Hallo,
Also läuft es darauf hinaus, dass man Vegetarier (oder Veganer ?) sein muss, um ein „echtes Verhältnis“ zu Tieren zu haben ? Was ist dann mit Heimtierhaltern, die ja auch aus reinem Eigennutz handeln ? Da müsste man die ganze Gesellschaft umkrempeln und hätte noch weniger Päppler.
Im Prinzip ist es so, Almut. Wie kann ich das eine Tier morden (lassen) und gleichzeitig glauben oder behaupten, Tiere schützen zu wollen? Ist doch ein Widerspruch. Klar hat Herr X ein Verhältnis zu seinem Hund, seiner Katze..., aber ganz klar auch eine äußerst eingeschränkte Sicht, ein eingeschränktes Verhältnis zu Tieren. Ich habe nicht den Anspruch eine Gesellschaft, noch nicht mal den Anspruch auch nur einen Menschen "umzukrempeln", ich habe nur meine Sicht der Dinge kund getan. Es muss jeder mit sich selbst ausmachen, inwieweit er Verantwortung für Tierleid und Sterben von Tieren tragen möchte.
An dem Punkt waren wir auch schon. Du machst das aber mit, und es ist Deine Entscheidung. Du bietest an, Wildvögel aufzuziehen, auch wenn sie Fleisch brauchen, anstatt (z. B.) Hühner vor dem Schlachten zu retten.
Ja, stimmt. Ich schrieb ja oben, dass jeder mit sich selbst ausmachen muss, inwieweit er Verantwortung tragen möchte/kann.
Aus meiner Sicht retten wir damit das eine Leben zu Lasten anderer, aus humanitären Gründen zwar, und dies sind hier die einzigen, die uns vom Tier unterscheiden. Der Fleischkonsum ist es nicht.
Weißt Du, was uns vom Tier unterscheidet, Almut? Wir Menschen müssten es besser wissen - wir schreiben doch uns immer Intelligenz und Moral zu, Eigenschaften, die wir Tieren mehr oder minder absprechen. Wenn wir so intelligent und moralisch sind, hätten wir doch längst erkannt haben müssen, dass wir zum einen kein Fleisch benötigen und zum anderen durch Fleischkonsum Leid verursachen.
Weißt Du, wie viel Lebensraum ein Weizenfeld Tieren wegnimmt ? Und wie gut das ganze Nitrat und sonstige Mittelchen, die für Gemüse- und Getreidefelder in der Erde versenkt werden, für die „natürliche“ Vegetation sind ? Warum sieht man denn bestimmte Vogelarten kaum noch in Wald und Flur, dafür umso mehr im Grünen der Städte ? Wie wolltest Du ohne Dünger, Schädlingsbekämpfung, Dauernutzung (und ohne Fleisch) so viel pflanzliche Nahrung anbauen, dass alle satt werden ? Da wäre der verbleibende Lebensraum für Tiere auch noch platt.
Fast 50% der Erntenwerden vernichtet, weil die EU sonst die Preise nicht halten kann. Millionen Tonnen WEizen werden im Meer versenkt, ...
Bauern lassen den WEizen auf den Feldern verschimmeln, weil sie mehr Geld für Futter- als für BRotweizen bekommen.
Rein mathematisch betrachtet, benötigt ein Rind zur Erzielung des gleichen Nahrungsnutzens für den Menschen, ein vielfaches von der Fläche, die zum Anbau von direkt genutzten vegetarischen Lebensmitteln mit gleichem Nährwert benötigt würde.
Auch die Verfütterung ist Nutzung zu einem bestimmten Zweck, der den Hühnern oder Rindern ziemlich egal sein dürfte, da sie so oder so dafür sterben müssen.
Jedes Tier muss einmal sterben und dann kann man natürlich auch einen "Nutzen" aus ihm ziehen. Das Argument, dass ein Tier eh fremdbestimmt sterben muss, halte ich nicht für logisch. Es ist ein bequemes Denken.
Klar, solange die Menschen Fleisch konsumieren, ist es so.
Dass die Intention des Päppelns bei Jägern eine grundsätzlich andere ist, bezweifle ich schon deshalb, weil der Aufwand in keinem Verhältnis zum Ertrag steht, und deshalb machen es die, für die das eine Rolle spielt, erst gar nicht.
Es ist ein Unterschied, wenn ich JEDES Tier, dass in Not ist aufnehme, unabhängig von Habitatsdichten und weiß ich was für menschengemachten rationalen Gründen, oder ob ich die Auswahl treffe, wer meine "Gnade" verdient. Ich halte diesen Unterschied für einen sehr gewaltigen!
Ich versuche nur möglichst ehrlich zu schreiben, was ich wesshalb mache. Ob da Skrupel dabei sind, was mir dabei alles durch den Kopf geht, halte ich für die Diskussion hier nicht für besonders relevant.
Eric, und ich versuche, ehrlich zu schreiben, was ich von einem solchen Tun halte. Und ich halte es für sehr relevant, ob jemand, der Tiere zum Eigennutz mordet, dies skrupellos macht oder sich vielleicht manchmal fragt, ob dieses Handeln nicht falsch sein könnte.
Z.B. Reh:
a) Wir haben eine staatliche Vorgabe eines Mindestabschusses ( wird über den Forst gefordert)
Du musst keine Forderungen des Forstes erfüllen, wenn Du das Jagen nicht betreibst.
b) ich esse gern mal ein Stück Wild
Reiner Eigennutz. Weil es Dir schmeckt, muss ein Tier sein Leben lassen.
c) Die Pacht kostet was also versuchen wir auch einen gewissen Erlös zu erhalten.
Niemand zwingt Dich zur Pacht.
Also ist meine Entscheidung klar,Wenn ein Reh der richtigen Altersklasse und des richtigen Geschlechts sich erlegen lässt , mach ichs.
Ja, ist rübergekommen: Du mordest ein Reh, das sich freiwillig für das Leben entscheiden würde, weil Du die Pacht zahlst, gerne Reh isst und es Dir per Gesetz vorgeschrieben wird.
Alles ganz rationale Ueberlegungen.
Das empfinde ich auch so. Wie wäre es mit ein bißchen Mitgefühl?
"Skrupel" hab ich wenn es darum geht: Kann ich meine Arbeit so machen, das es ein sicherer Schuss wird, den das Tier sofort tötet.Da gibts dann schon Momente wo man wieder abbricht weils einfach nicht sauber passt.
Sei mir nicht böse Eric, aber erwarte bitte kein Dankeschön von mir.
Grüsse,
Dagmar