kolkraben: vom aussterben bedroht, oder landplage? (die 2.)

Diskutiere kolkraben: vom aussterben bedroht, oder landplage? (die 2.) im Forum Artenschutz im Bereich Allgemeine Foren - da der gleichnamige thread wegen erfolgreicher störversuche einiger weniger user geschlossen wurde hier also die fortsetzung. ich hoffe doch das...
sicher ist das jedem zugestanden, nur ein klein wenig logisches denken, und kombinationsgabe, kann man doch bei jedem erwarten. und vor allem könnten bekennede laien und unwissende vogelliebhaber, die abseits jeder praxiserfahrung diskutieren, ruhig mal denen glauben schenken die tagtäglich das geschilderte vor augen haben. oder sind hier alle noch kleine kinder, die ihren eltern erst glauben, das die herdplatte heiß ist, wenn sie selber angefasst haben?
und erst recht will ich nicht derjenige sein, der die herdplatte wieder besseren wissens anfassen MUSS, weil andere, die das nicht glauben wollen mich als testperson mißbrauchen.

die raben sind alle noch da. hatte vor 3 tagen einen nächtlichen todesfall (kein rückenlieger). und prompt waren am nächsten morgen schon wieder 30 raben und ein seeadler da (brustkorb vom adler aufgerissen und eingeweide komplett rausgefressen).
in den umliegenden wiesen sind immer ein paar raben zu sehn, wenn auch nicht mehr in den massen wie sonst. aber es ist ja auch noch längst kein winter und genügend futter woanders zu finden. also abwarten und den tag nicht vor dem abend loben. wenn ich also mal pessimistische voraussagen machen darf, werden sich im nächsten winter die raben nicht mehr die mühe machen in der woche zur mülldeponie abzuwandern, sondern bleiben die ganze woche bei meinen schafen.

bei der frage der erfassten kolkrabenschäden mache ich mir keine großen hoffnungen auf eine befriedigende antwort. ich versuche schon ewig den schafzuchtverband zu erreichen, aber da nimmt schon seit 2 wochen keiner mehr das telefon ab.
 
Vogelklappe schrieb:
Es sind also trotz der von aday unterstellten Wirkungslosigkeit verschärfter Vorschriften gemäß der TA Siedlungsabfall und der schlechten Haushaltslage in OVP Veränderungen aufgrund geänderter Verfahrensweisen sichtbar. Wozu denn also Eure vorherige Skepsis?
Nur weil diese Müldeponien jetzt scheinbar verfüllt werden mit Bauschutt usw., wie ca. 2/3 aller Mülldeponien nach vorgabe der Verordnung, ist immer noch die Frage, wo landet den jetzt der biologisch Belastete Müll? In Luft aufgelöst hat der sich leider nicht und es dürften seit 1990 noch 1/3 der Deponien in Betrieb sein.

Vogelklappe schrieb:
Ich stelle erneut fest, dass auch aday zur Überzeugung von bestimmten Sachverhalten erst einen Augenzeugenbericht bzw. 100%ige Sicherheit braucht, können wir uns dann auch darauf einigen, dass dies jedem anderen auch zugestanden ist ?
Bitte langsam Almuth, du hast doch denn Tread gelesen, oder nur mal wieder dir Stichworte rausgepickt?
Hier ging es um eine fast fünfzig Jährige Frau, die einfach die Behauptung in die Welt setzte, das alle Spatzen vor Ort von dem bösen Filialleiter vergiftet worden sind. Wie Sie darauf kam? Es waren halt für Sie in den Futtertonnen keine Spatzen mehr zu finden. Es gab weder Anzeichen dafür, das Gift ausgelegt worden ist, noch das auch nur irgendwo ein toter Vogel rumlag, nur weil Sie "Lebensweisheit" besaß, stellte diese Tierschützerin fest, es wurde vergiftet. Ist schon ein wenig spärlich, oder und das es auch andere Möglichkeiten als Gift gibt um Spatzen los zu werden, wußte sie gar nicht, trotz ihrer "Lebensweisheit".

