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Wölfe für die Gatterjagd?
Blutiges Ende für Wölfe aus Tripsdrill?
Von Thomas Dorn
Dass sieben Jungwölfe, die aus dem Wildparadies Tripsdrill stamen, im Frühjahr 2005 nach Spanien verkauft wurden, ist klar. Unklar ist, was aus ihnen geworden ist. Einiges spricht dafür, dass die Tiere bei einer so genannten Gatterjagd von zahlungskräftigen Jägern erschossen wurden.
Frank Albrecht spricht von einem Artenschutzskandal . Der 36-jährige Nürtinger Tierrechtler, der seit Jahren den Verbleib verschwundener Tiger- und Wolfbabys zu klären versucht, wurde im Februar auf Tripsdrill aufmerksam, als bei einer Verladeaktion ein junger Wolf ausbüxte (wir berichteten). Der Wolf wurde nach zwei Tagen wieder eingefangen - betäubt durch einen Schuss aus dem Gewehr des Tierhändlers Reiner Jobst aus Bayreuth.
Jobst war es, der dem Tierpark Tripsdrill damals insgesamt sieben Wölfe zum Preis von 840 Euro abkaufte. Beim Wolfsrudel hatte es 2004 Nachwuchs gegeben. Doch damit war die Kapazität im Gehege für eine artgerechte Haltung nicht mehr gegeben , so Tripsdrill-Pressesprecherin Britta Dirrler.
Was aus den Tieren geworden ist, weiß man in Tripsdrill nicht. Tierhändler seien Vermittler und würden ihre Empfängeradressen nicht preisgeben, weil der Handel sonst direkt abgewickelt werden könnte. Herr Jobst hat uns zugesichert, dass die Tiere in ein großes Gehege kommen und artgerecht untergebracht würden , so Britta Dirrler. Bei späteren Versuchen, etwas über den Verbleib der Tiere zu erfahren, sei man auf verschlossene Türen gestoßen .
Die artgerechte Unterbringung bezweifelt Frank Albrecht. Wenn ein Tierhändler eingeschaltet wird, ist meistens etwas faul , so seine Erfahrung. Gleich nach dem Verkauf setzte er sich mit Tripsdrill und auch mit Reiner Jobst in Verbindung. Der habe ihm erklärt, dass die Tiere nach Spanien, in die Nähe von Badajoz, verkauft worden seien. Angeblich in einen Zoo. Auf Anfrage der Heilbronner Stimme konnte sich Jobst gestern nur noch erinnern, dass die Tiere nach Spanien gingen. An wen und wohin, konnte er nicht mehr sagen.
Der einzige Tierpark in Spanien, der Wölfe hält, ist der Lobopark in Antequera. Und der hat die Tiere nicht bekommen. Der Lobopark-Betreiber, ein Deutscher, äußerte gegenüber Frank Albrecht schon damals die Befürchtung, die Tiere könnten an einen Jagdhofbesitzer verkauft worden sein. Er informierte die spanischen Behörden.
Eine Nachricht, die jetzt durch die spanische und deutsche Presse ging, gibt der Befürchtung neue Nahrung: Die spanische Polizei hat bei Badajos sieben Verdächtige wegen der Beteiligung an einer illegalen Gatterjagd festgenommen, bei der Tiger, Löwen, Luchse und Wölfe geschossen wurden. Den Tieren seien nach der Jagd die Köpfe als Trophäen abgetrennt worden. Auch sieben verbrannte Wolfskadaver wurden entdeckt.
Der Tierpark Tripsdrill hat die Zusammenarbeit mit Reiner Jobst offenbar eingestellt. Einige Tiere des Wolfsnachwuchses von 2005 wurden direkt an den Wild- und Freizeitpark Klottern abgegeben.
13.12.2005 00:00
Artikel Gatterjagd
wäre die vermittlung seriös und ehrlich abgelaufen, hatte tripstrill die plätze und die neuen halter, bevor die wölfe abgegeben wurden, kontrolliert und vertraglich abgesichert.
was ist das für ein schlechtes verantwortungsloses verhalten, seine tiere in eine unbekannte, ungewisse zukunft abzugeben?
dass jagd und jäger dahinter stecken, kann ich mir nur allzugut ausrechnen.
auch jäger aus deutschland sollen angeblich dabei gewesen sein. so jedenfalls der bericht.
Blutiges Ende für Wölfe aus Tripsdrill?
