Vergiftung von u.a. Greifvögeln durch Bleimunition

Diskutiere Vergiftung von u.a. Greifvögeln durch Bleimunition im Forum Artenschutz im Bereich Allgemeine Foren - Moin, Moin, in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift "Der Falke" 7/2006 findet sich ein längerer Artikel über Bleivergiftungen durch bleihaltige...
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Vogelklappe schrieb:
Natürlich habe ich eine Quelle, st68, ....
hab die antwort auf diesen eintrag einfach mal in meinem kolkrabethread geschrieben. nicht das wegen verfehltem thema noch alles verschoben werden muß...
 
Wir sind aber immer noch dabei, wie man unnötigen Bleieintrag in die Umwelt vermeiden kann. Und in MV gibt es ja noch kein Totalverbot. Hier hast Du übrigens 'mal die Meinung eines Jägers; sind ja nicht alle so verbohrt:
http://jagd.de/treff/forum/diejagd?...s=thread&f_part_id=167377&f_beitrag_id=167925
"Wie ich sehe sind doch einige immer noch von dem Irrglauben besessen dass man in einem Reviersystem wie hierzulande durch die Rabenvogelbejagung die Situation des Niederwildes verbessern könnte.
mindestens 90% der deutschen Jäger haben von der Biologie der Rabenvögel keine Ahnung, ich wage zu behaupten dass mehr als die Hälfte in freier Natur nicht mal Rabenkrähe von Kolkrabe unterscheiden kann
."

Hätte sich unsereiner in diesem Forum nie erdreisten düfen, so etwas zu unterstellen.
 
Hab echt schon Hoffnung gehabt man könnte jetzt konstruktiv weiterdiskutieren. Geht aber leider nicht , willst einfach nicht kapieren, dass es in verschiedenen Gebieten verschiedene Probleme gibt die auf verschiedene Art und Weise gelöst werden können. Für dich gibts immer nur: böser Jäger, liebe Krähe.

Willst alles immer pauschalisieren. Musst immer gleich Angriffe starten, kannst nichts anderes als deine Ansicht tolerieren.

Ich behaupte ja nie , dass der Abschuss der einzige richtige Weg ist. Du willst mir aber immer unterstellen , dass ich nur der Krähenmordgeile Jäger bin etc.
Hab kein Problem mit der Vogelwarte, Pro Natura, WWf, Jägern, etc zusammenzuarbeiten und sinnvoll zu diskutieren. Geht auch wunderbar.
Hab auch keine Lust mehr hier weiter zu schreiben , da nichts dabei rauskommt. Ist sinnlos mit Dir zu diskutieren, Kannst einfach nicht akzeptieren, dass es Dinge gibt die nicht deinem vorgefassten Schema entsprechen.
Echt Schade. Führe sonst sehr viele gute Gespräche mit Fachleuten und bin immer gern bereit auch neues aufzunehmen.
Hier hats aber einfach keinen Sinn.
Wahrscheinlich wird jetzt wieder ein Posting kommen : ja ja, jetzt wos nicht so läuft wie er will gibt er auf......
Kinderkram.

Da red ich lieber mit Fachleuten wo echt was rüberkommt.
Nichts für ungut. Musst mal lernen auch andere Ansichten als vielleicht nicht immer ganz so abwegig zu betrachten.

Für mich ist dieses Thema erledigt, weils zu nichts führt und nur Zeit kostet die ich anderweitig brauche.

Hätte echt gerne neue Tips gekriegt was man denn abgesehen von den bekannten Massnahmen auch noch tun könnte. etc. kommt aber nichts.
Na dann Schluss für mich.
 
Schade, eric, ich dachte, Du könntest auch eine andere Meinung als Deine eigene akzeptieren. Und die lautet, alle Alternativen auszuschöpfen. Was ich vernehme ist, daß bezüglich der Obstbäume etwas anderes als Abschuß gar nicht erst versucht wurde. Wo bleibt da die Differenziertheit ?

Vielleicht willst Du auch einfach nicht beantworten, daß die vom Rand aus vergrämten Krähen eben doch auch ins jagdfreie Feuchtgebiet ausweichen können.

Du unterstellst mir, daß ich Krähen allen anderen Vögeln vorziehe: wie kommst Du denn dazu ? Elstern und Eichelhäher sind pfiffiger. Für Greif- und andere Singvögel braucht man das Thema Bejagung derzeit ganz einfach nicht zu diskutieren, weil der Gesetzgeber dem einen Riegel vorgeschoben hat.

