Ich brauche mal euren Rat!

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Chrissie

Chrissie

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Dieser Thread richtet sich insbesondere an all diejenigen von euch, die schon länger mit der Kakaduhaltung vertraut sind.
Ich brauche wirklich mal euren Rat. Schon seit langem zermatere ich mir den Kopf, wie es hier weitergehen soll. Nochmals kurz zur Info: Wir haben 3 Orangehaubenkakadus, alles Naturbruten, aber zahm. Jeannie, männlich, 2 Jahre, Lola, weiblich 1 Jahr, Susi, weiblich 3/4 Jahr. Alles Geschwistertiere (da ich leider keine anderen Partner dazubekam und ich sie so früh wie möglich verpaart wissen wollte). Wir planen nun, im Wohnzimmer eine Voliere mit 4 Meter Breite, 2 Meter Höhe und 1,50 Tiefe zu bauen. Wir wollen alle 3 zusammensetzen.
Sie vertragen sich alle sehr gut miteinander. Die Weibchen sitzen zusammen zur Zeit in einem Käfig, das Männchen noch separat. Die Weibchen vertragen sich gut, füttern sich, schlafen direkt nebeneinander und kraulen sich. Im Freien spielen alle 3 miteinander, wobei Lola sehr auf Jeannie fixiert ist, ihm gerne hinterfliegt wenn er mal ins Badezimmer oder in den Flur entwischt. Susi ist wiederum sehr auf Lola fixiert, gegenüber Jeannie ist sie (obwohl letzter Ankömmling) sehr frech und weiss sich zu behaupten. Lola gibt eher nach, ist ein sehr friedlicher und ruhiger Vogel und ordnet sich den anderen beiden eher unter. Jeannie ist ganz klar Chef im Ring, ist aber gegenüber den Weibchen nicht aggressiv. Lola möchte immer gerne Jeannie kraulen, manchmal darf sie, manchmal nicht. Jeannie spielt wiederum gerne mit Susi. Ein echtes Triumvirat also.
Nun meine Fragen, die mir so sehr auf der Seele brennen: Kann ich alle 3 zusammensetzen (wonach mein "Bauch" am meisten tendiert). Soll ich es so lassen, wie es ist? Oder soll ich aus Vernünftsgründen in Hinblick auf spätere Geschlechtsreife noch ein junges Männchen aus diesem Jahr von einem anderen Züchter holen? Könnte ich dann alle viere zusammensetzen? Eine Trennung wäre hier räumlich schlecht machbar und ich bin nicht der Typ Mensch, der sich von einem seiner Vögel trennen könnte.
Ich möchte einfach mal eure Gedanken und Meinungen dazu, ich weiss ja, dass ich letztendlich alleine entscheiden muss, würde mich aber sehr auf Erfahrungen von denjenigen unter euch freuen, die schon lange mit Kakadus zu tun haben.
 
hallo crissie habe selber insgesammt 11 kakadus. meine lieblinge darunter sind auch die orangehauben. ich an deiner stelle würde auf jeden fall noch einen hahn hinzu nehmen. solange die tiere nicht geschlechtsreif sind, können sie problemlos in einer gruppe gehalten werden wenn genügend ausweich möglichkeiten gegeben sind. allerdins mit eintritt der geschlechtsreife mußt du sie paarweise trennen da kakadus ein sehr hohes agessionspotential haben.außerdem ist eine vergesellschaftung bei jungvögeln wesentlich einfacher als bei zuchtreifen tieren.kannst du die neue voliere nicht gleich so bauer, daß man später ein trenngitter einsetzen kann? GRUSS MELODIE
 