Von Thomas Dorn
Dass sieben Jungwölfe, die aus dem Wildparadies Tripsdrill stamen, im Frühjahr 2005 nach Spanien verkauft wurden, ist klar. Unklar ist, was aus ihnen geworden ist. Einiges spricht dafür, dass die Tiere bei einer so genannten Gatterjagd von zahlungskräftigen Jägern erschossen wurden.
Frank Albrecht spricht von einem Artenschutzskandal . Der 36-jährige Nürtinger Tierrechtler, der seit Jahren den Verbleib verschwundener Tiger- und Wolfbabys zu klären versucht, wurde im Februar auf Tripsdrill aufmerksam, als bei einer Verladeaktion ein junger Wolf ausbüxte (wir berichteten). Der Wolf wurde nach zwei Tagen wieder eingefangen - betäubt durch einen Schuss aus dem Gewehr des Tierhändlers Reiner Jobst aus Bayreuth.
Jobst war es, der dem Tierpark Tripsdrill damals insgesamt sieben Wölfe zum Preis von 840 Euro abkaufte. Beim Wolfsrudel hatte es 2004 Nachwuchs gegeben. Doch damit war die Kapazität im Gehege für eine artgerechte Haltung nicht mehr gegeben , so Tripsdrill-Pressesprecherin Britta Dirrler.
Was aus den Tieren geworden ist, weiß man in Tripsdrill nicht. Tierhändler seien Vermittler und würden ihre Empfängeradressen nicht preisgeben, weil der Handel sonst direkt abgewickelt werden könnte. Herr Jobst hat uns zugesichert, dass die Tiere in ein großes Gehege kommen und artgerecht untergebracht würden , so Britta Dirrler. Bei späteren Versuchen, etwas über den Verbleib der Tiere zu erfahren, sei man auf verschlossene Türen gestoßen .
Die artgerechte Unterbringung bezweifelt Frank Albrecht. Wenn ein Tierhändler eingeschaltet wird, ist meistens etwas faul , so seine Erfahrung. Gleich nach dem Verkauf setzte er sich mit Tripsdrill und auch mit Reiner Jobst in Verbindung. Der habe ihm erklärt, dass die Tiere nach Spanien, in die Nähe von Badajoz, verkauft worden seien. Angeblich in einen Zoo. Auf Anfrage der Heilbronner Stimme konnte sich Jobst gestern nur noch erinnern, dass die Tiere nach Spanien gingen. An wen und wohin, konnte er nicht mehr sagen.
Der einzige Tierpark in Spanien, der Wölfe hält, ist der Lobopark in Antequera. Und der hat die Tiere nicht bekommen. Der Lobopark-Betreiber, ein Deutscher, äußerte gegenüber Frank Albrecht schon damals die Befürchtung, die Tiere könnten an einen Jagdhofbesitzer verkauft worden sein. Er informierte die spanischen Behörden.
Eine Nachricht, die jetzt durch die spanische und deutsche Presse ging, gibt der Befürchtung neue Nahrung: Die spanische Polizei hat bei Badajos sieben Verdächtige wegen der Beteiligung an einer illegalen Gatterjagd festgenommen, bei der Tiger, Löwen, Luchse und Wölfe geschossen wurden. Den Tieren seien nach der Jagd die Köpfe als Trophäen abgetrennt worden. Auch sieben verbrannte Wolfskadaver wurden entdeckt.
Der Tierpark Tripsdrill hat die Zusammenarbeit mit Reiner Jobst offenbar eingestellt. Einige Tiere des Wolfsnachwuchses von 2005 wurden direkt an den Wild- und Freizeitpark Klottern abgegeben.
13.12.2005 00:00
Artikel Gatterjagd
Zitat:
Was aus den Tieren geworden ist, weiß man in Tripsdrill nicht. Tierhändler seien Vermittler und würden ihre Empfängeradressen nicht preisgeben, weil der Handel sonst direkt abgewickelt werden könnte. Herr Jobst hat uns zugesichert, dass die Tiere in ein großes Gehege kommen und artgerecht untergebracht würden , so Britta Dirrler. Bei späteren Versuchen, etwas über den Verbleib der Tiere zu erfahren, sei man auf verschlossene Türen gestoßen .
wäre die vermittlung seriös und ehrlich abgelaufen, hatte tripstrill die plätze und die neuen halter, bevor die wölfe abgegeben wurden, kontrolliert und vertraglich abgesichert.
was ist das für ein schlechtes verantwortungsloses verhalten, seine tiere in eine unbekannte, ungewisse zukunft abzugeben?
dass jagd und jäger dahinter stecken, kann ich mir nur allzugut ausrechnen.
auch jäger aus deutschland sollen angeblich dabei gewesen sein. so jedenfalls der bericht.
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