Deine nicht weniger sturen Motive (mache ich gern, etc.) für die Abschüsse habe ich doch stehen lassen ! Oder ?? Wenn Du es jetzt nötig hast, diesen ganzen Disput ausgerechnet bei mir auf "böse Jäger, liebe Krähe" zu reduzieren, bist Du derjenige, der ihn auf Kindergartenniveau reduziert.
 
eric schrieb:
Da red ich lieber mit Fachleuten wo echt was rüberkommt.
Die findest du hier nicht mehr, denen ist es so ergangen wir dir.
Und den Laien wird hier nur eingebläut: "böser Jäger, liebe Krähe"
 
Was trägst Du denn hier inhaltlich bei, Raven, außer - ohne jegliche eigenen Gründe - pro Jagd zu sekundieren ? Oder findest Du hier die Regulierungsnotwendigkeit außerhalb eines Feuchtgebietes überzeugend ? Also doch nur, weil Krähen – wie Bussarde - ja nicht gefährdet sind ?

Der Umstand, dass dies immer wieder als Grund herhalten muß, darf nicht stutzig machen ? In einer Spaßgesellschaft ist das wohl von einigen zu viel verlangt (an niemanden persönlich gerichtet !).

Im Gegensatz zu Dir und vielen anderen habe ich präzise dargelegt, unter welchen Umständen Jagd für mich akzeptabel ist. Letztlich geht es darum, ob jemand überhaupt bereit ist, alle Alternativen zum Abschuß in Erwägung zu ziehen. Umgekehrt lasse ich mich fragen, ob ich bereit bin, Abschüsse hinzunehmen. Für erics Beispiel lautet die Antwort ja, den nackten Tatsachen geschuldet, denn wo Krähen ohnehin legal geschossen werden, geschieht das besser durch jemanden, der wenigstens keine Brutpaar wegschießt und sich damit seinen unnötigen „Nachschub“ organisiert, oder gar völlig wirkungslos auf unsere Satz- und Brutzeit die Wintergäste jagt.

Im übrigen habe auch ich kein Problem, mit vernüftigen Jägern zusammenzuarbeiten. Einer wohnt sogar in der Nachbarschaft und bringt mir gelegentlich eine verirrte Jungkrähe zurück. Aus dem gleichen Grund habe ich auch an dem Berliner Jagdreferenten nichts zu kritisieren, der in den mir bekannten Fällen immer genau so entschieden hat, wie ich das - als Jäger - auch tun würde.

Anstelle der Erläuterung zwingender Notwendigkeit hingegen nur Angriffe, die voll ins bisherige Muster passen. Was soll ich davon halten, wenn der Antwort auf sonstige Versuche zum Schutz der Obstbäume und ins weitgehend ungestörte Feuchtgebiet auch durch Vergrämung womöglich verstärkt fliegende Krähen in dieser Form ausgewichen wird ?
Sag’ Du es mir, Raven.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vogelklappe schrieb:
Was trägst Du denn hier inhaltlich bei, Raven, außer - ohne jegliche eigenen Gründe - pro Jagd zu sekundieren ?
Für mich ist es Grund genug, erkannt zu haben, dass Jagd zur Bestandsregulierung gerade in der heutigen Zeit unverzichtbar ist. Für mich ist auch nichts Unethisches dabei, wenn der Jäger einen Nutzen in Form von Wildbret aus seiner Tätigkeit zieht. Dass ich damit nicht die "Sonntagsjäger" meine, denen der Schnaps wichtiger ist als die Jagd an sich, dürfte jedem klar sein, der mich kennt.
Der Umstand, dass dies immer wieder als Grund herhalten muß, darf nicht stutzig machen ? In einer Spaßgesellschaft ist das wohl von einigen zu viel verlangt (an niemanden persönlich gerichtet !).
Der Umstand, sich gegen die Jagd zu wenden, jedes Tierleben geradezu zwanghaft zu verteidigen und erhalten zu müssen, scheint mir weit eher ein Auswuchs der heutigen Spaßgesellschaft zu sein. Der Blick und Sinn für die Realität scheint einigen abhanden gekommen zu sein (ebenfalls an niemanden persönlich gerichtet).