Hallo Chrissie,
wir halten seit fast 25 Jahren Kakadus und haben einiges erlebt. Ich unterstütze zu 100% das, was Melodie geschrieben hat. Früher oder später wird sich ein Paar bilden, und der 3. Vogel ist dann "überflüssig". Du solltest einen weiteren Hahn dazunehmen, solange sie noch nicht geschlechsreif sind. Und im Schwarm halten, solange es geht. Du mußt Dich aber darauf einstellen, daß es möglicherweise, wenn sich 2 Paare gebildet haben, irgendwann vielleicht nicht mehr geht, sie zusammenzulassen. Es soll auch zuweilen klappen, erwachsene Kakadus in kleinen Gruppen/Schwärmen zu halten. Man muß das abwarten und flexibel reagieren. Du mußt aber von vornherein die Möglichkeit einkalkulieren und Planungen dafür treffen, 2 Paare statt einer Gruppe halten zu können. Die Idee mit dem Trenngitter ist doch nicht schlecht. Nur müssen die verbleibenden Volierenteile groß genug für ein Paar sein.
LG
Thomas
 
Hey Chrissie

tja - dem von Melodie und Thomas gibts kaum was hinzufügen. Denke auch Du solltetest die Chance einen 4 (d.h. einen Hahn) dazu zu setzen jetzt nutzen, solange sie noch "Kinder" sind und alles rel. reibungslos funktionert.
Auch wenn jetzt alles prima klappt, es wird nicht so bleiben, auch wenn es unser aller Traum (gewesen) ist.

Schau meine Kakadugruppe an, es ging jahrelang gut, obwohl alle schon geschlechtsreif waren (hab ja keine Jungtiere) - und auf einmal meinte ja die eine Dame sie müsste nun den Herrn der anderen Dame jagen.

Kannst hier lesen unter Kakadugruppenhaltung - findest da auch einige Erfahrungen und Infos anderer, denke da werden viele Deiner Fragen beantwortet bzw. du wirst zum nachdenken und überlegen angeregt.

Ja - mein Traum vom grossen gemeinsamen Freiflug-Vogelzimmer ist geplatzt, im Neubau werden nun entprechende Volieren gebaut, die Kakadu-Paare getrennt. Ein Kakadupaar mit dem Grauenpaar zusammen klappt (noch) gut, aber ich habe eingeplant dass die grosse Voliere im Falle eines Falles geteilt/getrennt werden kann, d.h. es gibt 2 Türen und die Drehteller/Futter sind so verteilt dass rel. schnell aus der einen Voliere zwei gemacht werden könnten.
 
Danke für Eure informativen Antworten. Ja, man hat immer den Traum, sie im Schwarm zu lassen, ich glaube, das wäre toll, wenn es so gehen würde. Wohl ist mir bei dem Gedanken nicht, ein zweites Männchen dazuzuholen, wenn ich so an die Berichte zurückdenke, die hier schon geschrieben wurden, wenn 2 Männchen aufeinanderprallen. Aber ich möchte um Himmels willen auch nicht, dass einer irgendwann leidet und als 3. Rad am Wagen trauert. Das wäre furchtbar.
Inge, wäre es möglich, mal Bilder von der Konstruktion der Voliere (inkl Trenngitter) hier reinzustellen? Wir haben schon einen Teil dieser fertigen Volierenelemente hier und wollten noch einige für das Endmass dazuholen, hat da jemand Erfahrung, ob sich in diesen Fertigelementen Trenngitter einbauen lasen? Oder wäre eine blickdickte Wand besser?
Kann ich denn zumindest am Anfang die drei zusammensetzen? Sie quetschen sich ja schon jetzt gerne trotz offener Türen gerne zu dritt in Jeannies Einzelkäfig, das sieht immer sehr urig aus.
 
Kakadu-Gruppenhaltung

Chrissie schrieb:
Wohl ist mir bei dem Gedanken nicht, ein zweites Männchen dazuzuholen, wenn ich so an die Berichte zurückdenke, die hier schon geschrieben wurden, wenn 2 Männchen aufeinanderprallen.
Die Weichen hast Du aber selbst gestellt als du den 3. OHK dazu nahmst. Eine 3-er Gruppe ist eine reichlich "unnatürliche" Konstellation, nicht umsonst wird allgemein eine gerade Anzahl von Tieren empfohlen. Klar, sicher gibt es auch hier, wie immer und überall, die berühmten (aber sehr seltenen) Ausnahmen (z.b. Walters Amazonen).

