Ich glaube eher nicht, denn ändern könnte ich ja eh nichts. Hat es einer, haben es alle!
Evtl. würde ich einmal den Test wiederholen, so von wegen, neue Ausgangsbasis schaffen und
mit nötiger Vorsicht in bezug auf dieses Thema agieren (Zoo- und TA-Besuche usw.)
Das einzige, was man tun kann ist, alles mögliche zu tun, dass das Immunsystem der Geierlein
stabil bleibt, damit das Risiko des Ausbruchs der Krankheit möglichst gering bleibt.
Ich stelle mir das auf den Menschen bezogen so vor: Den Herpes-Virus tragen wir ja auch alle
in uns, nur wenn wir angeschlagen sind, gibt es diese unangenehmen "Auswüchse" am Mund.
Somit wenn wir fit bleiben und so auch unsere Papageien, gehts uns und denen gut!
Ich habe eben auch nochmal im Buch "Leitsymptome bei Papageien und Sittiche gelesen" und würde
daraus nochmal gerne über die Ansteckung und Verbreitung zitieren, weil es das Geschriebene bestätigt und noch ergänzt:
"Bei Circoviren handelt es sich um sehr kleine Viren, die in der Umgebung sehr stabil und sogar gegen viele Desinfektionsmittel resistent sind. Sie bleiben außerhalb des Vogels mehrere Monate (bis Jahre) infektiös. Circovirusinfektionen sind auch bei anderen Vögeln bekannt, das PBFD-Virus ist aber nur für Papageienartige ansteckend. Es wird vor allem über inhalierten oder oral aufgenommenen Federstaub sowie Kot und Kropfsekret horizontal (aber auch vertikal) übertragen. Der Kontakt zwischen den Tieren sowie über das Pflegepersonal und andere Vektoren (Lüftung, Futternäpfe...) spielt dabei eine wichtige Rolle.....Die Inkubationszeit schwankt stark, bei Nestlingen dauert sie in der Regel 3-4 Wochen. Bei älteren Tieren kann sie dagegen mehrere Monate (bis Jahre) betragen, sie ist vom Beginn der Mauser abhängig. Grundsätzlich scheinen Papageien, die jünger als drei Jahre sind, für die Infektion anfälliger zu sein. Die klinische Symptomatik kann aber auch bei älteren Tieren auftreten.
Da die Erkrankung sehr unterschiedlich verlaufen kann, die Inkubationszeit sehr lange ist und auch klinisch unauffällige Ausscheider vorkommen, ist sie aus infizierten Beständen schwer zu eliminieren und stellt ein Problem in vielen Zuchtbeständen dar.
Es gibt...(kurz von mir zusammengefasst)
- bei Neugeborenen den
perakuten Verlauf (sofortige Apathie, Pneumonie, Durchfall, Abmagerung - plötzlicher Todesfall);
- bei Jungtieren während des Federwachstums (um den 30. Lebenstag)
den akuten Verlauf (auch hier Apathie, Durchfall und Veränderungen an den wachsenden Federn - rasche Todesfolge);
- bei älteren Vögeln den
chronischen Verlauf (Hauptsymptomatik besteht in Federveränderungen, die sich von Mauser zu Mauser verschlimmern. Hinzu kommen of verschiedene Sekundärinfektionen infolge der Immunsuppression
- bei älteren Vögeln den
inapparenten Verlauf (keine Krankheitserscheinungen, können aber andere Tiere infizieren!)
Die sicherste Nachweismethode besteht in einem Virus-DNA-Nachweis mittels PCR. Hierzu können mehrere Deckfedern (Federn mit Kiel, am günstigsten veränderte wachsende Federn) entnommen und an ein Labor gesandt werden. Da das Virus nicht in allen Federfollikeln vorhanden ist, kann es zu falsch negativen Ergenissen kommen. Dies gilt insbesondere bei akuten Infektionen, bei denen noch keine Federveränderungen aufgetreten sind. Es kann auch heparinisiertes Blut (Heparine sind therapeutisch eingesetzte Substanzen zur Blutgerinnungshemmung) zur Untersuchung eingesandt werden. Das Virus wird dann aus den zirkulierenden Immunzellen isoliert. Hier können falschnegative Nachweise bei späteren Krankheitsstadien auftreten. Im Zweifelsfall empfiehlt es deshalb, sowohl Blut als auch Federn untersuchen zu lassen.
Therapie und weitere wichtige Aspekte: Eine ursächliche Therapie gibt es derzeit nicht. Die begleitenden Maßnahmen bestehen in der Stärkung des Immunsystems (Vitamin A, Probiotika) und der Behandlung der Sekundärinfektionen, der Schnabel- und Krallenveränderungen sowie einer möglichst optimalen Unterbringung - in jedem Fall getrennt von anderen Papageienvögeln. In Zuchtanlagen sollten alle Gegenstände, mit denen der positiv getestete Vogel in Kontakt gekommen ist, entweder entsorgt oder mit einem geeigneten
Desinfektionsmittel (auf Glutaraldehyd-Basis) desinfiziert werden. Das gilt auch für die Kleidung des Pflegepersonals. Derzeit ist noch kein Impfstoff in Europa zugelassen. Die wichtigste prophylaktische Maßnahme besteht darin, die Hygiene (Federstaub und Kot!) zu kontrollieren und alle Neuzugänge zunächst in Quarantäne unterzubringen und zu testen (Feder, Blut). Wird ein Papagei ohne klinische Symptomatik bei einer Routinekontrolle positiv getestet, so wird empfohlen, ihn nach 90 Tagen (in Quarantäne!) erneut zu testen. Ist das Testergebnis dann negativ und zeigt der Vogel keinerlei Federveränderung, so kann davon ausgegangen werden, dass der Vogel gesund ist, d. h., die Probe kontamiert (verunreinigt) war oder es sich um eine transiente Infektion gehandelt hat, die vom Immunsystem eliminiert wurde. Die Prognose hängt vom Allgemeinzustand des Vogel ab, bei Virusnachweis ist die als vorsichtig bis schlecht zu stellen. Über den genauen Krankheitsverlauf und die Überlebensdauer können meist keine verlässlichen Aussagen gemacht werden".
Nach diesen Informationen würde ich Fussel un deine Graupidame nach drei Monaten erneut testen.
Ist das Testergebnis dann negativ und zeigt der Vogel keinerlei Federveränderung, so kann davon ausgegangen werden, dass der Vogel gesund ist, d. h., die Probe kontamiert (verunreinigt) war oder es sich um eine transiente Infektion gehandelt hat, die vom Immunsystem eliminiert wurde.
Versteht ihr es auch so, dass ein erst positiv getesteter Vogel aufgrund eines starken Immunsystems u. U. die Infektion unterdrückt bzw. erfolgreich bekämpft hat? Denn das gäbe ja Hoffnungen!