Vogelklappe schrieb:
Nun ist noch meine Frage offen, an welche Stellen denn die zahlreichen Kolkrabenschäden bislang gemeldet worden sind und wo man ggf. diesbezüglich nachfragen kann.
Vielleicht bei BirdNet.de? Könnte man doch mal suchen

Vogelklappe schrieb:
Des weiteren, st68, wie sieht nach Deiner neuen Erkenntnis nun Deine Prognose der Kolkrabenpräsenz bei Deiner Schafherde für den nächsten Winter aus ? Nach meiner Einschätzung dürfte die Situation im kommenden Winter noch unverändert sein, weil ich es für unplausibel halte, dass Du „Tageswandervögel“ von den Mülldeponien hattest.
Es gab da mal eine Backwarenfirma in unsererm Nachbarort, die schmies ihre Abfälle immer in einen großen Container, der eigentlich auf behördliche Anordnung immer geschlossen sein sollte, was aber des öfteren immer vergessen wurde. Dies erkannten auch die armen am hungertuch nagenden Krähen und vorallem die großen Trupps, die zuerst dort nachsahen und sich dann auf die Umgebung verteilten. Jetzt war es halt so, das irgendwann auch wegen diesem Problem die Firma vor Ort zugemacht hat. Die Krähen kannten die Strecke aber sehr gut, waren Sie doch Jahrelang täglich zu diesem Schlaraffenland geflogen. Dies ist jetzt schon zwei Jahre her, aber die Schwärme haben immer noch diese Flugrichtung, lediglich teilen Sie sich jetzt meist dort auf in zwei Gruppen und verteilen sich von dort aus im Umkreis von ca. 3Km und weil es so schön ist, sind Sie jetzt auch bei uns mitten im Dorf und man hört immer öfter diesen "melodischen Gesang".
Soll besagen:
Rabenvögel geben ihre gewohnheiten nicht so schnell auf und selbst wenn sie anstatt auf der Mülldeponie jetzt auf der Kompostierungsanlage rummachen, so ist nicht zu erwarten das sie von den anderen Futterplätzen jetzt ablassen.
Auch werden sie ihr erlerntes "töten von Schafe" nicht über nacht vergessen, sondern vielmehr ihre daraus positiven Erfahrungen an die nächsten Generationen weitergeben.
 
habe mich heute, mit einem herrn eines"landesschafszuchtverbandes brandenburG" unterhalten.
dieser herr teilte mir mit, dass kolkrabentrupps eben auf anfüttern(so nannte er es) reagieren.

speziell fragte ich nach angriffe von kolkraben, auf vollständig gesunde erwachsene schafe.
er erklärte mir, dass solche angriffe passieren. bei näherer untersuchung aber festzustellen ist, dass immer eine vorgeschichte vorhanden ist, beim schaf. raben beobachten die schafherde, und sie merken, welches schaf sich anders benimmt als alle anderen. mit unserem optischen auge noch nicht erkennbar, erkennen raben genau, wenn ein schaf anfängt zu schwächeln, aus welchem grund auch immer. dann kann es passieren, dass raben auf so ein schaf fliegen und darauf einhacken. aber er betonte, immer mit vorgeschichte.

bei fällen, wo raben zu aggressiv werden, muss der schäfer seine schafhaltung überdenken und ändern, denn es liegt dann an den haltungsbedingungen. so wurde es mir von diesem herrn berichtet. er selbst konnte aber schon beobachten, dass kolkraben beim lämmern schonmal nachhelfen und einhacken. nachweise, von getöteten kerngesunden erwachsenen schafen gibt es bei ihm nicht.
selten gibt es abschussgenehmigungen.
 
Hallo,

@Südwind
ob es Nachweise gibt oder nicht ist nicht wirklich relevant, der Schäfer hat es gesehen und beschrieben.
Fakt ist doch folgendes, dieser Schäfer lebt evtl. von den Schafen, hatte die letzten Jahre kaum Probleme mit Raben und jetzt erstmals, jetzt heißt es aber er solle seine Schafhaltung überdenken???!!! Hallo!!!!!
Ich glaube als Schäfer heut zu tage zu leben bzw. überleben ist schwer genug, da es ja auch kaum noch Landwirte gibt die davon leben können, jetzt tritt ein von Menschen gemachtes Problem auf ( Vermehrung der Raben) und alle Tierschützer haben nichts besseres auf Lager als dem Schäfer zu sagen " tja entweder aufhören oder an der Haltung was ändern" !
Überlegt mal bitte wo das ganze Fleisch ( auch jeder von uns Tag für Tag zu sich nimmt) herkommt, bestimmt nicht aus einem glücklichen Land hinter den Bergen wo alle Kühe frei leben und es allen Tieren gut geht!!!
Gruß
Marco
 
du irrst, regalis, nicht tierschützer sagen das. der schafzuchtverband sagt das den schäfern eindringlich, wenn beschwerden eingehen.
es liegt am anfüttern, so sagte mir dieser vorstand. genau das, was wir hier auchvermuten. nun kann es sich der schäfer ja selbst ausuchen, ob er seine schafe verlieren will oder etwas dagegen unternimmt. nicht mehr und nicht weniger. wenn er eine entschädigung möchte, so muss er das dokumentieren können.(beweisen.)
 