Betr. Hahn: Chrissie, Du hast (nehme ich an) auch gelesen dass meine Henne den anderen Hahn angreift, sowie im Bericht im papageier von Gitti über die GHK-Henne welche sich während der Abwesenheit des Halters durch den Putz frass, die OHK-Henne tötete und den Hahn als ihren Partner in Anspruch nahm?
Egal wie wir es machen, eine 100 % Garantie haben wir nie. Wir können nur versuchen so gut wie möglich zu beobachten und möglichst früh entsprechend zu reagieren.

Inge, wäre es möglich, mal Bilder von der Konstruktion der Voliere (inkl Trenngitter) hier reinzustellen?
Du meinst meine neue Anlage? Tut mir leid Chrissie, es ist noch nicht fertig, Aufmass ist genommen, die Volierengitter befinden sich im Bau (Anfertigung von Boden bis Decke nach Mass durch einen Schlosser, keine Fertigteile).
Wir werden Ende Juli umziehen, dann ist es fertig.

Die Trennung ist "nur" durch die Anordnung Futternäpfe sowie eine zweite Zugangstüre eingeplant (nicht vorhanden). Bei Bedarf werde ich aber so schnell eine Wand (Plexi oder Doppelgitter) einziehen können.

Kann ich denn zumindest am Anfang die drei zusammensetzen? Sie quetschen sich ja schon jetzt gerne trotz offener Türen gerne zu dritt in Jeannies Einzelkäfig, das sieht immer sehr urig aus.
Denke solange sie sich so verstehen warum auch nicht. Aber Du musst Dir einfach im Klaren darüber sein dass es so zu 99% nicht bleiben wird. Es kann 2,3 oder gar noch 4 Jahre gut gehen, es weiss keiner.

Du kennst ja die Geschichte von Ursulas Gruppenhaltung auch, oder?
 
Nein, die Geschichten kenne ich alle nicht, werde mir aber die Mühen machen, sie nach und nach nachzulesen, schon im eigenen Interesse.
Susi habe ich nur dazugeholt, weil ich merkte, dass Lola sehr einsam war und Jeannie sie nicht so richtig wahrnahm. Er war ja 1 Jahr alleine, weil ich weder durch dieses Forum noch sonstwo ein Weibchen für ihn bekam. Dieses eine Jahr nur mit uns war ja schon fast zuviel des Guten.
Durch Susi ist er nun neugierig geworden, wie sich Kakadus normal miteinander verhalten. Jetzt lässt er sich ja auch mal kraulen, hat seine Eifersucht abgelegt und spielt auch mal mit den beiden. Ich bezweifle sehr, dass es so schnell vorangegangen wäre, hätte ich Susi nicht zu Lola geholt. Und dann hätte ich vielleicht irgendwann 2 "Einzelkinder" gehabt, und das wollte ich nicht.
Auf jeden Fall ist es vernünftiger, sie in Babyjahren zu verpaaren, das habe ich ja selbst hier schon miterleben dürfen.
Dann heissts wohl wieder kräftig sparen dieses Jahr :~
 
So, mittlerweile habe ich mich durch die interessanten Berichte gelesen. Danke nochmals für die Links!
Einen kleinen Unterschied zu meiner jetzigen Situation sehe ich aber insofern, dass ich keine alten Vögel, Wander- oder Problemvögel zusammengesetzt habe, sondern absolute Jungtiere im nicht geschlechtsreifen Alter. Ich denke schon, dass es enorm schwer ist, ältere Problemvögel miteinander zu verpaaren. Jeder, der sich dieser Verantwortung annimmt, gebührt meinem vollen Respekt.
Ich sehe es ja ein, dass 2 Pärchen immer natürlicher sind als eine ungerade Zahl, nur hätte mich trotz allem mal interessiert, ob es auch gut funktionierende Dreiergespanne gibt und wenn ja, würde mich ein Bericht darüber ebenfalls sehr interessieren.
Sehe ich es eigentlich jetzt richtig, dass das junge Weisshaubenkakadupaar von Ursula auch nicht zueinander gefunden hat? Obwohl zusammmen vom Züchter kommend?
 
