Wer Tiere hält oder pflegt, lädt den Tod zu sich ein, zu Gast zu sein.
Einige Tiere gehen in der Masse unter, sie kommen und gehen. Einige jedoch stechen heraus. Sei es ihr Wesen, ihre Krankheit, das man sie selber gezüchtet hat, sie irgendwo gefunden und gerettet hat....
Es tut bei jedem Tier weh. Schlimm, wenn es nicht so wäre. Einige Tiere vermisse ich noch heute. Bei manchen hat es Jahre gedauert, bis ich sie gehen lassen konnte, und mich nur noch in besonderen Stunden ihrer erinnere. Oder ich sehe ein ähnliches Tier im Fernsehen oder auf der Straße (besonders bei Hunden und Katzen).
Dennoch bürde ich mir diesen unausweichlichen Schmerz auf. Er gehört zum Leben. Und wie du sagst, wir bekommen sie geliehen. Egal wie wir sie erwerben. Schon beim Kauf, weiß ich das der Tag der Trennung unausweichlich ist.
Und ja, bei dem ein oder anderen Tier frage ich mich, hättest du es früher merken können? Natürlich! Wenn man die Anzeichen kennt. Hättest du nicht vielleicht noch einen anderen Arzt aufsuchen sollen, können?
Seufz... ja, vielleicht. Wahrscheinlich.
Hinterher ist man immer schlauer. Man ärgert sich um das viele Geld, was letztendlich Sinnlos war. Sinnlos im Sinne, das Tier noch eine Weile zu halten. Nicht sinnlos, im Sinne von Erfahrung sammeln, die dem nächsten Tier wohl helfen wird, wenn es etwas ähnliches oder gleiches hat.
Und so raffe ich mich immer wieder aufs neue auf. Jedes Leben ist wertvoll, solange es vorwärts geht.
Den Schmerz des Verlieren, den haben nur die, die zurückbleiben.
Je mehr Tiere ich habe gehen lassen, desto leichter wird es. Aber nicht weniger schmerzhaft. Und das schlimmste ist, es ist vorhersehbar. Wir ahnen, wann der Zeitpunkt kommt. Manchmal aber, schlägt das Schicksal auch hart und schnell zu, und wir können nur noch die "Scherben" auflesen. DAS sind für mich immer die schlimmsten Momente. Unvorbereitet, aus heiterem Himmel. Nicht dagewesen, um zu helfen. Vielleicht. Winzige Anzeichen übersehen? Wahrscheinlich.
DAS, macht mich dann total fertig.
Zurück bleibt die Erinnerung an wunderschöne Momente, Situationen. Kleine Momente des wachsenden Zutrauen, da ist etwas, da geht etwas, da entwickelt sich eine Bindung, ein sachtes "Verstehen".
Diese sind wichtig! Nur die! Die schlimmen Zeiten, verbuche ich unter Erfahrungen. Beim nächsten mal bin ich schlauer. Das denke ich jedes mal. Und jedes mal findet der Tod doch wieder eine Lücke in meinem Sicherheitssystem, meinen Vorsichtsmaßnahmen.
Was bleibt, ist das was ich durch meine Tiere lernen durfte. In der Zeit in der sie bei mir waren.
Sei dankbar für diese "Erfahrungen", nutze dein jetziges Wissen für weitere, andere Tiere die dich irgendwann mal brauchen werden