Was soll ich davon halten, wenn der Antwort auf sonstige Versuche zum Schutz der Obstbäume und ins weitgehend ungestörte Feuchtgebiet auch durch Vergrämung womöglich verstärkt fliegende Krähen in dieser Form ausgewichen wird ?
Sag’ Du es mir, Raven.
Was du davon halten sollst? Vielleicht einfach mal anderen Leuten, die vor Ort sind, so wie eric, vertrauen, dass sie es richtig machen und keine schießgeilen Jäger oder Krähenhasser sind!

Vogelklappe,
auf ein Auseinanderpflücken meines Beitrags in deiner gewohnten Manier werde ich nicht eingehen, spar dir die Mühe!
 
Für mich ist es Grund genug, erkannt zu haben, dass Jagd zur Bestandsregulierung gerade in der heutigen Zeit unverzichtbar ist.
Also pauschal. Kein Wunder, daß Du dann keine Nachfragen zur Krähenbejagung stellst, wenn Dir das als "Rundumerklärung" offenbar reicht. Oder habe ich das jetzt auch wieder falsch verstanden ?

Wie Dir aus dem Thread zum Fleischkonsum bekannt sein dürfte, geht es mir nicht darum, zwanghaft jedes Tierleben zu verteidigen, sondern vor jedem Schuss zu fragen, was denn wirklich nötig und vertretbar ist. Wie ich es von einigen Jägern gelernt habe und nicht etwa z. B. von Haustierhaltern bezüglich Haltung. Ich bin ja auch nicht gegen jeden Tierversuch, lege daran aber genau den gleichen Maßstab an. Für jedes einzelne Tier. Was ist daran realitätsfern? Sonst hieße das ja, man darf zum Einzelfall keine Fragen mehr stellen, weil man etwas nicht grundsätzlich ablehnt. Wäre natürlich bequem für den, der einfach etwas behauptet.

Bei eric ging es um Tips, schon vergessen ? Für den Schutz von Obstbäumen und gegen Krähen im Feuchtgebiet. Dazu muß man wissen, welche Maßnahmen bei der Obstkultur bereits fehlgeschlagen sind und ob Nichtbrüter bei Vergrämung auch in das geschützte Gebiet ausweichen. Und Vertrauen muß man sich nach meinen persönlichen Erfahrungen mit Jägern und gerade auch mit denen aus diesem Forum schon erwerben. Den geschilderten Beobachtungen mißtraue ich dabei nicht, sondern den nicht weiter belegten Schlüssen daraus, wie: deshalb kommt ein Kiebitz- oder Möwengelege mehr durch. Fehlende Antworten sind da nicht weiter vertrauensbildend.
 
Zuletzt bearbeitet:
Für mich ist es Grund genug, erkannt zu haben, dass Jagd zur Bestandsregulierung gerade in der heutigen Zeit unverzichtbar ist.
da möchte ich mal wissen, an was? denn was ich hier erfahren konnte, ist, dass zumindest die jäger, die sich hier äussern, sich auf vermutungen stützen. das ist doch m.e. sehr wenig, um diesen wildtieren, wie rabenvögeln, das licht auszublasen.
Für mich ist auch nichts Unethisches dabei, wenn der Jäger einen Nutzen in Form von Wildbret aus seiner Tätigkeit zieht.
wildbret bei rabenvögel?
Dass ich damit nicht die "Sonntagsjäger" meine, denen der Schnaps wichtiger ist als die Jagd an sich, dürfte jedem klar sein, der mich kennt.
trau, schau, wem.

Der Umstand, sich gegen die Jagd zu wenden, jedes Tierleben geradezu zwanghaft zu verteidigen und erhalten zu müssen, scheint mir weit eher ein Auswuchs der heutigen Spaßgesellschaft zu sein.
was ist das für eine logik? was heisst hier jedes tierleben. das sind doch wieder die üblichen unterstellungen. nur weil du nicht dafür bist, sollen es andere auch so halten? nehm dich mal nicht zu wichtig.

menschen unterstellen zu wollen, sie gehören einer spassgesellschaft an, weil es ihnen am herzen liegt, allen tieren helfen zu wollen und nicht nur einigen auserlesenen, zeugt doch m.e. von einer verquehrten logik. die spassgesellschaft liegt doch anscheinend mehr auf der seite der jagd, die ein reines vergnügen(hobby)darstellt. ich meine nicht die berufsjäger, förster, die sich wirklich um krankes wild kümmern und es gegebenenfalls töten müssen.

