Meine Lieben,
will Euch vom heutigen Tag berichten:
Es sah ja nicht gut aus, als ich zur TA fuhr. Termin 15 h.
Als ich ankam, war ich der einzige Patient. Frau Dr. hatte noch zu tun. Es sind dort 4 Helferinnen und 3 (!) Tierärztinnen tätig. Allerdings zwei davon noch nicht fertig, quasi Assistenzärztinnen.
Die Wartezeit habe ich genutzt und habe der Helferin gesagt, dass ich heute zur Frau Dr. möchte, denn ich habe bezüglich der OP schon noch einige Fragen, die ich letztes Mal nicht stellen konnte. Da wurde ich schon mutig und habe gesagt, dass ich zwar schon alles pünktlich bezahlt hätte, aber heute müsste sich Frau Dr. einfach Zeit nehmen, auch wenn sie sehr überlastet ist.
Da sagte die Dame,
„gut, dann sagen sie das aber gleich vor der Behandlung, damit nach der Behandlung nicht die Zeit fehlt“.
Frau Dr. war sehr reserviert, als ich anfing meine Fragen zu stellen, und zwar mit Zettel. Ich kam aber nicht weit. Ich sprach den Verband an, den sie aber in der Kiste nicht sehen konnte, denn der Vogel saß ja noch in der Transportbox.
Ja, die Narkose war gut, mehr sagte sie dazu nicht.
Wegen der Bilder sagte ich es so wie Regina mir geschrieben hatte. Also, sie hat kein digitales Röntgengerät. Dann bat ich sie um die Röntgenbilder, falls sie ein herkömmliches Gerät hätte. Sie sagte, das geht nicht, denn sie macht Bilder auf ihrem Gerät. (Ich weiß nicht mehr, wie das jetzt genau heißt). Sie könne mir aber Fotos von den Aufnahmen machen. Sie muss die Bilder 10 Jahre aufbewahren und das muss ja nicht jetzt sein. Sie würde jetzt gerne weitermachen.
Vogel muss Narkose bekommen und ich könne warten oder Kaffee trinken gehen.
Ich wartete ca. 1 Stunde im Warteraum. Dann brachte sie den Vogel und sagte, sie hätte Blut abgenommen, ich könne darauf warten. Dann erlaubte ich mir ihr zu sagen, dass ich noch Fragen hätte, die sie mir noch nicht beantwortet hat. Dann sagte sie einfach, nicht jetzt, sie hören ja, dass ich noch das Blut auswerten will.
Als das Blut fertig war, durfte ich wieder ins Sprechzimmer. Da verschaffte ich mir Gehör und sagte ihr, warum ich alles so genau wissen muss. Ich sagte ihr, ein ihr bestens bekannter Tierarzt, der in einem Gnadenhof eines bekannten Tierschützers tätig ist, hat mir diesen Verein empfohlen. Auch soll ich einen Gruß von diesem TA ausrichten.
Es ist nämlich ein Unterschied, ob der Vogel flugunfähig ist, ob er flattert oder ob er fliegen kann. Ich muss ja einen Vertrag für nach meinem Tod machen und das ist bezüglich der dortigen Unterbringung ein entscheidendes Kriterium. In eine dieser großen Volieren kann er dann natürlich nicht!!!.
Da veränderte sich das Verhalten der TA schlagartig. Ich fragte jetzt dreist, wieso es bei der ersten OP nicht möglich war, auch den zweiten Knochen zu reparieren. Jetzt könne er ja im besten Fall noch flattern, wie sie mir vor 1 Stunde sagte. Da bekam ich erstmalig die Auskunft, dass er gestorben wäre, wenn sie weiter operiert hätte.
Frau Dr. wurde jetzt sehr freundlich, ja, ich hatte recht, der Verband ist abgerutscht. Sie hat so eine Watte, die einfach nicht gut hält. Mehr drücken wollte sie aber mit dem Verband am Montag nicht, damit sich kein Ödem bildet. Der Vogel hat aber sehr große Schmerzen unter dieser Situation gelitten!!!!!
(Ich sagte mir innerlich, hätte sie mir am Montag erklärt, was unter einem gut sitzenden Verband zu verstehen ist, wäre ich ja schon am Dienstag gekommen.)
Der Vogel ist vielleicht deshalb so ausgeronnen (Urinlache), weil er wegen der Schmerzen Stress hatte.
Das genommene Blut sei aber sehr dünn, also zu wenig rote Blutzellen und er bekam gleich 3 Spritzen mit Flüssigkeit in den Schnabel. Sie war sehr liebevoll zu dem Vogel und jetzt auch zu mir.
Sie sagte sehr freundlich, die Fotos mache ich Ihnen auf jeden Fall.
