Hallo Schrulli,
jetzt habe ich erstmal alle Berichte vom Pfingswochenende gelesen und es war für Dich bestimmt turbulenter als für die Grauen!
Zunächst mal solltest Du versuchen Deine Erwartungshaltung etwas runterzuschrauben, denn ich glaube nicht, dass es so schnell geht mit den Beiden!
Man unterschätzt es, aber die Grauen merken total ob Du nervös, im Stress oder sonstwas bist! Die Stimmung des Menschen überträgt sich ganz schnell auf die Tiere.
Und Du Schrulli, hast wirklich allen Grund ruhiger zu werden. Es läuft gut und mehr ist zum momentanen Zeitpunkt einfach nicht zu erwarten.
Der größte Rat an Dich: Geduld!
Nicki hat leider eine unschöne Vorgeschichte und Merlin ist noch nicht so wirklich klar, dass Nicki ihm gut tun könnte, denn er hat ja Euch!
Diese Angriffe von Merlin sind völlig normal, denn schließlich ist Nicki in sein Gebiet eingedrungen. Das kann man sich nicht einfach so gefallen lassen und dann noch die Menschen und den besten Kumpel, den Hund mit ihr zu teilen, nee nee nee!
Es ist schwierig aus der Ferne zu raten, denn jede Vergesellschaftung/Verpaarung läuft anders da jedes Tier auch einen anderen Charakter und eine andere Vorgeschichte hat!
Ich habe Dir ja schon geschrieben, dass wir 1 3/4 Jahr wirklich gebibbert haben, denn immer kam es zu Angriffen von unserem Hahn auf die Henne.
Ich glaube letztendlich hat es wirklich geholfen, dass ich wirklich einige Wochen abends in der Küche oder im Büro verbracht habe, damit unserem Hahn die Bezugsperson fehlte. Es ist mir schwer gefallen, aber es war die einzige Möglichkeit!
Ein weiterer Punkt hat uns auch sehr geholfen:
Wir haben damals mit dem Hahn Flugtraining gemacht, damit er seine Agressionen abbauen konnte. D.h. er mußte von Zimmer zu Zimmer fliegen um sein Lieblingsleckerlie zu erhaschen. Er hatte Spaß an dem Spiel und hat sich dabei flugtechnisch ganz schön ausgepowert. Wenn ihm "sozusagen die Zunge" schon aus dem Hals hing
, haben wir die Henne dazugeholt und sie konnte auch fliegen. Angegriffen hat er sie dann nicht und konnte auch entspannt zusehen, wenn sie ein Leckerlie bekommen hat. Er hatte ja dann schon genug im Bauch!
Flugtraining machen wir mit beiden immer noch mindestens zweimal die Woche. Es ist für sie ein riesiger Spaß, sie fliegen dann wirklich sehr sehr lange und sind viel ausgeglichener.
Noch eine ganz andere Frage: Die Grauen benötigen schon mindestens 10 Stunden ungestörten Schlaf (d.h. ohne Lichtreflexe (TV), im abgedunkeltem Raum ohne Geräusche). Könnt Ihr Ihnen das bieten, denn dieser Faktor nimmt den Vögeln dann auch sehr viel Stress und ist hilfreich bei der Vergesellschaftung.
Es ist gut, dass Ihr Gegenstände ins Wohnzimmer stellt, die Merlin noch nicht kennt! Das verunsichert in dann etwas in seinem Revier.
Der oberste Faktor ist einfach Ruhe bewahren, die Tiere fühlen sich nur sicher, wenn man selbst ruhig und gelassen ist.
Ich kenn das von mir, denn ich hab schon fast vorher gekreischt bevor überhaupt etwas passiert ist, bin anfangs hinter den beiden hergelaufen und sofort einschreiten zu können, wenn etwas passiert! Das hat die Tiere erst recht kirre gemacht und sie haben sich gegenseitig dann verständlicherweise eher als Feinde gesehen.
Wenn sie schnäbeln sieht das auch nicht unbedingt zärtlich aus. Raufereien wirken auf den Halter immer schlimmer, als sie wirklich sind.
Wichtig ist, dass Nicki Rückzugsmöglichkeiten hat und sich erstmal bei Euch in Ruhe einleben kann um dann auch sicherer gegenüber Merlin zu werden.
Das wird, ich bin mir sicher!
@ Die Tipps mit dem Baldrian und der guten Flasche Wein sind in diesem Fall wirklich Gold wert!
Schrulli, komm mal her
Liebe Grüße
Kati