Genau das ist der springende Punkt! Aufklärung ist die neue Ethik!
Wer gegen besseren Wissen handelt, handelt unmoralisch. Die alte Ethik ist, dass Tier als Spielzeug zu missbrauchen. Die alte ist Ignoranz. Die alte ist Wegsehen. Die Alte ist zulassen, dass Tiere auf Deibel komm raus in Zuchtboxen vermehrt werden.
Wo bitte schön sind die vernünftigen Leute, die sich in die Clown-Threads der Wellensittich-Kanarienvogel-Papageien Liebhaber einklinken und dem achwiesüß-Gesäusel mal ein ernstes Wort hinzufügen? Und zwar sachlich und aufklärend, nicht maßregelnd und lehrmeisterhaft. Wer ist denn aufgeklärt genug von euch das zu machen? Deswegen ich diesen Trööt angefangen habe?!
Der Mensch hat mit der Aufnahme eines Tieres in sein Leben eine bilaterale Aufgabe übernommen. Das ist Tatsache. Wir haben Verantwortung zu tragen! Nicht allein für das Häuflein Elend bei Nachbarin in der Küche im Käfig. Sondern bei uns selber, gegenüber der belebten Welt, gegenüber unseren Mitmenschen. Überall wird herum manipuliert. Alles muss effizienter, schneller, toller. Auch unser Haustier, auch unser Kind in der Schule. Nichts darf mehr einfach sein!
@ Rud, du hängst deinen Eifer an Wörtern wie Spiritualität oder spirituell auf. Wie gesagt, es ist Bewegung des Geistes, was gemeint ist. Man kann es ja platt formuliert ausdrücken: Kümmere dich um die Wahrheit: was ist, was war, was wird sein. Wenn ich eine Hecke geistreich rode, dann überlege und übe ich vorher, wie ich mit der Kettensäge wo was zuerst etc. Ich denke nach, ob ich die Wurzeln mit dem Bagger oder von Hand ... Ich überprüfe, ob der Boden nach dem Frost oder Regen ... Ich mache mir ein Bild davon, was auf der gerodeten Fläche geschieht ... Das alles ist nachdenken. Nachdenken ist spirituelle Arbeit = geistige Arbeit.
So, jetzt will ich zu diesem Thema nix mehr, das führt in einen neuen Thread von Rud.
Was ist denn jetzt das wirkliche Bedürfnis des Tieres, des Vogels? Mit technokratischen Disputen über Genetik oder dem Funktionieren irgendeines physiologischen Prozesses kommen wir nicht weiter! Bei allen tollen Erkenntnissen über das Funktionieren eines chemisch-physikalischen Wunderdings finden wir nicht heraus, was unser richtiges Handeln ist.
Dass das nochmal klargestellt ist, ich will kein Dogma aufstellen, noch will ich eine Sekte errichten! Aufmerksame Leser aller Beiträge hierzu wissen, worum es eigentlich geht. Wenn die Oberschlaumeier ernsthaft genug bei der Sache wären, würden sie nicht meine Formulierungen ad Absurdum führen wollen, sondern gemeinsam hinterfragen. Immerhin habe ich euch ja involviert, bzw. Ihr seid auf das Thema eingestiegen. Jetzt ufert es aus wegen Falsch-verstehen-wollens.
Um es noch einmal zu sagen: Das richtige Mass ist zu finden in unserem Verhalten gegenüber dem Tier, das ist hier gefragt.
Die einen verurteilen Tierhaltung generell, weil sie die Freiheit des Tieres eingeschränkt glauben. Ähnlich Motivierte behaupten, man kann es den Tieren sowieso nicht recht machen. Tierhaltung ist mit Tierquälerei gleichzusetzen. Na großartig. Nachdem sie ihre Meinung kund getan haben, kaufen sie bei ALDI ein Schweineschnitzel und schmeißen's auf'n Grill. Oder sind sie Veganer?
Andere wollen Tiere vor dem Missbrauch retten, was sehr gut ist. Sie haben aber nur beschränkte Kapazitäten. Sie werden von den Tierhaltungsgegnern beargwöhnt. Sie fühlen sich in einer Rechtfertigungslage, wie ich hier herausgefunden habe. Das es soweit kommt, dass jene, die sich aufopfern, sich auch noch rechtfertigen müssen, finde ich besonders in diesem Zusammenhang beschämend!
Wieder andere finden, dass Tierhaltung zur Bildung eines wachsenden Naturverständnisses und des Urteilsvermögens zum richtigen Handeln in der Natur notwendig ist. Und? Wie soll sie aussehen, die Tierhaltung? Wie, auf welche weise will man das kund tun? Welchen Einfluss gedenkt man zu nehmen? Kann man doch ernsthaft erörtern, ohne jetzt am Threadsetzer herum zu kritisieren! Ich vernahm schon mehrmals resignative Töne: Hat doch keinen Zweck, gegen die kommt net an. ...
Blödsinn! Dekadenz! Schwachmut!
Dann gibt es solche, die Tiere nur des Experimentierens wegen halten: "An welchen Schräubchen muss ich drehen, damit ich die eierlegende Wollmilchsau herauskriege. Ach ich fang mal mit der Farbmutation an." Diese Menschen bilden sich zu wahrhaften Experten in Sachen Genetik und Physiologie aus. Ist ja klar, das brauchen sie als Handwerkzeug um an den Tieren herum zu manipulieren. Jetzt brauchen die Experten Material. Aus Platzgründen werden die Viecherchen in Plastikkästen gehalten, die gerade groß genug sind, dass das geht. Die brave Kreatur ist gehorsam und vermehrt sich. Was überzählig ist, wird halt verkauft. Das zielt nicht ab auf jene gewissenhafte Tierhalter, die mit Augenmaß auch vertretbare Veränderungen an den Tieren zulassen. Sie haben hoffentlich noch das Gespür für Harmonie in der Gestalt des Tieres.
Einige glauben ja, man könne mit der Vogelzucht ein Geschäft machen. Das habe ich eingangs schon angemerkt, ist Illusion. Das geht bestenfalls über die Masse. Aber wer braucht diese Masse? Wollen wir Vogelmassenproduktion? Wellensittiche für jene, die ein Spielzeug haben wollen? Als Verbrauchswahre wie jetzt bald die Tulpen?
Wir haben eine Zeit, in der der Mensch nur noch Zaungast in der Natur sein darf. Natur, was ist das überhaupt? Weil alles vermanipuliert ist, muss Natur in ein Nationalpark eingezäunt werden. Seltene Tiere, Pflanzen, die es vor wenigen Jahrzehnten noch massenhaft gab, dürfen von den Kindern gar nicht mehr angefasst werden. Sie sind nun Museumsstücke. Das Interesse an lebendiger Natur bei all dem Umweltgewäsch was überall gelabert wird stumpft ab, Natur verkommt zu einer Micky-Mouse im Fernsehen. Überall in der Welt bricht alles zusammen. Wer ist es schuld? Na der Autofahrer. Nur der Autofahrer macht die Klimakatastrophe! Der Artenschwund in der Welt ist Folge der Ignoranz und des nicht Nachdenkenwollens über die Folgen der eigenen Tat. Und sie ist Folge eines mechanistischen und neodarwinistischen Weltbilds.
So, jetzt seid ihr dran!
Schön'n Sonntach, Alex