Moin moin,
ja, wieder ist es eine einzigartige Saison. Das Standwetter mit stetiger starker NO Strömung hat ja schon in den letzten Jahren erheblich zugenommen. Dieses Jahr ist es wirklich außergewöhnlich heftig und man fühlt sich hier wie in der mongolischen Steppe. Morgen soll es mal kurzzeitig ein paar Windstärken weniger geben bevor der Ventilator wieder richtig hochfährt.
Für den Menschen ist es sicher ganz angenehm, für viele Zugvögel war die Rückkehr dadurch stark erschwert und sicher hat es auch Verluste gegeben. Außerdem ist die Verfügbarkeit von Fluginsekten durch die kalte und trockene Luft nicht besonders hoch. Für die brütenden Paare geht das noch, in wenigen Tagen sind aber bei einigen Paaren schon die Jungen da und ruhiges Frühsommerwetter wäre dann mal wünschenswert.
Hier hat es wohl auch einige Unregelmäßigkeiten gegeben. Neben dem früh heimgekehrten langjährigen Brutpaar mit Partnerverlust und abgebrochener/entsorgter Brut sind vermutlich bei zwei weiteren Paaren die letztjährigen Partner nicht zurückgekommen und es haben Neuverpaarungen mit entsprechend verzögerter Brut stattgefunden.
Drei erfahrene Brutpaare haben sofort nach Rückkehr mit den Brutvorbereitungen begonnen und sind dementsprechend schon weit.
Insgesamt hat die Zahl der Segler seit dem letzten, relativ warmen Wochenende zugenommen. Es sind schon einige Sucher vor Ort, die ordentlich Stress und Radau machen. Vermutlich sind das mehrjährige Sucher, die noch brüten wollen und dementsprechend rabiat gehen sie auch vor, dringen öfters bei den brütenden Paaren ein was zu kurzen Kloppereien und Dauergeschrei führt. Leider üben die freien Kästen nicht so eine Anziehungskraft aus und es ist, wie jede Saison, dasselbe Spiel.
Zumindest fliegt der, vor einigen Tagen, aufgetauchte Single seinen Kasten jetzt jeden Abend zur Übernachtung an. Er hat aber immer noch keinen Partner gefunden was dann jetzt mal langsam Zeit würde.
Die Chancen sind zumindest da, das es sich hier weiterentwickelt und die Flugakrobatik der Sucher ist durch nichts zu toppen. Besonders abends kommen sie nach ihren wilden Anflügen und Anhängern an und unter den Kästen fast bis auf Kopfhöhe herunter und gleiten elegant zur nächsten wilden Runde ums Haus.
Das ist schon ein großes Glück, diesen furchtlosen Luftakrobaten kurzzeitig so nah zu sein.
Ich wünsche Allen ein tolles Pfingstfest mit viel Srieh Srieh und brodelnder Luft. Besonders denen, die noch auf die erste Ansiedlung warten, wünsche ich endlich seglerfreundliches Wetter mit viel Flugverkehr.
Liebe Grüße
Thomas