Vielleicht einfach mal anderen Leuten, die vor Ort sind, so wie eric, vertrauen, dass sie es richtig machen und keine schießgeilen Jäger oder Krähenhasser sind!
dazu kann allgemein nur festgestellt werden, dass vertrauen erarbeitet werden muss. bewiesen werden muss.

mit widersprüchlichen aussagen, die ich gerade speziell hier im forum von jägern lesen kann, ist gefordertes vertrauen fernab von jeder realität.
 
Berliner Probleme

Aggressiver Fuchs beißt zwei Berliner Wachpolizisten

Berlin - Ein ungewöhnlich aggressiver Fuchs hat in der Nacht zum Mittwoch in Berlin gleich zwei Mal Wachpolizisten gebissen. Gegen 22.15 Uhr sprang das Tier einen 61-jährigen Objektschützer an, der vor einer Schule in der Charlottenburger Waldschulallee Streife lief und biss ihm in die rechte Hand. Der Fuchs flüchtete so schnell, dass der Wachpolizist nicht gleich erkennen konnte, um was für ein Tier es sich handelte.

Gegen 23.30 Uhr griff vermutlich das selbe Tier dort einen 40- jährigen Kollegen des Opfers an. Der Fuchs biss dem Mann durch die Jacke in den Unterarm und verletzte ihn leicht. Die Feuerwehr brachte beide Wachpolizisten ins Krankenhaus. Wie die Polizei am Nachmittag mitteilte, liegen bisher „keine Hinweise auf eine Tollwuterkrankung vor“.

Noch in der Nacht hatten Polizisten in dem Gebiet die Suche nach dem Fuchs aufgenommen, um ihn zu erlegen, zunächst allerdings ohne Erfolg. Der zuständige Revierförster wurde informiert. (dpa)
http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=1240781
Er oder auch seine Kameraden tauchen ja auch in Kindergärten auf und werden dort sogar eingeschlossen. Die Kindergartenleiderin forderte endlich mal das etwas getan wird im Fernsehen gestern. Soweit zu den Problemen, die in Berlin einfach aufgrund der "grünen Brille" einfach nicht gesehen werden wollen.
Wildtiere wie Wildschwein, Fuchs un Co. gehören halt nicht in eine Ansiedlung und schon gar nicht in eine Großstadt wie Berlin.
Übrigens, man vermutet mal wieder einen zahmen, vielleicht aufgezogenen und ausgewilderten Fuchs.
 
Das Tierreich als Endlager
Umweltgifte 1: Blei in verstreuter Jagdmunition und Agrargifte setzen Seeadlern zu - wie kürzlich im Sachsenwald. Doch auch Stromnetze und Bahnstrecken bergen große Gefahren.

Von Angelika Hillmer

räftig und wehrhaft ist es, das junge Seeadlerweibchen, das am Rande des Sachsenwaldes ausgewildert werden soll. Mit mächtigen Schnabelhieben attackiert es seinen Betreuer und ist kaum zu halten. "So wollen wir es haben", sagt Seeadler-Spezialist Dr. Bernd Struwe-Juhl. Zusammen mit Kollegen hatte er den Jungadler seit dem 23. März aufgepäppelt. Damals fand ihn Ruprecht von Hagen, Oberforstmeister der Fürst Bismarckschen Verwaltung, apathisch in einem Straßengraben liegend. Der Vogel hatte sich mit Agrarchemikalien vergiftet.

Der Sachsenwald-Adler ist kein Einzelfall. Vergiftungen sind eine der Haupttodesursachen von Seeadlern. Dies zeigen Untersuchungen von 120 Kadavern, die zwischen 1990 und 2000 in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein gefunden wurden. Die Hälfte von ihnen wurde im Berliner Institut für Zoo- und Wildtierforschung toxikologisch untersucht. Danach waren drei Tiere durch Pestizide vergiftet, bei neun Adlern fanden sich tödliche Blei-Konzentrationen in den Lebern, zwei starben an einer Quecksilber-Vergiftung.