ist ja auch egal, soll ich dir mal sagen wie sa ausgeht!!!
Der Schäfer wird ( wenn gerade keiner zuschaut) den Krähen den Knüppel über den Kopf ziehen, da alles andere ein Aufwand in Deutschlands-Bürokratiewelt ist der sich kaum rechtfertigen läßt, als Beispiel füge ich nurmal das Verhalten einiger Taubenzüchter an ( ich bin nicht gegen Taubenzüchter).
Was passiert da, ein Habicht schlägt 5 Tauben, bis der Taubenzüchter eine Fanggehmigung errungen hat ( falls überhaupt) dürfte er keine Tauben mehr haben, also was macht er, still und heimlich bekommt der Habicht eine Hieb und verschwindet auf nimmer wiedersehen, mir sind einige solche Fälle bekannt.
Derjenige der sich hier an ein Forum wendet oder an die Behörden wird dafür noch bestraft oder bekommt es schwer gemacht, ich verspreche die 3fache Anzahl Menschen die betroffen wind von sowas sagen garnicht und handeln sofort.
Gruß
Marco
 
Nein, Regalis, der Schäfer hat es eben nicht gesehen, sondern als Scenario aus Folgebeobachtungen rückgeschlossen, darum geht es ja gerade. st68 beschreibt hingegen hier wieder, daß ein Adler den größten sichtbaren Schaden verursacht hat.

Du willst hier doch nicht in den Raum stellen, daß die Lösung in illegalen Maßnahmen besteht ? Am besten noch Hinweise für ein solches Verhalten aus einem öffentlichen Forum kommen sollten, weil es dem Fragenden sonst "zu schwer gemacht" würde ? Wenn Dir solche Fälle bekannt sind, bist Du verpflichtet, sie anzuzeigen. Aday hat sich ja schon geäußert, was von gesetzeswidrigen Methoden zu halten ist. Das gilt für alle gleich, auch für die, die sich "im Recht" fühlen.

Offenbar ist es notwendig, die Herdplatte anzufassen, wenn die auch von Journalisten recherchierte Folgerung, daß verschärfte Bedingungen seit Juni 2005 zu Vogelabnahmen an Mülldeponien geführt haben, immer noch angezweifelt werden. Das muß man dann auch bei anderen Sachverhalten, die man sich nur indirekt erschließt, gelten dürfen. Und wie vermutet, nimmt deshalb die Zahl der Raben an der Schafherde nicht ab, weil sie ohnehin nicht von der Mülldeponie kamen.
wenn ich also mal pessimistische voraussagen machen darf, werden sich im nächsten winter die raben nicht mehr die mühe machen in der woche zur mülldeponie abzuwandern, sondern bleiben die ganze woche bei meinen schafen.
Moment 'mal, st68. Du hast vorher geschrieben, daß im Gegenteil die Raben an Wochenenden, v.a. sonntags und montags, zunehmen, weil sie von der Mülldeponie herflögen. Dann kann doch nicht plötzlich wochentags die bisherige Zahl steigen, weil Raben nicht mehr dorthin abwandern ? Denn diese Zunahme hättest Du ja bereits jetzt ?

st68, Du hast doch Hinweise und Beschwerden an Behörden (und nicht einen Veband) erwähnt, die daraufhin auch von sich aus hätten tätig werden sollen und für entsprechende Entschädigungszahlungen zuständig wären ? Bei welchen Behörden kann man sich also erkundigen, wieviele solcher Hinweise für Altschafe und Lämmer eingegangen sind ?
 
Hallo Vogelklappe
ich habe lediglich das geschrieben was wohl auf den Dörfern noch der Lauf der Dinge ist!!!
Aber du erwähntest in deiner Antwort an st68 , das er die Schäden mal an diverse Verbände richten soll, das wird eine Lachnummer, NABU oder andere Schutzverbände sind solange präsent wie sie selber Geld einehmen können , sobald es an das eigene Geld geht, sieht man die Jungs nur von hinten.
Ich habe in diesem Jahr 2 Greifvögel auf eigene Kosten aus einer pikanten ituation gerettet und wieder ausgewildert, nachdem die Behörden sich an Nabu gewendet hatten und die Auskunft erhielten, das die nicht zuständig wäre und keine Ahnung davon hätten-lachnummer.
Gruß
Marco
 
Hallo Regalis,

mein Verweis an andere Schäfer bezog sich darauf, daß st68 von ihnen weitere Schadensfälle "sammeln" kann, nicht, daß ihm ein Verband Entschädigung zahlen würde. Davon war nie die Rede. Und die "Lachnummer" NaBu (wenn es nicht so traurig wäre) kenne ich auch aus eigener Erfahrung.
 