Chrissie schrieb:
Einen kleinen Unterschied zu meiner jetzigen Situation sehe ich aber insofern, dass ich keine alten Vögel, Wander- oder Problemvögel zusammengesetzt habe, sondern absolute Jungtiere im nicht geschlechtsreifen Alter.
Stimmt Chrissie - NOCH nicht geschlechtsreif, aber es wird kommen und sie werden sich verändern.

Sollte die Situation bei Dir so bleiben - es in 6 - 10 Jahren noch so harmonisch unter den 3en zugehen - es wäre toll - ich würde mich sehr für Euch freuen. Aber ehrlich gesagt denke ich das ist ein (unrealistischer) Traum, tut mir leid.

nur hätte mich trotz allem mal interessiert, ob es auch gut funktionierende Dreiergespanne gibt
Ich weiss nur die Amazonen von Walter - leider finde ich den schönen Bericht nicht (2 Hennen und 1 Hahn mit Jungtieren), sowie 2 Schwarzohren-Halter mit je 3 Tieren im Papageier,aber Jungtiere.
Kakadus weiss ich keine.

Sehe ich es eigentlich jetzt richtig, dass das junge Weisshaubenkakadupaar von Ursula auch nicht zueinander gefunden hat? Obwohl zusammmen vom Züchter kommend?
Ja - stimmt, vollkommen richtig. Denke Ursl wird sich bestimmt noch dazu äussern wenn sie das liest.
 
Hallo Chrissie!

Du kennst ja meine Meinung zu diesem Thema... ;) :zwinker:

Ich habe nicht nur eine Gruppenhaltung, sondern auch noch unterschiedliche Arten von Kakadus, von denen 3 geschlechtsreif sind und 1 das Baby ist.
Bei mir hat auch eine Henne die Hosen an, wobei sie vor meinem Baby (Triton) allerdings sehr viel Respekt hat und sofort auf Abstand geht, wenn er mal lauter und lebendiger wird. Ich denke, da wird mich noch einiges erwarten.
Meine Goffinis sind beide geschlechtsreif, der Hahn nähert sich meiner WhK-Henne nur unter Vorbehalt, was ich aber sehr gut finde.
Fibi (Goffini-Henne) schmust ab und zu mit dem Hahn, liebt aber mehr ihre Freundin die große WHK-Henne. Den großen Triton faucht sie schon mal an und geht bei ihm auf Konfrontation, die meiste Zeit akzeptiert sie ihn aber und putzt ihn auch zuweilen.

Obwohl es in meiner Gruppe die meiste Zeit harmonisch zugeht, Rangordnungen geklärt sind und es auch bisher noch zu keiner blutigen Auseinandersetzung gekommen ist, kann ich auch von mir behaupten, daß die Gruppenhaltung nicht wirklich funktioniert.
Ich bin ständig auf "hab Acht"-Stellung, habe mehrere Ausweichvolieren für Notfälle herumstehen,die während der Paarungszeit auch genutzt werden.

Es mag aggressive Hennen geben, auch meine WHK-Henne kann sich dem frechen Goffini-Hahn gegenüber behaupten, obwohl sie sonst ein Engel auf Erden ist. Aber die besten Erfahrungen habe ich totzdem mit Hennen gemacht.
Eine Killerhenne mag sicher die Ausnahme sein, wobei ein Killerhahn die Regel ist...
Für Dein Dreiergespann wird es sicher schwer werden, den passenden Gegenpart zu finden, weil Du jetzt wirklich die richtige Paarbildung unterstützen mußt und außerdem mit 2 Hähnen zurechtkommen mußt, worin ich das Hauptproblem sehe.
Mit Eintritt der Geschlechtsreife wirst Du Deine Tiere mit Sicherheit trennen müßen und sei es nur zur Balzzeit, die mehrmals im Jahr sein kann.
Oder aber Du denkst darüber nach, Dir noch eine Henne zuzulegen. Vielleicht würde da eine Gruppenhaltung funktionieren, doch garantieren kann Dir das keiner.

