Peregrinus
Peregrinus
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Die Populationsschwankungen des Hasen werden durch seine Prädatoren mitbestimmt. Heißt also, dass bei Fuchsbejagung eine auf hohem Niveau relativ konstante Fuchspopulation da ist, die die Schwankungen der Hasenbestände nach oben begrenzt, diese also nur auf sehr niedrigem Level schwanken können. Anders ist das ohne Fuchsjagd. Hier schwanken Fuchs- und Hasenbestände - wobei die Hasenbestände teilweise von den Füchsen begrenzt werden - antizyklisch. Es gibt also auch hier Phasen mit kaum Hasen, aber eben auch solche, bei denen die Hasenbestände aufgrund kaum vorhandener Füchse sehr weit nach oben steigen können.Ok Pere, sehr interessant, leuchtet mir auch alles ein, nur wo ist da jetzt die Erklärung das es durch die erhöhte Fuchsjagd auch weniger Hasen gibt?
Ich glaube man kann den Hasen nur helfen indem man seinen Lebensraum erhält und neuen schafft, die Population über "zwei Ecken" zu schützen ist scheinbar nicht möglich
Die Schwankungen werden natürlich überlagert von der Frühjahrswitterung. Das Gesamtniveau, auf dem sich die Sache abspielt, bestimmt der Lebensraum. Guter Lebensraum = weniger Einfluss der Füchse und höheres Gesamtnieveau.
Sieht man diese Zusammenhänge, ist es nur logisch, dass zahlreiche Studien belegen, dass mit entsprechender Fuchsjagd dem Hasen geholfen werden kann. Das nehmen viele Jäger zum Anlass, in einer noch stärkerer Intensivierung ihrer Fuchsjagdbemühungen das Mittel zum Erfolg zu sehen. Dabei lassen sie aber genau vier Dinge außer Acht: 1. Die Maßnahmen, die in diesen Studien angewandt wurden, haben mit Jagd und Tierschutz nichts mehr zu tun, vielmehr waren das radikale Schädlingsbekämpfungsmaßnahmen, denen weitere Arten als "Beifang" zum Opfer gefallen sind. 2. Nicht jeder Hase, der nicht von einem Fuchs gefressen wird, ist ein überlebender Hase. Und wenn alle Prädatoren ausgeschaltet sind, muss man durch Impfung, Fütterung, Antibiotikagabe etc. die Krankheiten ausschalten. Und wenn man das alles geschafft hat, steht man vor Punkt 3: Sind derartige Eingriffe gerechtfertigt, um eine nicht bedrohte Tierart wie den Feldhasen in Lebensräumen zu halten oder zu mehren, die für diese Art nicht mehr geeignet sind? Und schließlich Punkt 4: Wir versuchen seit inzwischen 55 Jahren, durch intensive Prädatorenjagd Hase und Niederwild zu helfen - 55 Jahre ohne Erfolg.
VG
Pere