Der Schäfer wird ( wenn gerade keiner zuschaut) den Krähen den Knüppel über den Kopf ziehen,
der schäfer muss aufpassen, dass er dabei nicht seine schafe trifft. lassen kolkraben die gefahr so nah an sich ran, bis sie der knüppel trifft? kann ich mir nicht vorstellen.
 
danke regalis, für die rückenstärkung.

und zu südwind: schön das du dich um hintergrundwissen bemühst. aber:

die deutschen schafzuchtverbände sind keine verbände der berufsschafhalter. da gibt es schon seit jahrzehnten ein riesen interessenskonflikt, das die schafzuchtverbände eben nicht die interessen derjenigen vertritte die von ihren schafen leben müssen. 90% der mitglieder sind hobbyschafzüchter (tendenz steigend) mit einer hand voll schafen, die wiederum nix mit den paar haupterwerbsschäfern am hut haben und auf deren existenz schei***. diese hobbyschafhalter können ihre paar schafe natürlich sehr einfach vor jedweder gefahr schützen und da ist es klar, nach wessen mund die führung dieser verbände redet. allen voran geht in der beziehung der brandenburgische schafzuchtverband (der übrigens freuding die ausbreitung des wild lebenden wolfes in deutschland begrüst, mit der aussage: "WIR begrüßen die einwandernden wölfe und WIR sehen dabei keine probleme!").

sicher hat jedes von kolkraben "zur strecke gebrachte" schaf eine vorgeschichte. hat er dir auch erzählt welche vorgeschichten das sind? das "anfüttern" kann man ja so auslegen (und das tut der herr vom brandenburgichen schafzuchtverband) das jede anwesenheit von schafen in für kolkraben jangdbaren größen schon ein solches anfüttern darstellt.
irgend einen wunden punkt hat doch jeder, der ihn angreifbar macht. sogar die menschen. mein wunder punkt ist z.B. das ich mein brot mit der arbeit in der öffentlichkeit, ohne einbruchsichere umzäunung, wachschutz und dach überm kopf verdiehnen muß. bin ich deshalb schon zum untergang verurteilt, so wie jedes schaf das irgendwo einen wunden punkt besitzt?

wie schon mal beschrieben haben die dreistesten raben hier eine fluchtdistanz von unter 30 metern. aber für einen knüppelhieb reicht das leider noch nicht. aber ich muß gestehn, wenn ich einen so langen knüppel hätte, hätte ich schon öfter drauf gehaun.

und jetzt eine kleine geschichte zum thema behörden und ämter (und vielleicht auch zu wölfen):

gestern:
früh komm ich zu den schafen, diese zogen sinnlos brüllend durch ihre koppel. zaun war an jeder ecke runter getobt. mir fällt auf das so an die 100 stück fehlen. ich schau mich um... in den nächstgelegenen gräben schwimmen 6 tote schafe. ich mach mich auf die suche nach den restlichen und finde 3kilometer weiter noch 60 stück nervlich zerrütteter schafe die mir ganz freiwillig hinterherdackeln. nach meiner schätzung müßten aber immer noch ein paar fehlen. langwierige suche auf dem 1000ha arreal leider erfolglos. ansässiger jäger findet auch nix.