Von den anderen wird Dir sicherlich jeder zur Anschaffung eines Hahnes raten...
 
so jetzt habe ich mich hier durchgelesen und es ist beruhigend zu lesen, dass die Kakaduler ziemlich die gleichen Erfahrungen bzw. Ansichten haben.

@Chrissi - es ist richtig, dass sich mein junges Paar nicht gefunden hat.

Meine Meinung ist, dass Kakadus normal eine Jugendgruppe brauchen.
Dann aber zur Verpaarung ein fremdes erwachsenes Tier.
Die lernen das Sozialverhalten in der Jugendgruppe.

Meine zwei Pärchen haben sich auch erst im geschlechtsreifen Alter kennengelernt und haben da zu einander gefunden.

Du kannst damit rechnen, dass es noch ein paar Jahre in Ordnung geht so, dann musst du aber eine Lösung finden.

An deiner Stelle würde ich aber trotzdem ein weiteres Männchen dazu holen und hoffen, dass sich zwei Pärchen finden und du den Platz dann zwei Pärchen zu halten.
 
Ursula schrieb:
Meine Meinung ist, dass Kakadus normal eine Jugendgruppe brauchen.
Dann aber zur Verpaarung ein fremdes erwachsenes Tier.
Die lernen das Sozialverhalten in der Jugendgruppe.

Hallo Ihr,

von einem sehr erfahrenen Kakaduhalter mit diversen, gleichartigen Vögel und erfolgreichen (Naturbrut-)Zuchten habe ich mal eine interessante These gehört.

Um EINEN Kakadu-Junvogel erfolgreich zu verpaaren, braucht es mindestens DREI weitere artgleiche Vögel. Einen gleichgeschlechtlichen und zwei gegengeschlechtliche.

Den Jungvogel setze man bis zur Geschlechtsreife mit einem artgleichen und gegengeschlechtlichen Partner zusammen. Diese beiden Vögel betrachten sich dann als Geschwister und lernen artgerechtes Sozialverhalten voneinander. Hier kommt der erste, zusätzliche Vogel als "Geschwisterkind" zum Einsatz.

Nach Eintritt der Geschlechtreife sollte man beiden Vögeln jeweils einen neuen, gegengeschlechtlichen Partner anbieten mit dem sich der Vogel dann verpaaren kann. Da kommen dann zwei weitere Vögel zum Einsatz, da man ja keinen der beiden "Geschwister" ohne Partner lassen will.

Eine erfolgreiche Verpaarung von noch Jungvögeln, die über den Eintritt der Geschlechtsreife hinaus dauerhaft glücklich ist, soll es lt. diesem Herrn nicht geben können, da auch Papageien ein sogenanntes "Inzesttabu" kennen, welches sie davon abhält, sich mit "Geschwistern" erfolgreich zu verpaaren.

Und zwei gegengeschlechtliche Vögel, die bereits in der Kindheit und Jugend vor Eintritt der Geschlechtsreife miteinander vergesellschaftet waren, betrachten sich nach dieser Information als "Geschwister". Die Natur sieht jedoch eine Verpaarung der "Geschwister" nicht vor, da es dadaurch ja zu Degenerationserscheinungen kommen kann - siehe ägyptische Pharaos und ihre "Geschwisterehen".

Eine interessante These finde ich! Was haltet Ihr davon?

Also wären ja bei Chrissie die Voraussetzungen für ZWEI glückliche Paare sehr gut - sofern denn diese These richtig ist.