"In Schleswig-Holstein werden nur gelegentlich Vergiftungsfälle bekannt, weil der Nachweis nur schwer zu führen ist. Dies gelingt nur, wenn die toten Tiere schnell gefunden und untersucht werden", sagt Struwe-Juhl, der die Projektgruppe Seeadlerschutz in Schleswig-Holstein leitet. "Die größten Gefahren drohen unseren Adlern durch Anflüge an Strommasten und Freileitungen", so Struwe-Juhl. Auch Windkraftanlagen seien zunehmend ein Problem, betont der Adlerschützer: "Allein in diesem Jahr verunglückten in Schleswig-Holstein drei Jungadler an Rotoren, vier weitere in Mecklenburg-Vorpommern."

Bei den Untersuchungen der 120 Adlerkadaver starben 19 Tiere durch Unfälle mit Strommasten (Stromschläge) und mit Freileitungen. Zudem gab es eine hohe Zahl von Bahnopfern: 17 Vögel kollidierten mit Zügen, weil sie getötete Tiere von der Schienenstrecke fraßen. Dies ließe sich vermeiden, wenn die Lokführer an der Strecke liegendes Aas melden würden und der jeweilige Betreiber dafür sorgt, dass es weggeräumt wird.

Auf Rang drei folgten mit 15 toten Adlern die Bleivergiftungen. Das Schwermetall gelangt meist mit angeschossenen Wasservögeln oder Wildtieren, die für Adler eine leichte Beute sind, in die Mägen der Vögel. Greifvogelexperten fordern deshalb seit langem ein Verbot von bleihaltiger Jagdmunition. Bei Röntgenuntersuchungen von 58 Kadavern wurden zudem fünfmal Schrotkugeln entdeckt - die streng geschützten Tiere waren offensichtlich selbst ins Visier der Jagdgewehre geraten.

"Nur" drei Adler starben an Agrargiften (einer an dem Wirkstoff Carbofuran, zwei an einem Abbauprodukt von E 605). Dennoch gelten Pestizide - 30 Jahre nachdem das Insektengift DDT die Adler an den Rand des Aussterbens brachte - weiterhin als ernst zu nehmende Gefahr für Greifvögel. Dies bestätigte 1996 eine Untersuchung der Schweizer Vogelwarte Sempach. Ihr wurden zwischen 1980 und 1993 insgesamt 93 vergiftete Mäusebussarde, Rot- und Schwarzmilane gemeldet.

Als wichtigste Giftquelle ermittelten die Schweizer Toxikologen den Wirkstoff Carbofuran, der im Frühjahr auf Rüben- und Maisäckern ausgebracht wird, um die Saat vor Schadinsekten und Fadenwürmern zu schützen. Als Nebenwirkung sterben die Regenwürmer. Die vergifteten Tiere werden direkt von Greifvögeln gefressen oder von anderen Vögeln, die ihrerseits Bussard, Adler oder Milan zum Opfer fallen.

Auch das zwei- bis dreijährige Adler-Weibchen aus dem Sachsenwald könnte durch Carbofuran vergiftet worden sein. Es zeigte für diesen Wirkstoff typische Symptome: Lethargie, Lähmungen, Verkrampfungen. Durch einen glücklichen Zufall wurde das dahinsiechende Tier entdeckt, gesund gepflegt und vergangene Woche in die Freiheit entlassen. Nun hat der fast erwachsene Vogel ganz natürliche Herausforderungen zu meistern: Er muss einen Partner finden, mit ihm ein Brutrevier besetzen und in den kommenden Jahren für reichlich Adlernachwuchs sorgen.

erschienen am 6. Mai 2003 in Wissen
http://www.abendblatt.de/daten/2003/05/06/157213.html
Wie doch die Zahlen über die Jahre hin sich ändern können, je nachdem wer sie gebraucht.
Erst sind es 9 Adler, dann 15 und wenn man den Nabu fragt, gar 40% aller verendeten Adler.

Was kostet Wind-Energie wirklich?
....
2002 sind allein drei Seeadler an Windenergieanlagen umgekommen. Mit Dunkelziffer waren es wahrscheinlich sechs bis acht Tiere.
....
http://www.abendblatt.de/daten/2003/10/17/219230.html

Und in 2004 schon 11 bei den überwachten Anlagen.
Studie: Windkraftanlagen sind Vogelkiller
....
Zu den Hauptopfern gehört einer der elegantesten und manövrierfähigsten Greifvögel: der Rote Milan. In der Fundkartei mit 244 toten Vögeln liegt er mit 40 Totfunden auf Platz eins vor dem Mäusebussard (23) und dem Seeadler (11). Gefunden wurden auch sechs Weißstörche. Hinzu kommen 233 Fledermäuse.
....
erschienen am 15. September 2004 in Norddeutschland
http://www.abendblatt.de/daten/2004/09/15/340976.html
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Moin, Moin,
wie wäre es denn mal mit seriösen Quellen und seriösen Angaben? Tageszeitungsartikel sind nicht unbedingt dafür bekannt wissenschaftlich korrekt zu sein. Auf die Tour landet man ruck-zuck bei der Methode südwind.

