Die ökologische Nische die Du für Deine Katze beanspruchst ergibt sich aus ihrem Namen "HAUSkatze ".Der natürliche Platz für ein Haustier ist ein Haus.
Der genaue Namen unserer Katzen ist Europäische Kurzhaar Katze. Es ist eine Rasse, die hier ihren Ursprung hat und in einigen anderen Ländern sogar für sehr viel Geld von Züchtern verkauft wird, weil es noch die Rasse ist, die sich ihre Eigenständigkeit und ihren Jagdtrieb am meisten erhalten hat.
Es liegt aber in der Mentalität der Deutschen nichts zu schätzen, was wir haben, da sind uns andere Länder einiges voraus.
Sicher kann man sie nur in Wohnungen halten, sofern sie nie das "wirkliche" Leben kennen gelernt haben. Ebenso wie man in dem Sinn auch unsere Papas nur in der Wohnung halten kann.
Nur mit artgerecht hat beides eigentlich nichts zu tun. Auch eine Wohnungskatze, die nie die Freiheit kennen gelernt hat, vermisst sie - deswegen sitzen Katzen ja zu gerne im Fenster. Sie kann nur nicht sprechen bzw. sich wehren.
Eine Katze, die die Freiheit kennt, will auch weiterhin raus, ein Wegsperren wäre die gröbste Tierquälerei.
Nun habe ich zwei Katzen, die durch ihre Aufzucht nicht so den ganz starken Trieb nach draußen haben. Sie gehen sehr gerne mal, huschen auch mal ungewollt durch die Tür durch, aber allerspätestens in 2 Stunden stehen sie wieder auf der Matte.
Ich hätte sie eigentlich immer drin behalten können, aber spätestens als 10 Sonnen am Himmel standen, taten sie mir nur noch leid. Sich nur in der Wohnung aufzuhalten ist weder für den Menschen, noch für Katzen gesund.
Aus dem Grund haben meine Grauen auch eine AV oder meine Meerlis turnen draußen rum.
Und ich wüßte eins, angenommen man wohnt in einem Gebiet, wo die Raubvogelgefahr nicht so hoch ist und unsere Papas würden nach kurzen Ausflügen bis höchstens 2 -4 Nachbargärten weiter, garantiert immer wieder zurückkommen wie Katzen, viele hier würden ihren Papas das Flugvergnügen gönnen.
Erst recht, wenn sie so offensichtlich wie Katzen den starken Freiheitsdrang zeigen würden.
Katzen sind übrigens die einzigen mir bekannten Tiere, die dem Blick des Menschen standhalten können. Die anderen Tiere empfinden das alle als Bedrohung. Schon allein daran erkennt man ihre Eigenständigkeit.
Ein Hund unterwirft sich dem Menschen, das würde eine Katze niemals tun.
Katzen bringen sehr vielen Menschen sehr viel Freude. Unsere 1. Katze ist nun genau 1 Jahr tot und deswegen mussten wir die letzten Tage wieder viel an sie denken. Ich hätte das nicht für möglich gehalten, dass mich Katzen mal so doll verzaubern können, habe ich glaube ich am Anfang des Thread schon mal geschrieben.
Auch ich mochte bis vor 4 Jahren ihre "Rumtreiberei" nicht, ich hielt sie für "abnorm", weil sie töten, ohne Hunger zu haben bzw. ihre Beute sogar noch ewig lange totspielen. Freiwillig hätte ich mir jedenfalls damals keine Katze angeschafft.
Bis mein Sohn mit einer kleinen, kranken Mieze in der Tür stand....
Da war er 13 und pubertätsbedingt war es die Zeit, wo wir am meisten Schwierigkeiten mit ihm hatten, durch einen damals falschen Umgang drohte er uns auch langsam aus den Händen zu gleiten.
Mir gefiel, wie er sich tagelang für das Bleiben des kleinen Kätzchens einsetzte, mit ihr zum TA ging, sie versorgte und sich wirklich rührend um sie kümmerte. Ich habe den Entschluss nie bereut, obwohl sie leider so früh gestorben ist. Mein Sohn hat tagelang nur geheult und deswegen haben wir dann wieder 2 Katzen gekauft. Auch heute noch vermisst er die Nicky sehr!
Ebenso kümmert er sich heute noch super um die Katzen. Ich denke er hat durch die Katzen sehr viel an Verantwortung gelernt.
Wir lassen sie z. B. nur hinten raus, weil da die Chance für sie sehr schlecht ist vor zur Straße zu kommen (wegen Diebstahl, die Straße selber ist nicht stark befahren, zudem 30-Zone).
Wehe sie huschen aber beim Einkauf reintragen mal vorne raus. Dann läuft mein Sohn so lange hinterher, bis er sie endlich hat, meistens hilft das Nachbarmädchen dabei.
Wir alle haben eine sehr starke Bindung zu den Katzen aufgebaut. Und wenn einem sein "Haustier" nicht egal ist, dann versucht man es immer mehr zu verstehen und auf die Bedürfnisse einzugehen (deswegen werden unsere Volis ja auch immer größer
).
Das heißt dann für uns, dass wir unmöglich beim schönsten Sonnenschein draußen sitzen konnten und die Katzen drin schmoren lassen konnten.
Würden wir in der Stadt an stark befahrenen Straßen wohnen und könnten trotzdem nicht auf die Katzenhaltung verzichten, dann würden wir in unserem und im Interesse der Katzen auf Freigang verzichten.
Ebenso muss auch der Vogelhalter in der Stadt, ohne eigenen Garten, auf eine AV verzichten.
Beides ist in dem Fall nicht anders machbar, aber wenn man schon die Möglichkeit hat, dann sollte man doch immer die artgerechteste Haltungsform wählen und das ist nun mal Sonne und Luft.
Meine damalige Einstellung zu Katzen hat sich übrigens durch unsere eigenen grundlegend geändert. Daher finde ich, dass keiner über sie (bzw. die Halter) urteilen dürfte, der noch nie eigenständig selber Katzen gehalten hat.
Unser Tischler sagte z. B. einmal zu mir, nachdem er unsere Grauen gesehen hat, dass Vögel für ihn die einzigen Tiere wären, die man nicht halten dürfte, die gehören zum Himmel. Er mag ja teilweise damit Recht haben, aber andererseits hält er selber Fische. Wenn es danach geht, gehören die auch eher ins Meer als ins Aquarium.
So verschieden sind eben die Interessen der Menschen, auch im Bezug zur Tierhaltung. Trotzdem könnte man zumindest versuchen, auch andere Tierarten bzw. deren Besitzer zu verstehen.
Was ich aber schon mal positiv finde ist, dass hier auch einige "Freigängergegner" sich gegen das Quälen von Katzen ausgesprochen haben. Das ist für mich eigentlich der wichtigste Punkt und kann nicht oft genug betont werden!
Liebe Grüße
Elke