Zum Thema Einzelhaltung nehme ich mal an, dass das Thema schon klar ist. Du wirst die Partner schon besorgen, weil du ja züchten möchtest. Daher brauchst du auch nicht näher darauf eingehen.
Der Aufwand in der Vogelzucht richtet sich natürlich nach der Anzahl der Vögel und der Arten, die du hältst.
Ein Paar Prachtrosellas ist in punkto Pflege, Unterbringung und Fütterung viel aufwendiger, als ein Paar Wellensittiche. Rosellas und Wellis können nicht in der selben
Voliere gezüchtet werden. Rosellas brauchen eine
Voliere ganz allein für sich. Wellensittiche können gut in Gemeinschaft brüten. Rosellas brauchen viel mehr Frischkost (Obst, Gemüse, Zweige, Keimfutter, animalische Kost) als Wellensittiche. Wellensittiche bekommen diese Nahrung zusätzlich, verwerten aber relativ wenig davon.
Die
Voliere kann ja nie groß genug sein, aber für Rosellas sollte sie nicht kleiner als 3 x 2,5 x 2 (LxHxB) Meter sein. Wellensittiche als Einzelpaar benötigen eher 2 x 2,5 x 1 Meter. Die Zucht der beiden Arten nebeneinander benötigt eine Konstruktion, dass sie sich nicht gegenseitig in die Füße beißen können. Die Wellis würden Zehen verlieren!
Tue deinen Tieren keine Zuchtboxen an. Die sind nicht tierfreundlich!
Was für die Pflege der Vögel am praktischsten ist, liegt im Ermessen des Halters. Die Näpfe sollten bei kleineren
Volieren von außen entnehmbar sein. Der Boden ist nach meiner eigenen Erfahrung am besten mit Holzschnipseln zu bedecken. Diese saugen gut auf und regulieren das Klima in der
Voliere gut. Die Entsorgung ist auch einfacher (Biotonne/Kompost, Gewicht!). Dann brauchen die Vögel natürlich einen Extranapf mit Grit.
Naturäste sollten Standard sein. Als Niststätte gibt es allerlei und die Sittiche sind nicht sehr wählerisch. Einige Anregungen für die intelligenten Tiere werden dankend angenommen. Über fertiges Vogelspielzeug bis zu allerlei aus der Natur (Tannenzapfen, Steine, ... ), lass deine Phantasie spielen.
Für die Vertretung, wenn du mal verreisen möchtest, suche dir eine sachkundige Person, also anderen Vogelhalter (vielleicht in deinem nächsten Verein). Laien sind überfordert. Beim Tierarzt stellen sich auch schon mal Leute vor, die die Tierpflegeurlaubsvertretung gewerblich übernehmen. Meistens für Hunde. Ist aber deine Sache.
Was das jetzt so kostet, solltest du anhand einer detaillierten Planung ermitteln:
Volierenart und Größe (Rahmen, Gitter, Öffnungen, Beleuchtung)
Futtermittelverbrauch (Körner, Obst, Gemüse, Grünzeug, Animalisches)
Pflegemittelverbrauch (Reinigungsmittel, Werkzeuge, Einstreu etc.)
Zusätzliche Futtermittel (Grit, Vitamine, Medikamente)
Wasser
Vereinskosten
Ringe
Beleuchtung (sehr wichtig), Strom
evt. Heizung (brauchen nicht viel)
Einrichtung (Äste, Näpfe, Deko?, Spielzeug (nur nicht zu viel, lieber ab und zu wechseln), Nistkästen)
Tierarzt (nicht kalkulierbar, weil unregelmäßig)
Fachliteratur wäre auch nicht schlecht (besser als Forum
)
Der Zeitaufwand liegt etwa bei einer halben Stunde bis eine Stunde im Schnitt pro Tag. Beim Reinigen natürlich länger. Der Rest ist beobachten und genießen!
Schießlich brauchst du noch Abnehmer für deinen Nachwuchs, was nicht ganz einfach ist. Der Erlös deckt nicht die Kosten.
Ich glaube, damit ist dir erstmal geholfen.
Grüße, Al