heute:
morgens bei der herde noch alles in ordnung. mittags klingelt telefon, polizei ist dran, ein jäger hätte angerufen, zwei große hunde metzeln gerade 20 schafe nieder. ich fahr hin, polizei, ein jäger, und 2 rinderzüchetr die um ihr vieh bangten standen am weg. jäger aufgeregt und frustriert konnte die hunde nicht erschießen, weil diese kurz zuvor unter den augen aller beteiligten auf das grundstück ihres herrn flüchteten. herrchen nicht zu haus, und auch sonst sehr oft nicht anwesend. hunde deshalb öfter unterwegs. polizei sagte das das nicht ihr zuständigkeitsbereich sei. dafür ist das ordnungsamt da. ich sage: moment, wir haben freitag nachmittag, wer kümmert sich dann bis montag um solche hunde? außerdem, wo sind die 20 schafe? alle sagen: WIR haben doch gar nix von 20 schafen gesagt! nach ner langen weile fällt ein schuß, kraniche fliegen schreiend am horizont auf. polizeitelefon klingelt, es wird gemeldet, der jäger der die mezelnden hunde gemeldet und vertrieben hatte, hätte geschossen, damit ihn ENDLICH jemand zur kenntnis nimmt. ich mach mich allein auf den weg und finde 20 tote im wasser (wasser = 15 meter breiter kanal, der jäger auf der anderen seite) treibende schafe. jäger verabschiedet sich bedauernd ich fahre auch zurück, damit die polizei wenigstens mal ein protokoll schreiben wird. auf halber strecke treffe ich sie noch und muß mich anpöbeln lassen, das das eine zivielrechtliche sache wäre, und ich doch auf jeden fall die personalien des jägers hätte feststellen müssen. auf die idee das vielleicht noch irgendwo lebende, oder halbtote, schafe rumrennen- liegen- oder schwimmen, kam keiner. jetziger stand: am montag geht auf dem postweg eine mitteilung ans ordnungsamt. und ob das ordnungsamt sich überhaupt für zuständig hält liegt auch noch in den sternen. der hundebesitzer ist übrigens ein etwas anrüchiger armer schlucker, der sich nichts aus vorschriften und auflagen macht.

also an wem bleibts wieder hängen?
wer will mir jetzt noch was von schneller hilfe durch ämter und behörden erzählen?danke regalis, für die rückenstärkung.

und zu südwind: schön das du dich um hintergrundwissen bemühst. aber:

die deutschen schafzuchtverbände sind keine verbände der berufsschafhalter. da gibt es schon seit jahrzehnten ein riesen interessenskonflikt, das die schafzuchtverbände eben nicht die interessen derjenigen vertritte die von ihren schafen leben müssen. 90% der mitglieder sind hobbyschafzüchter (tendenz steigend) mit einer hand voll schafen, die wiederum nix mit den paar haupterwerbsschäfern am hut haben und auf deren existenz schei***. diese hobbyschafhalter können ihre paar schafe natürlich sehr einfach vor jedweder gefahr schützen und da ist es klar, nach wessen mund die führung dieser verbände redet. allen voran geht in der beziehung der brandenburgische schafzuchtverband (der übrigens freuding die ausbreitung des wild lebenden wolfes in deutschland begrüst, mit der aussage: "WIR begrüßen die einwandernden wölfe und WIR sehen dabei keine probleme!").

sicher hat jedes von kolkraben "zur strecke gebrachte" schaf eine vorgeschichte. hat er dir auch erzählt welche vorgeschichten das sind? das "anfüttern" kann man ja so auslegen (und das tut der herr vom brandenburgichen schafzuchtverband) das jede anwesenheit von schafen in für kolkraben jangdbaren größen schon ein solches anfüttern darstellt.
irgend einen wunden punkt hat doch jeder, der ihn angreifbar macht. sogar die menschen. mein wunder punkt ist z.B. das ich mein brot mit der arbeit in der öffentlichkeit, ohne einbruchsichere umzäunung, wachschutz und dach überm kopf verdiehnen muß. bin ich deshalb schon zum untergang verurteilt, so wie jedes schaf das irgendwo einen wunden punkt besitzt?

wie schon mal beschrieben haben die dreistesten raben hier eine fluchtdistanz von unter 30 metern. aber für einen knüppelhieb reicht das leider noch nicht. aber ich muß gestehn, wenn ich einen so langen knüppel hätte, hätte ich schon öfter drauf gehaun.

und jetzt eine kleine geschichte zum thema behörden und ämter (und vielleicht auch zu wölfen):

gestern:
früh komm ich zu den schafen, diese zogen sinnlos brüllend durch ihre koppel. zaun war an jeder ecke runter getobt. mir fällt auf das so an die 100 stück fehlen. ich schau mich um... in den nächstgelegenen gräben schwimmen 6 tote schafe. ich mach mich auf die suche nach den restlichen und finde 3kilometer weiter noch 60 stück nervlich zerrütteter schafe die mir ganz freiwillig hinterherdackeln. nach meiner schätzung müßten aber immer noch ein paar fehlen. langwierige suche auf dem 1000ha arreal leider erfolglos. ansässiger jäger findet auch nix.

