müssen.
Somit wurden sie zu einem späteren Zeitpunkt offen beringt (die erforderliche Genehmigung liegt natürlich vor).
Die drei Jungvögel wuchsen als 100% Naturbruten auf und sind richtig tolle Grauchen geworden. Für eines der Babys hatte ich einen guten Platz gefunden, die anderen beiden sind noch immer bei mir weil es sehr schwer ist, wirklich geeignete Plätze zu finden (Volierenhaltung, nur zu vorhandenem Partnervogel).
Natürlich habe ich händeringend versucht zukünftige Bruten dieses Paares zu vermeiden, da sich dies mit meiner Lebensphilosophie nicht verträgt (wer eine Auffangstation betreibt sollte eigentlich keinen Nachwuchs zulassen).
Jedoch wie ich eingangs schrieb schlägt uns das Leben manchmal ein Schnippchen.
Ich versuchte es mit Zunageln des Nistkasten, ich setzte das Paar in eine andere Voliere und ich entfernte schlussendlich den Nistkasten.
Dies hatte zur Folge, dass sich die Henne innerhalb kürzester Zeit wieder furchtbar rupfte und ein hohes Aggressionspotential an den Tag legte.
Sie war totunglücklich – das stand außer Frage – und daher entschied ich mich dafür, den Nistkasten wieder freizugeben (zumal die Henne so oder so nicht am Dauerlegen zu hindern war und wie sich dieses auf die Konstitution eines Vogels auswirkt brauche ich wohl keinem erklären).
Warum ich das getan habe? Weil ich möchte dass die Vögel hier bei mir glücklich sind.
Ich fragte mich:
Was ist schlimmer – eine Brut mit allen Mitteln verhindern und somit im Grunde Verhaltensstörungen noch forcieren – oder ein glückliches Vogelpaar zu haben was mit Hingabe seine Jungen grosszieht? Für mich war die Antwort klar – und dementsprechend habe ich gehandelt.
Da ich die Plätze in meiner Station jedoch für die Vögel freihalten will, denen ein schönes Leben in „normaler Privathaltung“ durch Verhaltensstörungen o.ä. verwehrt wird, bin ich nun zu dem Entschluss gekommen die vorhandenen Jungvögel unter den gleichen Voraussetzungen und Optionen zu vermitteln wie ich es bei all meinen Vermittlungsvögeln tätige.
Heisst im Klartext:
Die Vögel werden nur in Volierenhaltung/Zimmerhaltung abgegeben und ausschliesslich zu einem vorhandenem Partnervogel (keine Einzelhaltung!).
Ich habe somit derzeit 2 Graue (Hahn+Henne) im Alter von 9 Monaten zu vermitteln.
Bei der DNA-Analyse wurden die Vögel auch auf PBFD getestet und sind virusfrei.
Das Elternpaar zieht derzeit wieder 2 Graue Babys groß, die z.Zt. 9 Wochen alt sind.
Die DNA, sowie der Test auf PBFD erfolgt erst, wenn die Vögel flügge sind.
Die Vögel sind allesamt mit geschlossenen BNA-Ringen gekennzeichnet und reine Naturbruten.
Dies ist die einzige Art der Störung, die ich während der Brut tätige und für die ich eine Lösung gefunden habe, um an die Babys zum Zeitpunkt der Beringung heranzukommen.
Auf dem letzten Bild(Außenvoliere) sitzt einer der 9 Monate alten Vögel unterhalb auf dem Querast und der Andere in der Mitte zwischen 2 anderen Grauen.
manchmal nimmt das Leben einfach seinen Lauf - obwohl wir es ganz anders geplant haben.
Manchmal tauchen unverhofft Biegungen und Stolpersteine auf trotz wir gerade noch dachten, der zu gehende Weg sei eben und es ginge immer nur geradeaus.
Ja, so was kann passieren – auch mir
Vor etwa zwei Jahren nahm ich einen grauen WF auf, Alter unbekannt.
Der Hahn wurde aus Mitleid freigekauft, jedoch kam er nicht damit zurecht in so engem Kontakt zum Menschen zu Leben (keine Seltenheit bei Wildfängen) und so kam er schliesslich in meine Station.
Nach der üblichen Quarantänezeit wurde er von mir in eine Gruppe anderer Graupapageien integriert, was ihm augenscheinlich vom ersten Moment an gefiel. Der Vogel blühte auf, das kann man kaum beschreiben.
Ein paar Wochen später nahm ich eine graue Henne auf, ebenfalls ein WF unbekannten Alters.
Die Henne hatte zwar in ihrem vorherigen Zuhause die Möglichkeit sich einen Partner zu wählen, jedoch sagte ihr keiner zu. Das Mädel beschäftigte sich einzig und alleine damit, sich von früh bis spät zu rupfen und ständig Eier zu legen, die sie mit voller Hingabe bebrütete.
Das dies auf Dauer kein Leben sein konnte war klar und so kam die Henne dann also zu mir.
Nach der Quarantäne kam sie in die selbe Gruppe wie der kürzlich aufgenommene Hahn.
Na und was glaubt ihr ist passiert? Die beiden verliebten sich auf Anhieb ineinander.
Ich freute mich natürlich riesig darüber, klar.
