Hurra - das erste Ei!
Hallo zusammen,
mein Verlobtenpärchen hat nun tatsächlich das erste Ei gelegt!
Es ist mein allererstes Mauersegler-Ei. Ich habe sooo lange darauf gewartet!
Wie lange, zeigt ein Rückblick:
Begonnen habe ich 2009 mit einem einzelnen Nistkasten auf der Fensterbank meiner städtischen Mietwohnung und einem darauf liegenden portablen CD-Player mit Lockrufen.
Größter "Erfolg": ein Mauersegler hing mal am Fliegengitter meines geöffneten Fensters. (
)
Es gab dann eine Unterbrechung des Ansiedelungsversuchs wegen Umzug.
2. Versuch dann 2011 mit einem einzelnen Kasten außen am Westgiebel.
2012/13 Erweiterung des Kastens um einen zweiten selbstgebauten mit Kamera.
Erfolg: ein Hausrotschwanzpärchen brütet in einem der Kästen.
Angelockte Mauersegler flogen in die Nähe der Kästen, unter die Kästen oder über die Kästen in den Giebel.
Dann gab es aus diversen Gründen wieder eine Pause in der Ansiedelung, wie lange kann ich nicht genau sagen, 1 oder 2 Jahre.
3. Versuch ab 2017 mit 6 selbstgebauten Innenkästen im Westgiebel (mit Kameras und Temperaturmessung).
Idee dahinter war, dass die Nistkästen vom 2. Versuch nicht dem traditionellen Suchmuster entsprechen und es deshalb nicht klappt.
Über den 6 Löchern im Giebel haben wir dann noch eine Holzleiste angebracht, um einen Überstand zu simulieren und damit dem traditionellen Suchmuster zu entsprechen.
Am 16.5. gab es den ersten MS-Einflug. Zu einer Brut kam es nicht.
Gemessene Temperaturen in den Kästen waren zeitweise sehr hoch (40°C).
Wir haben dann im (unisolierten) Dachboden noch einen großen Ventilator eingebaut, in der Hoffnung, dass dies eine Abkühlung bringt.
Im nächsten Jahr gab es auch nur maximal Einflüge, nicht mehr.
Ein Gewitter brachte die Erkenntnis, dass die Westseite nicht nur aus Hitzegründen suboptimal sein könnte (Kästen unter Wasser -> Entwässerungsbohrungen in den Kästen).
2019 noch einmal verstärkte Temperaturmessung, Spitzenwert in den Kästen am 30.6. 45,8°C.
Das brachte dann die Entscheidung, den Ansiedelungsversuch am Westgiebel trotz all des Aufwandes aufzugeben.
4. Versuch ab 2020: Es gab zu Beginn des Jahres die Idee, an der Haus-Ostseite in Traufnähe Innenkästen zu versuchen an einer Stelle, weil dort sowieso schon eine kleine Öffnung bestand. Bei einer genaueren Inspektion stellte sich aber heraus, dass ein Einflug an dieser Stelle quasi unmöglich wäre.
Zu dem Zeitpunkt habe ich sehr schweren Herzens aufgegeben.
Deshalb hier noch mal meinen großen Dank an Swift_w, der mir schrieb: Geht nicht gibt’s nicht :-)
Und mich auf die Idee brachte, Außenkästen an der Ostseite zu versuchen ohne Gerüst oder waghalsige Situationen auf einer Leiter in 7 m Höhe.
Die Ostseite war theoretisch immer ideal erschienen (keine Überhitzung, traditionelles Suchmuster), würde nicht direkt daran die Bundesstraße vorbeilaufen, auch mit vorbeifahrenden LKW. Da aber alles andere ausschied, haben wir dann im fortgeschrittenen Mai noch 4 Kästen mit Kameras gebaut und sie am 28.05. durchs Fenster angebracht.
Am 11.06. schienen die MS die Lockrufe zum 1. Mal wahrzunehmen, am 12.06. war der erste Einzelvogel im Kasten und am 13.06. zum ersten Mal ein Paar. Es gab dann Übernachtungen in den Kästen bis Mitte Juli.
Und danach das große Warten, ob das Pärchen in diesem Jahr wiederkommt.
Den Seglerkampf vor kurzem haben wir auch überstanden und nun sieht es so aus, als ob es dieses Jahr endlich klappen könnte mit einer Brut.
Nach all der Zeit und den Erfahrungen, auch hier aus dem Forum und früheren Foren weiß ich natürlich auch, dass immer noch einiges geschehen kann und vermutlich auch wird. Aber allen, die auch schon kürzer oder länger versuchen, möchte ich Mut machen, nicht aufzugeben. Es kann tatsächlich lange dauern!
viele Grüße
Marita