Gruesse,
Detlev
 
Detlev schrieb:
wie wäre es denn mal mit seriösen Quellen und seriösen Angaben? Tageszeitungsartikel sind nicht unbedingt dafür bekannt wissenschaftlich korrekt zu sein. Auf die Tour landet man ruck-zuck bei der Methode südwind.
Das ist wohl richtig, wobei auch nicht jede Studie korrekt sein muß, wenn ich z.B. an die Studie eines bekannten Krähenfreundes in Bezug auf die Nahrung anspielen dürfte die ja angeblich nur minimal aus Jungvögeln usw. besteht.

Aus 2001, leider aber ohne genaue Zahlenangaben:
http://www.innovations-report.de/html/berichte/umwelt_naturschutz/bericht-1407.html
http://www.innovations-report.de/html/berichte/umwelt_naturschutz/bericht-1075.html
http://idw.tu-clausthal.de/pages/de/news31264

Über Verlustursachen berichtete T. Langgemach.
Brandenburg ist das einzige der neuen
Bundesländer, das nach 1990 die systematische
Untersuchung von Seeadlertotfunden
konsequent fortgesetzt hat. Von 66 Verlusten
zwischen 1990 und 1998 waren mindestens
42% anthropogen verursacht (u.a.
Stromleitungsopfer 21 %, Bahnopfer 15 %)
http://www.luis-bb.de/n/nundl/1999/heft2/S76_77.pdf#search="120 Seeadler Blei"

Es ist nur Komisch, das man aus diesen Studien eine ganz offensichtlich nicht Bleivergiftung ganz oben stehen hat, mit bis zu 40% wie einige NABU-Fachleute es uns immer wieder versuchen wollen zu erzählen und was die scheinbare diferrenz der Werte aus den alten zu den neuen Studien ausmacht, da besteht doch sicher Kontroll oder Klärungsbedarf. Wenn natürlich von vorneherein eine Studie durchgeführt wird, die auf Bleivergiftung hinzielt, so liegt auch sicherlich die Erwartungshaltung diesbezüglich. Da können Untersuchungen die "NUR" die Todesursachen ermitteln sollten nicht mithalten.

War mir in diesem Zusammenhang eigentlich nur Wichtig klar zu machen, das offensichtlich Klärungsbedarf zu den Studien besteht.
Auch war es erst der Bleischrot und das böse Angelblei der so böse war, dann waren es die Büchsengeschosse und was kommt als nächstes? Vielleicht doch eine Sanierung der Bleibelasteten Altlasten, vorallem und gerade im Osten der Republik? Wer soll die aber bezahlen? Da sucht man sich doch lieber den Jäger, dem man dann etwas verbieten will und damit aber in Kauf nimmt, das der Tierschutz darunter zu leiden hat? Oder ist dies der Versuch die Jagd möglichst durch die Hintertür zu verbieten?
 
Moin, Moin,
wirf einfach einen Blick in den Artikel der am Anfang stand. Dann ist dir klar wie da warum gerechnet wird.

Ja die Jäger sind wirklich arm dran. Das ist doch bitte lächerlich. Jäger nutzen die Natur. Und die Gesellschaft/Staat regelt in welchem Umfang das geschieht, und der Nutzungsumfang wird halt kleiner. So ist das nunmal in der Demokratie. Da hier wohl kaum jemand von der Jagt leben muss ist das eine Luxusfreizeitbeschäftigung.