Gruß
Brigitta
 
Danke für eure interessanten Antworten, die mich sehr zum Nachdenken angeregt haben.
@Bella: Die Theorie eines dritten Weibchens habe ich bisher nicht richtig durchgedacht, finde die Idee aber gar nicht so schlecht, warum sollte so etwas nicht klappen? Und es gäbe vielleicht weniger Gerangel.
@Brigitta: Auch Dir danke für die sehr ausführliche Antwort. Ich hatte ja vor, von einem anderen Züchter (ich hoffe, es wird ein Männchen, denn da ist ein Küken schon :prima: ) noch einen Naturbruthahn zu holen. Sollte ich das dann lieber sein lassen? So wie ich das verstehe, würde sich dann ja keiner meiner Jungvögel noch im geschlechtsreifen Alter mit den jetzigen "Partnern" verstehen. Hiesse das, ich müsste dann zu den 4 bestehenden Jungvögeln später mal noch viere dazuholen? Das wären ja dann 4 Paare 8o Ich glaube, dann zieht mein Männe aus :schimpf: Oder welche Möglichkeiten hätte ich demnach nach dieser Züchtertheorie? Erläutere mir das mal genauer, denn Platz für 4 Pärchen habe ich momentan jedenfalls wirklich nicht, leider. Da sollte man auch vernünftig bleiben.
 
na aber in deiner Situation könntest du die zwei Männer und die zwei Weiber ihre Jugendzeit verbringen lassen und dann im geschlechtsreifen Alter die Vier zusammen lassen.
Mit dem nötigen Glück bilden sich zwei Paare.

Aber mit Sicherheit vorhersagen kann das ja keiner.
 
Hallo Ihr,

ich weiß natürlich nicht, ob an der vorgenanntes "Inzestheorie" wirklich etwas dran ist - aber es hört sich einleuchtend für mich an. Wenn ich das mal auf uns Menschen umpole, so würde ich ja wohl auch eher weniger einen möglichen Stiefbruder, mit dem ich von Kindesbeinen an zusammen groß geworden bin, später als Ehemann akzeptieren. Da würde ich mir wohl auch einen neuen, anderen Mann suchen.

Chrissie: Du schreibst ja, dass die Damen jetzt zusammen wohnen während Jeannie zur Zeit noch eine "Einzelzelle" hat. Alle sind ja noch im Kindes- bzw. Jugendalter, denn die Geschlechtareife setzt ja so erst mit 4 oder 5 Jahren ein.

Deswegen finde ich Ursulas Vorschlag sehr gut - wenn wir davon ausgehen, dass an dieser "Inzesttherorie" etwas dran sein kann. Auch ich würde an Deiner Stelle Lola und Susi zusammen lassen und Jeannie einen (Kinder-) Herrn dazugesellen. Alle 4 nach Möglichkeit gemeinsam auf Freiflug lassen und dann können sich da doch später in aller Ruhe 2 Paare bilden. Und wenn jetzt schon alle 4 zusammen spielen können, ist das doch nur günstig. Und Du musst nicht acht Kakadus haben! :D

Wie gesagt, ich weiß nicht, ob an der Sache etwas dran sein kann. Das können wohl eher die Kakadubesitzer beurteilen, die zwei gegengeschlechtliche Tiere schon im frühen Jungendalter zusammengehalten haben und dieses Paar dann auch über den Eintritt der Geschlechtsreife hinaus in Sachen "Harmonie/Verpaarung" beobachten konnten.

Das war ja bei mir nie so. Meine Kakadus sind ja alle als bereits geschlechtsreife Tiere zu mir gekommen.

Interessant fand ich in diesem Zusammenhang auch noch, dass dieser Züchter die Auffassung vertrat, dass das "Hennenmordproblem" auch mit einer zu frühen Zwangsverpaarung von Kakadus in Menschenobhut zusammenhängen kann. Er meinte, die Mörder seien u.a. auch die, die ihre Henne schon lange VOR Eintritt ihrer Geschlechtsreife als Partnerin hatten.