heute:
morgens bei der herde noch alles in ordnung. mittags klingelt telefon, polizei ist dran, ein jäger hätte angerufen, zwei große hunde metzeln gerade 20 schafe nieder. ich fahr hin, polizei, ein jäger, und 2 rinderzüchetr die um ihr vieh bangten standen am weg. jäger aufgeregt und frustriert konnte die hunde nicht erschießen, weil diese kurz zuvor unter den augen aller beteiligten auf das grundstück ihres herrn flüchteten. herrchen nicht zu haus, und auch sonst sehr oft nicht anwesend. hunde deshalb öfter unterwegs. polizei sagte das das nicht ihr zuständigkeitsbereich sei. dafür ist das ordnungsamt da. ich sage: moment, wir haben freitag nachmittag, wer kümmert sich dann bis montag um solche hunde? außerdem, wo sind die 20 schafe? alle sagen: WIR haben doch gar nix von 20 schafen gesagt! nach ner langen weile fällt ein schuß, kraniche fliegen schreiend am horizont auf. polizeitelefon klingelt, es wird gemeldet, der jäger der die mezelnden hunde gemeldet und vertrieben hatte, hätte geschossen, damit ihn ENDLICH jemand zur kenntnis nimmt. ich mach mich allein auf den weg und finde 20 tote im wasser (wasser = 15 meter breiter kanal, der jäger auf der anderen seite) treibende schafe. jäger verabschiedet sich bedauernd ich fahre auch zurück, damit die polizei wenigstens mal ein protokoll schreiben wird. auf halber strecke treffe ich sie noch und muß mich anpöbeln lassen, das das eine zivielrechtliche sache wäre, und ich doch auf jeden fall die personalien des jägers hätte feststellen müssen. auf die idee das vielleicht noch irgendwo lebende, oder halbtote, schafe rumrennen- liegen- oder schwimmen, kam keiner. jetziger stand: am montag geht auf dem postweg eine mitteilung ans ordnungsamt. und ob das ordnungsamt sich überhaupt für zuständig hält liegt auch noch in den sternen. der hundebesitzer ist übrigens ein etwas anrüchiger armer schlucker, der sich nichts aus vorschriften und auflagen macht.

also an wem bleibts wieder hängen?
wer will mir jetzt noch was von schneller hilfe durch ämter und behörden erzählen?
 
ja, das ist alles schrecklich aber für dieses szenario, können die kolkraben nunmal wieder nichts. und es geht hier um die angreifenden kolkraben.

wer will mir jetzt noch was von schneller hilfe durch ämter und behörden erzählen?
wollte das jemand?
 
Hallo st68,

danke für Deinen ausführlichen Bericht. Im Falle solcher Polizisten würde ich wahrscheinlich eine Dienstaufsichtsbeschwerde erwägen. Dafür, daß sie marodierende, größere Tiere und damit potentiell auch Menschen angreifende Hunde nicht umgehend in Gewahrsam genommen haben. Der gleiche Fehler wurde übrigens in Hamburg gemacht. Die Rechtsgrundlage, die beiden Kampfhunde des Türken einzuziehen, die dort ein Kind zerfleischten, nachdem sie vorher nur andere Hunde angefallen hatten, war aus mehfachen vorherigen Anlässen längst gegeben.

Jäger mit Begehungsrecht kann man auch ohne "Personalienfeststellung" (die Du ohne Kooperation gar nicht durchsetzen könntest) identifizieren. Bei solchen Erfahrungen kann man natürlich verstehen, daß Du frustriert bist. Vielleicht haben die Polizisten auch resigniert ? Hast Du es noch nie mit der Presse versucht ? Auf Fotos von den Schafen und die Überschrift "Muß es erst ein Kind sein ?" würde keine Resonanz kommen ? Warst Du schon 'mal bei dem für Dich zuständigen Abgeordneten ?

Es bleibt festzustellen, daß in der Nähe Deiner Schafherde jemand seine Hunde nicht ausreichend beaufsichtigt. Seit wann ? Also gibt es ja eine zusätzliche potentielle Ursache, die zu jeder beliebigen Zeit Unruhe in die Herde bringen kann bis hin zu Panik und Zaundurchbrüchen mit entsprechenden Verletzungen. Und was geschieht wohl, wenn die Hunde bei genau diesen Schafen wieder auftauchen ? Nur auf Sicht, ohne die Weide zu betreten ? Mir scheint, da hast Du noch ein grundsätzlichen Problem, aus dem die Kolkraben vielleicht schon gelernt haben: wenn die Hunde erscheinen, gibt's leichte Beute ?

Wer ist denn nun zuständig für die Beseitígung der toten Schafe ? Etwa nicht das Ordnungsamt, das versäumt hat, vorher zu handeln ? Oder gab es noch keine Anzeige gegen diesen Hundehalter ?