Gruesse,
Detlev
 
Detlev schrieb:
Da hier wohl kaum jemand von der Jagt leben muss ist das eine Luxusfreizeitbeschäftigung.
na na na... das thema wurde hier ja schon ausführlichst abgehandelt. nur blieben die jagdgegner, oder anhänger dieser theorie "luxusfreizeitbeschäftigung jagd" ein schlüssiges model (auch aus sicht von natur und umwelt) von "deutschland ohne jagd" schuldig.

mag ja sein das die jäger die moral nicht gepachtet haben, aber ohne die jäger wär schon so manch landwirt pleite, oder mancher vogelliebhaber seine vögel los...
 
zwischendurch muss wohl auch ein beispiel gebracht werden.
Der verletzte Seeadler, der Mitte Jänner diesen Jahres an der Saalach von beherzten Tierfreunden gefunden und vom Bund Naturschutz Freilassing an den Zoo Salzburg übergeben wurde, ist nun in einer deutlich verbesserter körperlicher Verfassung und konnte heute in die zentrale Zuchtstation in Haringsee überstellt werden.
Das Tier ist nicht am Schnabel schwer verletzt sondern leidet auch unter einer Bleivergiftung. Bleimunition kann über geschossenes, aber nicht geborgenes Wild von Greifvögeln aufgenommen werden.

Untersuchungen ergaben nun, dass auch die Bartgeier-Dame Doraja, die über Weihnachten zu Gast im Zoo Salzburg war, an einer Bleivergiftung litt. Beim Röntgen ihrer Gewölle wurde man fündig. Mehrere kleine Bleisplitter wurden gefunden. Sie hat diese zum Glück über das Gewölle ausgespuckt. Aktuell wird Doraja entgiftet, und sobald die Bleiwerte wieder normal sind, wird sie wieder freigelassen.

http://www.salzburg-zoo.at/26_01_2006.252.0.html
 
Detlev schrieb:
Da hier wohl kaum jemand von der Jagt leben muss ist das eine Luxusfreizeitbeschäftigung.

Gruesse,
Detlev

Die Anzahl derer, die diese "Luxusfreizeitbeschäftigung" ausüben, dafür neben Jagdpacht auch noch 15% - 20% Strafsteuer zahlen und darüber hinaus auch noch das finanzielle Risiko des Wildschädensersatzpflicht tragen wollen, wird ohnehin immer geringer.
Ich schätze mal, dass in 25 bis 30 Jahren sich das Thema "Jagd in Deutschland" ganz von alleine erledigt hat.

Natur- und Artenschutz und das Wildtiermanagement wird dann möglicherweise so aussehen wie bei der aktuellen Situation mit dem Bisam:

Bejagung aus Kostengründen eingestellt.Die Natur regelt das ganz von alleine.

Und bei jedem Hochwasser geben die Deiche an Oder und Elbe nach........

Deichbau/Hochwasserschutz wird aus öffentlichen Geldern bezahlt, und die fallen wahrscheinlich vom Himmel oder so.

Weiteres Szenario:

derzeit stirbt die Fichte in Deutschland aus, der/die Borkenkäfer vernichten in den nächsten zehn Jahren die noch verbliebenen Restbestände.
Auf den dann frei werdenden Flächen werden sich Baum- und Straucharten ansiedeln, die mit den Standortfaktoren am besten zurecht kommen.
Dies wird wiederum ein üppiges Nahrungsangebot für pflanzenfressende Tiere darstellen.
Sobald diese jungen Bäume und Sträucher hoch genug gewachsen sind, dass die Pflanzenfresser nicht mehr drankommen, werden sich eben diese Pflanzenfresser andere Nahrungsquellen erschliessen.
Bin gespannt, ob man dann auch dieses Thema der Natur selbst zur Regulation überlassen wird?
Wenn nach jeder Schneeschmelze entlang der beliebten Nordic-Walker-Pfade die halbverwesten Überreste der verhungerten Pflanzenfresser liegen, wird sich die demokratische Volksseele empören und Abhilfe fordern- wie auch immer die aussehen mag.
Was bei den Stadttauben gängige Praxis ist, nämlich das einfache Hinwegsetzen über behördliche Fütterungsverbote, soll dann bei grossen Pflanzenfressern funktionieren?

Der Natur ihren Lauf lassen??

Das wird eine Gesellschaft, deren Kinder mehr Handy-Klingeltöne als Vogelstimmen kennen, nie und nimmer hinkriegen.

idS Daniel
 
Das wird eine Gesellschaft, deren Kinder mehr Handy-Klingeltöne als Vogelstimmen kennen, nie und nimmer hinkriegen.
Die werden auch andere Sorgen haben, bei dem staatlichen Schuldenberg, den sie erben.

