Genau das ist der Grund
weshalb ich davor zurückschrecke, die Zuchtgenehmigung zu beantragen und wenn ich bald wieder ein nicht-schwules
Paar haben sollte, diesen Ihren Elternwunsch erfüllen zu lassen.
Ich hätte nämlich Angst davor, eine solch schwere Entscheidung treffen zu müssen, denn es geht um ein Tierleben und nicht um einen beliebig zu entsorgenden Gegenstand.
Ich mußte bisher erst einmal einen Welli einschläfern lassen. Obwohl dieser offensichtlich einen organischen Geburtsfehler mit großen Schmerzen hatte, brach es mir fast das Herz.
Ich hatte später bei anderen Krankheitsfällen bei mehreren Tierärzten das Gefühl, daß diese aus purer Hilflosigkeit (teilweise wohl leider auch Ahnungslosigkeit) schnell mit dem Wort Einschläfern kommen. Bei einem Züchter hatte ich auch das Gefühl, daß er sich aus welchen Gründen auch immer nur um den gesunden Nachwuchs kümmern wollte und deshalb bei schwächeren oder kranken Vögeln gar keinen Rettungsversuch unternehmen wollte. Selbstverständlich habe ich ie wieder einen Vogel bei ihm gekauft.
Gegen die Todesspritze wehre ich mich, es sei denn, es ist wirklich völlig aussichtslos. Beim kleinen Tweety damals hätte ein Verweigern meinerseits lediglich zu ein paar wenigen ganz offensichtlich qualvollen Tagen oder Wochen geführt, was mich aber nie trösten konnte. Bei einem Menschen wäre eine solche Überlegung undenkbar.
Wenn es nach einem TA gegangen wäre, hätte ich meinen Woody schon vor 4 Jahren einschläfern lassen müssen.
Er war flugunfähig und bekam auch noch Gicht, sodaß er seine Krallen immer weniger einsetzen konnte und da er von frühesten Kükenbeinen immer mächtig drücken mußte für`s Kütteln wurden ihm schon damals Nierenprobleme und ein kurzes Leben bescheinigt.
Vor knapp vier Wochen ist er dann in meiner Hand altersschwach mit 13einhalb Jahren gestorben :( :( :(
ABER : Bis zuletzt spürte ich seinen unbändigen Lebenswillen. Er konnte sich alleine ernähren, auch wenn er sich am Ende nicht mehr auf eine Stange setzen konnte. Kletterfähig war er jedenfalls auch mit seinen Krüppelfüßen und beschäftigte sich viel mit den anderen beiden Welli`s.
Mein Vertrauen in TA ist nicht nur deswegen zutiefst erschüttert.
Ich werde beim nächsten Krankheitsfall auf die Tierarztliste in den Foren vertrauen und hoffen, daß diese Empfehlung mir meinen Glauben an TA wiedergibt.
Letztendlich hasse ich dieses Wort "Einschläfern", da es nun wirklich nichts mit Schlafen zu tun hat, sondern nur dazu dient, um den heißen Brei herumzureden. Mich hat es jedenfalls nicht getröstet. Außerdem halte ich keine Welli`s, um den lieben Gott zu spielen und sogar über das Leben oder Nicht-Leben meiner kleinen Freunde zu entscheiden. Ich bin überzeugt, daß alle gefiederten Freunde Leben wollen, auch wenn sie krank sind. Wir Menschen sollten dies respektieren und nur in den äußersten Fällen eingreifen.
Wenn Dein Kleiner sich selber ernähren kann und keine Anzeichen von großen Schmerzen zeigt, solltest Du ihn meiner Meinung nach nicht aufgeben.
Es kann immer noch ein lebenslustiger Geselle werden, der nur gewaltige Startschwierigkeiten hat. Gerade ein behinderter Vogel kann ein besonders Zutraulicher werden, wenn die Anderen ihn etwas links liegenlassen.
Vielleicht wird er ja bald kräftig genug, um seine ersten Rundflüge zu unternehmen. Sollten innere Probleme die Ursache für seine Lähmung und Schwäche sein, werden seine Krankheitssymptome sicher schnell deutlicher und das wirst Du 100%ig merken.
Dann kannst Du immer noch überlegen, was zu tun ist.