Was hilft Dir denn letztendlich die "Rückenstärkung" in einem Forum ? Brauchst Du nicht eher etwas Unterstützung, wie man mit Ämtern und derartigen Problemen umgeht ?
 
Zuletzt bearbeitet:
es ging hier aber schon mal um wildernde hunde. und von einem bestimmten personen kreis wurde hier argumentiert das es falsch wäre gegen diese wildernden hunde vorzugehn. außerdem hab ich das hier rein gesetzt um zu zeigen was dabei heraus kommt, wenn jäger bedenken haben gegen eben diese wildernden hunde vorzugehn weil sie deshalb ihre lizenz verliehren könnten.

außerdem ist es doch ein schönes beispiel für behördenarbeit. niemand fühlt sich zuständig und alles wird zeredet und zerpflückt, wenns mal einen großen echten sichtbaren, von zeugen belegten, schaden gibt. nicht bei wildernden hunden und schon gar nicht bei kolkraben.

übrigens ist es für mich egal, wer schafe und lämmer tötet. tot ist tot. und egal wer sie tötet, selbst unternehmen darf ich nichts (zumindest nichts wirkungsvolles), sondern muß von pontius zu pilatius laufen, damit sich irgendwann vielleicht irgendwas tut.
 
hatte vorhin noch mal bei der polizei angerufen. die sagten mir, das die polizisten vor ort noch mal beim hundebesitzer persönlich waren und der hatte jetzt seine hunde ordnungsgemäß im zwinger. also war der fall für sie (die polizei) erledigt. dieser hundehalter ist in der beziehung schon mehrfach auffällig geworden, was auch vom ordnungsamt regfistriert wurde. aber wie überall muß es erst größere katastrophen geben, bevor sich was bewegt. ob meine 30 schafe schon ne große katastrophe fürs ordnungsamt ist, wage ich auch zu bezweifeln.

die zuständigkeit der beseitigung der toten schafe ist ne interessante frage, zumal sie ja in offenen gewässern schwimmen und bis montag ist ne lange zeit. warscheinlich werde ich noch ein busgald wegen verstoß gegen tierkörperbeseitigungsgesetz und seuchenschutzverordnung, o.ä. bekommen.

die unterstützung werde ich mir bei einem anwalt holen, geht ja um schadensersatzansprüche bis zu 5000€ beim hundebesitzer, die er sicher nicht zahlen will/kann. vom ordnungsamt erwarte ich höchstens das aus dem verkehr ziehen der hunde, was realistisch gesehn auch nicht passiert. höchstens ein symbolisches busgeld, vom dem ich gar nix habe.
 
Vogelklappe schrieb:
Und was geschieht wohl, wenn die Hunde bei genau diesen Schafen wieder auftauchen ? Nur auf Sicht, ohne die Weide zu betreten ? Mir scheint, da hast Du noch ein grundsätzlichen Problem, aus dem die Kolkraben vielleicht schon gelernt haben: wenn die Hunde erscheinen, gibt's leichte Beute ?
nichts passiert dann... solange sie nur auf sicht bleiben. ich habe keine koppel die kleiner wie 30 hektar ist. da kann eine schafherde selbst in panik ein ganzes stück weit weglaufen. durch den zaun, und in einen graben stürmen sie erst wenn sie den hund, oder anderes treibendes getier direkt am hacken haben. oder aber, wenn in einer größeren gruppe von schafen die letzten tiere die vordersten ins wasser treiben.
außerdem kommt das so selten vor (letztes jahr einmal passiert und zum glück rechtzeitig bemerkt und hunde vertrieben und eben dieser jetzige vorfall mit beschriebenem ergebnis), das hunde die herde in panik versetzen, das die raben da bestimmt keinen zusammenhang sehn. auch habe ich noch keinen raben an einem toten, im wasser schwimmenden schaf fressen sehn.
 
Der Hundehalter ist schon wiederholt auffällig geworden, und das Ordnungsamt hat nichts wirksames unternommen, um die jetzige Situation zu verhindern. Wie ist das also mit der Haftungsfrage ? Der Schaden hätte noch viel größer sein können, wenn die Schafe in ein Auto gelaufen wären.

Wieso kann die Polizei nicht die Kadaverbeseitigung auf Kosten des Verursachers veranlassen, von dem dann die Erstattung per Zwangseintreibung eingefordert wird ? Das ist doch bei jedem abgeschleppten Fahrzeug auch möglich ? In wessen Gewässer liegen denn die Schafe ? Der braucht sich nur beschweren.

Wie kam es zu dem zuvor erwähnten nächtlichen Todesfall ? Das waren ja wohl auch nicht primär die Raben ?
 