Jäger sorgen doch frühzeitig für Nachwuchs, auch gemäß Prüfungsabsolventenlisten des DJV. Der Ausbildungsteil zu Singvogelstimmen (mit Ausnahme von damals "Niederwildschädlingen") muß mir allerdings entgangen sein. Von einigen solchen Entgleisungen abgesehen, taugte die Jagdschein-Ausbildung ansonsten mehr als mein NRW-Abitur. Traurig genug.

Die Fichte stirbt übrigens wegen menschenverursachter Monokulturen. Ein Fichtensterben aus diesem Grund wurde bereits um 1850 für die nächsten 200 Jahre in der Eifel vorausgesagt, weil durch sie der Boden übersäuert - von wegen saurer Regen, Autoverkehr & Co.

Unnatürliche Flußbegradigungen bei unzureichenden Deichen mit bebautem Hinterland statt Feuchtwiesen (ehemaligen Biotopen) gibt nasse Füße.
http://www.tagesspiegel.de/politik/archiv/18.06.1998/ak-br-6280.html
"Während des Hochwassers war die vor 250 Jahren bei der Trockenlegung des Oderbruchs angelegte Konstruktion durchspült worden."
Die Zeche für solche Fehler zahlt meistens die nächste Generation. Das wäre in der Tat lernenswerter als Handyklingeltöne.
 
Das letzte Wort

Irgendwie mußt Du wohl immer das letzte Wort haben,hm?

Vogelklappe schrieb:
Die Fichte stirbt übrigens wegen menschenverursachter Monokulturen. Ein Fichtensterben aus diesem Grund wurde bereits um 1850 für die nächsten 200 Jahre in der Eifel vorausgesagt, weil durch sie der Boden übersäuert - von wegen saurer Regen, Autoverkehr & Co.

Unnatürliche Flußbegradigungen bei unzureichenden Deichen mit bebautem Hinterland statt Feuchtwiesen (ehemaligen Biotopen) gibt nasse Füße.
http://www.tagesspiegel.de/politik/archiv/18.06.1998/ak-br-6280.html
"Während des Hochwassers war die vor 250 Jahren bei der Trockenlegung des Oderbruchs angelegte Konstruktion durchspült worden."

Die Fichte wird in unseren Breiten aussterben, egal warum. Und auf diesen Standorten werden neue Habitate entstehen.

Und dass die Hochwasserdeiche an der Oder 250 Jahre lang gehalten haben, habe ich auch nicht in Abrede gestellt. Ich habe nur festgestellt, dass sie jetzt nicht mehr halten. Wenn die Population des Bisam keinen Einfluss hat auf solche Schutz-Bauwerke, wieso hat man ihn dann jahrzehntelang von staatlich bestellten Bisamfängern für Geldprämien fangen lassen? Aus purer Lust am Geldverschwenden?

Wenn der zeitliche Ablauf zusammen passen würde, könnte man meinen, es gäbe da einen Zusammenhang- schliesslich hat die damalige Rot-Grüne Koalition ihre Wiederwahl 2002 einem Hochwasser zu verdanken...

Aber wir schweifen zu weit vom Thema ab. Von meiner Seite aus soll es hiermit gut sein. Was ich zum Thema zu sagen habe, steht am Anfang dieses Threads.

idS Daniel
 
Moin, Moin,

DanielG schrieb:
Die Anzahl derer, die diese "Luxusfreizeitbeschäftigung" ausüben, dafür neben Jagdpacht auch noch 15% - 20% Strafsteuer zahlen und darüber hinaus auch noch das finanzielle Risiko des Wildschädensersatzpflicht tragen wollen, wird ohnehin immer geringer.

Sag ich doch Luxushobby. Es gibt ja auch Leute die mit zuviel PS im Kreisrumfahren oder übers Wasser flitzen. Ich hab da durchaus nichts dagegen wenn das viel, viel Geld kostet am besten als Steuern. Der letzten Jäger den ich traf meinte auch mit Beträgen die man für hundert bessere Zwecke einsetzen könnte teure Jagtreisen machen zu müssen und ließ dann weil er viel Geld hat noch den "Massa" gegenüber ihn kontrollierenden Grenzbeamten raushängen.

Gruesse,
Detlev
 
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Thema: Vergiftung von u.a. Greifvögeln durch Bleimunition

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