Tja, ich glaube es ist einfach die richtige Therapie und ich hab mal den Mut gefasst alles auf Anfang zu stellen auf die Gefahr hin, dass es nach hinten losgeht. Aber was bleibt übrig?
Eigentlich hab ich ihn bewusst auf Null runtergefahren, um ihn neu aufzubauen.
Das "Paar" getrennt, anderer Käfig, anderer Raum, anderes Stockwerk und super spartanisch eingerichtet, damit nichts da ist, woran er sich wieder so verrennen kann, andere Fütterung, andere Tageszeiten und Tagesrhythmen. Super wenig Kontakt, damit er sein wahres Gesicht mal zeigt und nicht immer alles durch die Störungen und Ängste überlagert ist.
Jetzt ist er langsam auf Null runter bzw kommt immer mehr runter und jetzt Beginn ich mit viel Fingerspitzengefühl wieder ihn an das Leben zu gewöhnen. Daher auch die Strategie mit den Knabbersachen, langsam aufbauend aber immer in seinem Tempo. Als nächster Schritt kommen jetzt bald wieder Ästchen dran und das Portfolio an Futter wird wieder erweitert, aber alles so, dass er es mit Sicherheit allein für sich in seinem Tempo erkunden kann. Alles immer mit paar Tagen Abstand und wenn ich merk es wird ihm zu viel, oder es ist kein guter Tag, wieder sofort auf Null und am nächsten Tag wieder probiert.
Wenn die Angststörung weiter so abklingt, beginne ich mit einer sanften Resozialisierung. Hab da so eine etwas unkonventionelle Idee dazu
Wenn das alles nach Plan fluppt, beginnt Phase zwei mit der Außenvoliere. Dafür hab ich Einrichtungspläne bekommen und einige sehr gute Ideen!
Ich hab jetzt 4 verschiedene Varianten und Möglichkeiten ausgearbeitet zusammen mit Dr Müller ihn weiter aufzubauen und einen weiteren Weg zu finden für jeden Endzustand, den wir erreichen.
Man findet endlich wieder einen Zugang zu ihm und einen Ansatz, den man verfolgen kann.
Ich muss auch einfach sagen Dr Müller genießt mein uneingeschränktes Vertrauen (und das passiert selten)
So viel Kompetenz und ein Behandlungskonzept mit so viel Sinn, Verstand, Hand und Fuß, von vorn bis hinten durchgedacht hab ich noch nirgends gefunden. Bin sehr tief beeindruckt muss ich sagen und werde auch den Teufel tun nochmal woanders hinzugehen!
Das ist genau das, wonach ich all die Zeit gesucht hab, ein engagierter TA, der sich mit einem auf Augenhöhe unterhält, der wirklich sich mit der Problematik beschäftigt, ihr nachgeht und selbst Kakadu Profi ist. Nochmal lieben lieben Dank für den Tipp Corinna