Die Art und Weise, wie hier argumentiert, macht mich zornig.
Schüler werden herablassend behandelt.
Jäger werden quasi "gehetzt". Als das, was man kritisiert -nämlich die Jagd-, übt man hier excellent aus.
Leute, die die Jagd verteufeln, scheuen sich nicht davor, ein Tier in einen Käfig einzusperren und sich mit dem Tier auf der Hand mit "Küsschen" ablichten zu lassen. Ein Tier töten - nein das könnt ihr nicht. Aber ein Leben lang einsperren, das ist in Ordnung !
Lebenslang Gefängnis ist in meinen Augen grausamer als die Todesstrafe. Wobei ich deutlich betonen möchte, dass ich die Todesstrafe NICHT befürworte. Leider muss man das hier sagen, um nicht gleich falsch zitiert zu werden.
Nie sucht ihr die Diskussion mit der anderen Seite. Nie versucht ihr, in Frieden und intelligent Meinungen auszutauschen und zu überzeugen. Es geht immer nur mit "Haut den Lukas". Informationen werden entstellt. Persönliche Negativ-Erlebnisse z.B. beruflicher Art werden Motiv dafür genommen, auf die Jagd (eigentlich den verhassten Chef) einzuprügeln. Andere, die eine halbe Stunde mit dem Auto fahren müssen, um in die freie Natur zu kommen, und dort aufgrund ihrer persönlichen Naturferne NullKommaNull Wild bemerken, erlauben sich ein Urteil darüber, wieviel Wild es denn wohl tatsächlich gibt und dass es natürlich ZU WENIG davon gibt, weil der Jäger, den sie persönlich bei ihrem Naturgang kennen gelernt haben, psychologisch ungebildet und für Neurosen gänzlich der falsche Ansprechpartner doch tatsächlich gewagt hat, sie anzuranzen, weil der liebe Hund merkwürdigerweise heute zum ersten Mal Wild hetzt. Dieser Jäger und somit natürlich ALLE Jäger MUSS ja pervers sein.
Aber das Ganze erfährt noch eine Steigerung darin, dass offen suggeriert wird, Jagd sei Mord. Diese Behauptung ist juristisch gesehen völlig falsch. Jagd ist Töten aber nicht Morden. Töten und Morden ist nicht dasselbe.
Wie wäre es denn, wenn man behaupten würde, einen Vogel in einen Käfig einzusperren und ihm damit seinen natürlichen Lebensraum und seine Bewegunsgfreiheit zu nehmen, ist MORD auf Raten. Irgendwann ist dieser Vogel nämlich auch tot - er muss auf seinen Tod nur etliche Jahre warten. Sein Leben ist nämlich sinnentleert. Er hockt auf einer Stange und wartet darauf, dass diese Qual irgendwann vorbei ist. Ja ja, zwischendurch darf er ein paar Runden durchs Wohnzimmer drehen. Das ersetzt seinen natürlichen Lebensraum selbstverständlich völlig !
Aber zurück zum Töten.
Eins darf man in Deutschland auf keinen Fall. Man darf keine Lust an etwas haben - Lust im Sinne von Freude. Aus diesem Grunde ist es natürlich leicht zu behaupten, Jagd sei die pure Lust, um damit unterschwellig zu suggerieren: SCHLECHT SCHLECHTER AM SCHLECHTESTEN.
Lust ist aber nichts Anstößiges. Lust hat etwas mit Freude zu tun. Selbst "Geilheit" wird ab und an als angenehm empfunden - sicher nicht von allen - vor allem nicht von streng Gläubigen.
Töten ist etwas Finales, was man selbst bei minimalem Denk- und Empfindungsvermögen äußerst intensiv in sich bewegt. Die Überwindung, die dazu erforderlich ist, fehlt sehr oft. Ein angefahrenes Kaninchen, das offensichtlich nicht mehr überlebensfähig ist, wird nicht getötet - nein nein - es wird zum nächsten Tierarzt gebracht, damit dieser es mit dem Hubschrauber zur nächsten Tier-Uni-Klinik fliegen läßt. DAS ist die wahre Feigheit. Innerlich weiß man längst, dass es keine Chance mehr gibt. Stattdessen ist man zu feige, dem armen Geschöpf weitere Qualern zu ersparen. Man will sich nicht aufspielen zum Herrscher über Leben und Tod, heißt es dann.
Diese Mentalität ist die reine Verachtung für das Geschöpf und seine Qualen. Entsorgen nennt man das - oder anders: ich entledige mich feige meiner Sorgen und mute sie anderen zu. Ähnlich ist es bei einem Autounfall, wo die Gaffer drum herum stehen und nicht helfen. MAN KÖNNTE JA WAS FALSCH MACHEN. Ach, der Fahrer ist gestorben? Da war wohl der Notarzt nicht schnell genug!!!
Ein weiteres Argument ist: Feige und von ferne und versteckt tötet der Jäger das Wild mit einer Waffe gegen die das Wild keine Chance hat. Ich kann ein genauso dummes Gegenargument liefern. Kauft euch einen Vogel. setzt ihn in den Käfig, öffnet die Tür und bleibt solange stehen, bis er sich von selbst auf eure Schulter setzt. Ach? Das geht nicht? Ihr müsst ihn locken? Ihr müsst ihn mit Futter ködern, damit er kommt? SCHÄMT euch !!!
Jagen bedeutet, möglichst unentdeckt (ihr nennt das übrigens hinterlistig) in die Nähe des Wildes zu kommen.