In diesem Moment habe ich es auch abgelehnt, gleich einen Organcheck zu machen. Das können wir ja später machen, denn wenn sie sagt, der Vogel hat wegen Stress so genässt, dann wollte ich ihn nicht noch mehr quälen. Er zitterte am ganzen Körper, als ich mit ihm zum Auto ging.
Sie ist jetzt ab morgen (Freitag) bis einschließlich Montag nicht in der Praxis. Wenn was sein sollte, müsse ich zu ihrer Assistentin gehen, die würde dann den Verband neu machen.
Ich hoffe nicht, dass es so weit kommt, denn so wie ich diese Assistentin einschätze, wäre das suboptimal. Da muss ein Profi ran und kein Anfänger.
Nun, Frau Dr. wurde jetzt richtig gesprächig und lobte mich, dass ich ja so gründlich wäre etc.
Sie sagte mir, dass wir jetzt alles daransetzen müssen, damit der Flügel nicht steif bleibt. Daher ist es so schwierig beim Verbandswechsel, denn da muss auch mit dem Flügel Gymnastik gemacht werden, damit er nicht steif wird. Das wird jetzt mindestens 4 Wochen dauern bis der Verband weg kommt und danach noch ca. 4 Wochen quasi Reha. Auch sagte sie, und das habe ich nicht mehr ganz genau in Erinnerung, dass bei einer neuerlichen OP auch Schrauben oder ähnliches entfernt werden müssten.
Ich sagte gut, das sind jetzt gute ausreichende Infos und das muss ich ja alles wissen, bevor ich den Vertrag mit der zuständigen Dame dieser Institution mache. Da sagte die TA sofort, nein den Vertrag machen sie jetzt bitte noch nicht.
Unter uns gesagt, ich mache sowieso den Vertrag noch nicht als Absicherung nach meinem Ableben. Denn erstens ist der Gründer dieser Gnadenhöfe zurzeit sehr krank und da geschieht lt. Auskunft wegen Neuverträgen nix. Für mich war es ja nur eine Option für das Leben meiner Vögel nach meinem Tod, denn ich habe keine Kinder etc.
Termin habe ich wieder nächsten Dienstag um 11 h.
Der Verband sitzt diesmal besser, er ist auch mit grauem Klebestreifen etwas gesichert. Er reißt ununterbrochen daran und zieht Fäden. Ich sitze hier wie ein Geier und gehe zu ihm, schimpfe etwas, er hört auf und sobald ich mich wieder ein Stück entfernt habe, macht er unverdrossen weiter. Ich habe zwei dicke Strumpfhosen zurecht geschneidert und ihm quasi als Mäntelchen mit freiem Kopf und Füßchen übergezogen. Das hat er auch wieder runter gezogen, da es ja nicht fest am Körper anlag. Da hätte er aber gut daran kauen können, ohne den Verband zu beschädigen.
Das Schmerzmittel darf die tägliche Menge nicht überschreiten. Ich habe aber Fr. Dr. darauf angesprochen, dass bis Dienstag die vorhandene kleine Schmerzflasche nicht reichen wird. Da gab sie mir recht und ich habe noch eine bekommen.
Sie schrieb und schrieb am PC. Ich zückte schon meine EC-Karte und wollte zahlen. Da sagte sie, ach, sie haben ja schon die Rechnungen bezahlt, machen wir diesen Besuch mit dem Besuch am Dienstag zusammen. Das war sehr zuvorkommend von ihr gemeint, mir wäre es aber egal gewesen.
Mittlerweile war es schon 16,30 h und erst jetzt kam der nächste Patient, ein Sittich.
Ich kann jetzt nur mutmaßen: Hatte Fr. Dr. heute mehr Zeit und sie war deshalb zum Schluss so freundlich oder war es wegen des Gnadenhofs und des ihr gut bekannten TA, von dem ich einen Gruß schickte??? Fragen über Fragen?
Für meine Henne, habe ich noch ein pflanzliches Mittel mit Beeren und Kräutern empfohlen bekommen und gleich mitgenommen. Soll gut für die Nieren sein. Die Medikamente, die ich für Jako bekam, waren ja für Katzen und dieses Kräutermittel für Hamster und Meerschweinchen. Das ist in Ordnung lt. TA, da es für Papageien nix spezielles gibt.
Heute gab es wie immer unser abendliches Schlaf-Ritual. Ich sang das Lied „Guten Abend, gute Nacht, mit Rosen bedacht usw.“ Da wippte Jako im Takt auf und ab. Das hat mich sehr glücklich gemacht!!!
Ich halte Euch weiter auf dem Laufenden.
Liebe Grüße
Holde