Was ich allerdings nicht lustig fand – die Henne legte weiterhin Eier, trotz es KEINERLEI Brutmöglichkeiten gab! Das war der Henne völlig schnuppe, sie brütete auf dem Boden und die beiden sahen innerhalb kürzester Zeit die gesamte Voliere als ihr Revier an, welches sie bis aufs Blut verteidigten!
Nachdem ein Mitglied der Gruppe eine relativ schwere Verletzung davongetragen hatte musste ich das Paar von den restlichen Grauen trennen.
Die brütende Henne hatte mittlerweile aufgehört sich zu rupfen und kümmerte sich mit solcher Hingabe um ihr (auf dem Volierenboden angebrachtes) Gelege, dass mir das Herz wirklich schwer wurde.
Ich stand vor einer schweren Entscheidung.
Der Henne die Eier wegnehmen und zusehen wie sie ständig immer neue legen würde um diese wieder mit Hingabe zu bebrüten oder das Paar trennen das sich abgöttisch liebte oder den beiden einen Nistkasten zur Verfügung stellen und sie ihren Bruttrieb einfach mal ausleben lassen.
Ich entschied mich für den Nistkasten da eine Trennung des Paares für mich auf gar keinen Fall in Frage kam!
Fortan konnte ich die Voliere (zum Reinigen) nur noch mittels Schutzmaßnahmen betreten, an den Nistkasten liessen mich die beiden (zu Kampfgeiern mutierten Grauen,) absolut NICHT.
Eine bange Zeit in der ich hoffte, dass meine Gebete erhört würden und die Eier durchweg unbefruchtet wären. Leider Fehlanzeige.
Drei Graubabys schlüpften und wurden mit äußerster Sorgfalt von ihren Eltern großgezogen.
Ich hatte nicht mal die Chance, an die Babys ranzukommen, als sie hätten beringt werden müssen.
Somit wurden sie zu einem späteren Zeitpunkt offen beringt (die erforderliche Genehmigung liegt natürlich vor).
Die drei Jungvögel wuchsen als 100% Naturbruten auf und sind richtig tolle Grauchen geworden. Für eines der Babys hatte ich einen guten Platz gefunden, die anderen beiden sind noch immer bei mir weil es sehr schwer ist, wirklich geeignete Plätze zu finden (Volierenhaltung, nur zu vorhandenem Partnervogel).
Natürlich habe ich händeringend versucht zukünftige Bruten dieses Paares zu vermeiden, da sich dies mit meiner Lebensphilosophie nicht verträgt (wer eine Auffangstation betreibt sollte eigentlich keinen Nachwuchs zulassen).
Jedoch wie ich eingangs schrieb schlägt uns das Leben manchmal ein Schnippchen.
Ich versuchte es mit Zunageln des Nistkasten, ich setzte das Paar in eine andere Voliere und ich entfernte schlussendlich den Nistkasten.
Dies hatte zur Folge, dass sich die Henne innerhalb kürzester Zeit wieder furchtbar rupfte und ein hohes Aggressionspotential an den Tag legte.
Sie war totunglücklich – das stand außer Frage – und daher entschied ich mich dafür, den Nistkasten wieder freizugeben (zumal die Henne so oder so nicht am Dauerlegen zu hindern war und wie sich dieses auf die Konstitution eines Vogels auswirkt brauche ich wohl keinem erklären).
Warum ich das getan habe? Weil ich möchte dass die Vögel hier bei mir glücklich sind.
Ich fragte mich:
Was ist schlimmer – eine Brut mit allen Mitteln verhindern und somit im Grunde Verhaltensstörungen noch forcieren – oder ein glückliches Vogelpaar zu haben was mit Hingabe seine Jungen grosszieht? Für mich war die Antwort klar – und dementsprechend habe ich gehandelt.
Da ich die Plätze in meiner Station jedoch für die Vögel freihalten will, denen ein schönes Leben in „normaler Privathaltung“ durch Verhaltensstörungen o.ä. verwehrt wird, bin ich nun zu dem Entschluss gekommen die vorhandenen Jungvögel unter den gleichen Voraussetzungen und Optionen zu vermitteln wie ich es bei all meinen Vermittlungsvögeln tätige.
Heisst im Klartext:
Die Vögel werden nur in Volierenhaltung/Zimmerhaltung abgegeben und ausschliesslich zu einem vorhandenem Partnervogel (keine Einzelhaltung!).
Ich habe somit derzeit 2 Graue (Hahn+Henne) im Alter von 9 Monaten zu vermitteln.
Bei der DNA-Analyse wurden die Vögel auch auf PBFD getestet und sind virusfrei.
Das Elternpaar zieht derzeit wieder 2 Graue Babys groß, die z.Zt. 9 Wochen alt sind.
Die DNA, sowie der Test auf PBFD erfolgt erst, wenn die Vögel flügge sind.
Die Vögel sind allesamt mit geschlossenen BNA-Ringen gekennzeichnet und reine Naturbruten.
Dies ist die einzige Art der Störung, die ich während der Brut tätige und für die ich eine Lösung gefunden habe, um an die Babys zum Zeitpunkt der Beringung heranzukommen.
Auf dem letzten Bild(Außenvoliere) sitzt einer der 9 Monate alten Vögel unterhalb auf dem Querast und der Andere in der Mitte zwischen 2 anderen Grauen.