Es bedeutet, das Wild tödlich zu treffen, damit es nicht aufgrund von Verletzungen zu Grunde geht. Das geht nur mit entsprechenden Waffen, die einen schnellen und schmerzlosen Tod garantieren. Die Jagd mit Pfeil und Bogen ist wohl eher antiquiert und mit Qualen verbunden !!
Ehrenvoller ist es ganz sicher, dem Wild offen entgegen zu treten, um es mit den blanken Händen zu greifen und zu erwügen. Erwügen? Ach nee, das geht ja auch nicht.
Jagen bedeutet zwangsläufig auch Tarnen. Anders geht das nicht - auch wenn sogenannte "Städter" das nicht begreifen.
Was bleibt als Resümée?
Ist Jagd erforderlich? NEIN. Warum nicht? Weil die Natur sich selbst regelt.
Ups. Denkt auch jemand weiter?
Nö , nee?
Was regelt die Natur denn? Natur ist logisch und grausam. Friß oder stirb. Gibt es genug Ressourcen, werden sich die davon Profitierenden solange vermehren, wie sie sich von den Ressourcen bedienen können. Sind die Ressourcen erschöpft, werden auch die Nutzer weniger. Es wird sich einregeln. Eine Art darf die andere fressen, solange sie Beute findet. Prima !!
Der Mensch? Nö nö, DER darf das nicht.
Warum auch? Er kann sich doch alles bei Aldi kaufen !!
Dort gibt es Fleisch von Tieren, die ehemals auch in der freien Wildbahn vorkamen, nun aber viel humaner in Ställen gemästet und liebevoll von Tierschützern vom Leben zum Tod gebetet werden.
Hmm. Lieber KEIN Fleisch mehr essen, sonst hab ich mit meinem Gewissen Probleme.
DAS ist die Lösung. Nur noch pflanzliche Produkte kommen in meinen Magen, damit meine Seele Frieden findet.
Produkte von Herstellern, die auf keinen Fall
- selber Fleisch essen. Das würde ich verachten.
- jagen. Damit hätte ich ein ethisches Problem. Schließlich würde am Blumenkohl irgendwie Blut kleben.
- keinerlei Dünger, Pestizide oder Herbizide verwenden. Dadurch wären die Produkte schließlich verunreinigt!
- keine Maschinen verwenden. Maschinen sind eindeutig nicht kompatibel zur Natur !!
Ganzheitlich gesehen besteht genau ein Grund-Problem.
Und das heißt TOD.
Bereit zu sein, ein Tier zu töten, bedeutet, eine schwere Entscheidung zu treffen. Es gibt eine Entscheidung dafür oder dagegen. Wer sich leichtfertig dafür entscheidet, ist für die Jagd untauglich! Wer sich dagegen entscheidet, muss nicht denjenigen, der sich dafür entscheidet, mit einem "Kreuzzug" verfolgen, nur weil er selbst nicht in der Lage ist, sich mit dem Tod auseinander zu setzen.
Ein weiteres Problem ist ganz sicher die Jagd nur der Trophäe wegen. Jedes Stück Wild, das wegen seiner "Trophäe" und nicht wegen seines Wertes für die Ernährung des Menschen erlegt wird, ist sinnlos getötet worden - es sei denn, es selbst ist Jäger und tötet in seinem Leben ein Vielfaches an Tieren, die der Ernährung des Menschen nützlich sein könnten.
Was also an der Jagd zu kritisieren wäre, ist:
Reine Trophäenjagd ohne Nutzung des Rohstoffes "Wild".
Unfachmännisches Jagen.
Was an der "Antijagd" zu kritisieren wäre, ist:
Naturferne und Verkennung realer Gegebenheiten.
Ideologisch verblendete und von den "Scharfmachern" bewußt in Kauf genommene Falschinformationen (Jäger sind Mörder).
Populistische, ans Herz gehende Suggestivaussagen, die rein rhetorischer Qualität aber absolut lebensfremd sind. Ich denke dabei an ein Bild von einem Bambi mit großen Augen (möglichst mit tränenden Augen) vor der Büchse eines Jägers. Das kommt besonders gut bei solchen an, die "aus lauter Liebe" nicht in der Lage sind, ihren eigenen Hund so zu erziehen, dass er genau dieses Bambi beim Waldspaziergang nicht hetzt. Aber das ist ja "was anderes".
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Habe nun bewußt einen Strich gezogen, um deutlich zu machen, dass man mit Achtung und freundlich miteinander umgehen sollte.
Mein Beitrag soll bloß stellen. Er soll nicht verletzen, obwohl er hart geschrieben ist. Ich denke, wer austeilt, muss auch einstecken können.
Ist es möglich, dass man Argumente friedlich einbringt?
Ist es möglich, dass man einmal fragt, WARUM wird eigentlich WIE gejagt?
Ist man bereit, die Argumente des anderen zu hören? Oder soll nur auf der Jagd herumgeprügelt werden? Die Argumente sind leider teilweise so platt, dass man sie dazu benutzen könnte, den Straßenverkehr zu verbieten, nur weil irgendjemand betrunken beim Autofahren erwischt worden ist. Damit imponiert man nur seichten Gemütern aber niemandem, der seinen Kopf einsetzt.
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Meine Provokationen sollen bitte nicht dazu dienen, dass nun wieder alle selbst ernannten Natur-Sachverständigen - sei es Jäger oder Anti-Jäger - vor lauter Geifer oder Sarkasmus zu Höchstform auflaufen.
Einfach und wahre Argumente tuns auch !!