Bei meinem Lieblingsmörder Benny könnte das eventuell stimmen. Der war ja bei den Vorbesitzern längere Zeit gleichzeitig mit zwei Hennen verpaart, die er dann plötzlich beide im Abstand von nur 2 Monaten umgebracht hat. Vielleicht, weil er wollte - aber nicht mit seinen "Schwestern"?

Wie gesagt - Vermutungen. So richtig untersucht wurde das ganze Thema meines Wissens nach bisher nicht. Aber eine mögliche Erklärung für so viele gescheiterte Vergesellschaftungen bei Kakadus wäre es. Vor allem dann, wenn es anfänglich gut ging und dann erst später die Disharmonie auftrat.

Gruß
Brigitta
 
Ist ja echt interessant das Ganze. Leider ist Jeannies Käfig (Montana Grenada, die Weibchen haben einen Manhattan, der ist grösser) zu klein für 2, das wird zu eng. Meine Vorstellung war ja, sie zu viert in diese angegebene Zimmervoliere zu setzen. Ginge das? Mehr oder weniger wären sie dann schon vorverpaart, was ja demzufolge wieder nicht so günstig wäre :( seufzerle
Übrigens in dem Film "Das lustige Treiben der Little Corellas" wird ziemlich zu Anfang erwähnt, dass sich Kakadus mit etwa 3 Monaten in freier Wildbahn finden, sofern ich jetzt nichts falsch verstanden habe.
Mein Züchter (ich kann ja nur von meinen mageren Infos berichten, die ich gesammelt habe) meinte, dass viele Züchter in den 70igern "aus mangels genügender Vögel" desöfteren zum Aufbau einer Zucht auf Geschwistertiere zurückgegriffen haben. Mehrmals (ich kenne ausschliesslich "Naturbrüter", was anderes kommt mir nicht ins Haus) sagten mir diese Züchter, dass man so früh wie möglich verpaaren sollte.
Vielleicht wäre das ein Grund, warum so viele Hennenmorde passieren :~ weil man vielleicht zu früh verpaart??
Also kann ich es wagen mit der Voliere oder lieber 2 getrennte Käfige?
Würde mich über weiterhin über so informative Antworten freuen, danke schon mal im voraus.
 
Hallo Chrissie,

wenn ich es recht verstanden habe, willst Du doch in die neu zu errichtende Voliere sowieso ein Trenngitter einbauen, oder?

Dann kannst Du doch erst einmal die beiden Damen zusammen lassen und auf der anderen Seite die beiden Herren. Sollte es zwischen den beiden Herren zu Unstimmigkeiten kommen, hast Du ja immer noch eine der bisherigen Volieren zur getrennten Unterbringung - falls erforderlich.

So hast Du dann ja aber gleich von vorne herein die Möglichkeit, später auch die zwei Paare, die sich hoffentlich finden werden, getrennt in einer großen Voliere - eben mit dem Trenngitter - zu halten. Falls das erforderlich werden sollte in der Balzzeit z.B.

Chrissie, ich weiß auch nicht, was nun richtig ist. So früh wie möglich zu verpaaren oder aber zu warten?!?

Vom Gefühl her - was wenig wissentschaftlich ist - denke ich, Ursl hat Recht. Das mit der "Jugendgruppe", das leuchtet mir einfach ein. Genauso wie die Sache mit dem "Inzesttabu". In der freien Natur paaren sich Geschwisterkinder nun mal nicht - eben wegen der möglichen, degenerativen Folgen.

Dieses Thema interessiert mich ja auch sehr, vor allem wegen Goffin Benny und seiner "wüsten" Vergangenheit. Mir fällt eben jetzt nur auf, dass er mit der Betty ausgezeichnet klar kommt und (bisher) nie aggressiv mit ihr war. Geschlechtsreif ist er - genau wie Betty jetzt. Aber ob der beiden Damen, die seiner "Mordlust" zum Opfer fielen, seine "Schwestern" waren, weiß ich eben nicht genau. Die Vorbesitzern sagte mir nur, dass sie alle drei Vögel so bekommen hat und das sie auch vorher wohl schon immer zusammen waren.