Vogelklappe schrieb:
Der Hundehalter ist schon wiederholt auffällig geworden, und das Ordnungsamt hat nichts wirksames unternommen, um die jetzige Situation zu verhindern. Wie ist das also mit der Haftungsfrage ? Der Schaden hätte noch viel größer sein können, wenn die Schafe in ein Auto gelaufen wären.
solange es keine toten gibt, tut ein ordnungsamt nichts, es sei denn ein schäfer wird vom tierschutzverein wegen angeblicher verstöße gegen die hundehaltungsverornung angezeigt. dann stehn sie sofort am nächsten morgen punkt 7 auf der matte und vermessen eine 3 fach überdimensionierte hundelaufanlage, zählen alle kettenglieder und untersuchen jeden hundeköddel ob der schon länger wie 24 stunden da liegt. und wenn trotzdem nichts gefunden wird, erfinden sie gesetze, wonach laufanlagenhaltung von hunden generell verboten sein soll.

Vogelklappe schrieb:
Wieso kann die Polizei nicht die Kadaverbeseitigung auf Kosten des Verursachers veranlassen, von dem dann die Erstattung per Zwangseintreibung eingefordert wird ? Das ist doch bei jedem abgeschleppten Fahrzeug auch möglich ? In wessen Gewässer liegen denn die Schafe ? Der braucht sich nur beschweren.
ganz einfach: weil sie sich nicht für zuständig fühlt. demotiviert und frustriert ist sie außerdem, wegen ihrer gesetzmäßigen machtlosigkeit (ein klein wenig verständnis dafür habe ich schon).

Vogelklappe schrieb:
Wie kam es zu dem zuvor erwähnten nächtlichen Todesfall ? Das waren ja wohl auch nicht primär die Raben ?
stimmt, war nicht primär der rabe, und nicht der seeadler dem die beute abgenommen wurde. wär der seeadler nicht der erste gewesen, hätten die raben eben allein mit der mahlzeit begonnen. es waren aber auch keine hunde, die fangen nicht am brustkorb an, lassen das lamm nicht auf dem bauch, mit unter dem körper angewinkelten beinen (schlafhaltung) liegen um es zu anzufressen und dann den seeadlern und kolkraben zu überlassen und alle übrigen schafe liegen unberührt in seelenruhe wiederkäuend drumherum.
woran es wirklich gestorben ist weiß ich nicht.
 
Vogelklappe schrieb:
In wessen Gewässer liegen denn die Schafe ? Der braucht sich nur beschweren.
ach ja! die gewässer gehören der stadt anklam b.z.w. dem besitzer der weiden, die er mir freundlicherweise als winterweide zur verfügung stellt.
beide werden sich natürlich bei mir beschweren, weil es ja meine schafe sind.

und wie südwind so schön sagte: "für die sicherheit seiner schafe ist der schäfer verantwortlich!" solche rechtsauffassung ist leider sehr sehr weit verbreitet und und führen dann zwangsläufig zu beschriebenen auswüchsen, wie permanent wildernden hunden, machtlosen jägern/polizisten, nichtstuenden beamten und ruinierten kleinbetrieben.
 
Es gibt also noch einen nächtlichen Prädator, den Du nicht kennst ? Kann das Schaf gestorben sein, bevor es in der Nacht angefressen wurde ?

Warum kann Dir die Polizei nicht verbindlich Auskunft geben, WER zuständig ist ? Wieso solltest Du ohne Erlaubnis in einem Gewässer herumwaten dürfen, nur weil Deine toten Schafe ohne Dein Verschulden dort gelandet sind ? Stell' doch einfach bei der Stadt Anklam einen Antrag auf "Betretungserlaubnis" (zur Entfernung der Ohrmarken o.ä.). Damit wird schon 'mal klar, weshalb Du bis Montag nichts unternehmen konntest. Des weiteren beantragst Du die Entfernung der Tierkörper auf Verursacherkosten (analog zu einer zugeparkten Einfahrt). Das Ordnungsamt der Stadt Anklam wird Dir dann schon mitteilen, wer zuständig ist. Ach ja, und da Tierkadaver der Wasserqualität nicht förderlich sind, kündigst Du als besorgter Bürger an, im Fall der Nichtantwort bis Uhrzeit X die Behörde Y einzuschalten. Außerdem die Presse, um unbedarfte Bürger vor der Wassernutzung zu warnen, etc. Was hältst Du davon ?
 
Thema: kolkraben: vom aussterben bedroht, oder landplage? (die 2.)

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