Eine gute Lösung ist auch die von Ursl angeschaffte Voliere "Palace". Ich habe auch so ein Teil, das mit dem Trenngitter ist wirklich nur ein Handgriff. Und ich habe den Eindruck, dass dieses "getrennt" Zusammenwohnen meinen Beiden sehr gut tut. Aber mehr kann ich eben auch nicht dazu sagen - ich habe ja nur Erfahrungen mit meinen Kakadus. Alles andere ist eben "Hörensagen" - so einleuchtend mir das auch scheint. Eine wissentschaftliche Aussage ist es eben nicht.

Gruß
Brigitta
 
Hallo,
zur Frage "Geschwisterliebe":
Unsere beiden sind Geschwister, im Abstand von 3 Tagen geschlüpft. Sie sind zusammen aufgewachsen. Da wir nicht züchten wollen, ist das Inzuchtthema für uns irrelevant; es soll auch in der 1. Generation generell noch kein Problem sein, wenn wie bei unseren, die Eltern blutsfremd sind. Bisher ist es eine sehr enge Paarbindung ohne jede Aggressionen.
Sie kraulen sich und schlafen eng zusammengekuschelt in einer Schaukel.
Die Vögel sind jetzt 9 Jahre alt, also längst geschlechtsreif.
Sie "vögeln" auch regelmäßig miteinander.
Bis jetzt ist die wesentlich kleinere, zierlichere Dame (die "große" Schwester, 3 Tage älter) eindeutig der Chef. Wenn ihr etwas wichtig ist, setzt sie sich mit ihrer mentalen Stärke und Geschrei regelmäßig gegen ihren körperlich viel stärkeren Bruder durch. Er läßt sich von ihr fast unbegrenzt nerven und alles von ihr gefallen.
Der Hahn ist bis jetzt (hoffen wir, daß es so bleibt!) sehr friedlich ihr gegenüber und tobt seine "Herrenspiele" und "Hahnenkämpfe" nur mit mir aus. Er verteidigt "seine beiden Damen" gegen mich, sowohl seine Daisy als auch meine Frau Susanne, die er abgöttisch liebt und die er offenbar ebenfalls zu seinem "Harem" zählt. Er kommt allerdings auch mit mir sehr gut aus, nur daß ich, im Gegensatz zu Susanne, regelmäßig mit der Haube bedroht und angefaucht und angeborstelt werde, wenn er mit Daisy zusammen oder bei Susanne sitzt und ich dazukomme.
Wir hatten mal einen anderen Kakaduhahn zu Besuch, der sich sehr um unsere Daisy bemühte. Sie genoß das anfangs auch richtig, und ließ sich anflirten. Raku (unser Hahn) war etwas sauer, aber nicht aggressiv, und ging dem anderen Hahn aus dem Weg. Plötzlich, man merkte es richtig, faßte unsere Daisy einen Entschluß. Sie ging von dem Besuchshahn weg zu ihrem Bruder Raku und kuschelte sich an ihn und kraulte ihn geradezu demonstrativ zur Befestigung der Paarbindung. Ich denke, das war recht deutlich.
Inwieweit diese Erfahrungen verallgemeinerbar sind, kann ich nicht sagen. Aber sie beweisen zumindest, daß es kein Naturgesetz ist, daß Geschwister kein glückliches Paar werden können.
Kulturell Interessierten seien zur Vertiefung der Problematik der 1. Akt aus Richard Wagners Oper "Die Walküre" und Thomas Manns Novelle "Wälsungenblut"empfohlen;-)))
Liebe Grüße,
Thomas
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Thomas B. schrieb:
Kulturell Interessierten seien zur Vertiefung der Problematik der 1. Akt aus Richard Wagners Oper "Die Walküre" und Thomas Manns Novelle "Wälsungenblut"empfohlen;-)))


:zustimm: :zustimm: :zustimm:

Hallo Thomas,

danke für diesen sehr interessanten Beitrag!

Gruß
Brigitta
 
Thema: Ich brauche mal euren Rat!

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