Servus zusammen,
schön zu sehen, dass er weitergeht mit den Eiablagen und hoffentlich bald auch immer mehr Jungen. Das scheint wieder eine lange Brutsaison zu werden.
Ich wollte heute mal eine Zusammenfassung meiner Erfahrungen der letzten Tage abgeben. Manches wurde hier auch schon von anderen geschrieben, aber ich schreib einfach mal alles, was mir aufgefallen ist. Es wird also etwas länger
Die letzten Tage habe ich nochmal für möglichst ausführliche Beobachtungen des Nistkastens und Experimente genutzt, bevor die Zeit dafür in den nächsten Tagen leider wieder deutlich knapper wird.
Anflugstarke Zeiten
Zwar sind die stärksten Zeiten der Vormittag (bis ca. 10:00 Uhr) und der Abend (ab ca. 19 Uhr). Hier konnte ich, wie ja schon oft auch hier geschrieben wurde, die meisten Anflüge feststellen. Es gibt aber keine Zeit, in der es nie Anflüge gegeben hat. Gerade einzelne Sucher, waren oft um die Mittagszeit am Haus (Hierzu später noch mehr).
Position und Abspielen der Lockrufe
Meist habe ich die Lockrufe ca. 2 m unter dem Nistkasten abgespielt und das so laut wie möglich, ohne dass es verzerrt klingt. Das lockte die Nistplatzsucher zuverlässig auch an die richtige, linke Seite des Gebäudes. Leider wurden bei direkten Anflügen die üblichen Stellen für Naturnester angeflogen und nicht der Nistkasten, auch wenn er nur wenig davon entfernt hängt (siehe Bildreihe). Ich habe daher versucht, die Lockrufe näher am Kasten bzw. am Einflug abzuspielen. Die Positionierung des Lautsprechers auf dem Kasten brachte leider keine Verbesserung. Mein zweiter Versuch, bei Anflügen einen Lautsprecher mittels einer Stange unter das Flugloch zu halten, war leider auch nicht von Erfolg gekrönt. Hier konnte man am Flugverhalten der Segler deutlich erkennen, dass sie einer Person, die einen langen Gegenstand in Richtung der für sie interessanten Stellen hält, lieber aus dem Weg gehen. Weiter habe ich den Eindruck gewonnen, dass die Nistplatzsucher schnell das Interesse verlieren, wenn die Lockrufe aufhören und sie noch keinen Nistkasten entdeckt haben, den sie direkt ansteuern. Da hier alles sehr dicht bebaut ist, habe ich aus Rücksicht auf die Nachbarn eine lange Folge von Dateien aus Einzel- und Duettrufen gespeichert, welche auch drei Pausen zu je 30 Sekunden enthält. Falls solch eine Pause in starke Anflüge platzt, lassen diese oft nach. Wenn die Segler noch in Hörweite sind, wenn die Rufe wieder einsetzen, fliegen sie gleich wieder an. Ich würde daher jedem, der keine direkten Anflüge an die Kästen oder sogar Anhänger beobachtet hat von regelmäßigen, längeren Pause abraten - wenn diese nicht aus anderen Gründen notwendig sind.
Anflugverhalten
Erfreulicherweise konnte ich die letzten Tage auch wieder bis zu 7 Segler große Gruppen beim Anflug beobachten. Dabei ist mir aufgefallen, dass solche Gruppen zuerst das Gebäude umkreisen und schließlich immer nähere Vorbeiflüge starten. Gezielte, einem Einflug ähnliche Anflüge geschehen dabei eher selten. Oft kehren aber ein oder zwei Segler später nochmal zurück und starten dann gezielte Anflüge. Dies geschieht meist zu den eher ruhigeren Zeiten, z.B. gg. Mittag und die Segler verhalten sich dabei relativ ruhig und rufen kaum. Legen sie bei den Anflügen eine Bruchlandung auf dem Balkon hin, starten sie unter dem Geländer wieder, brechen aber die Anflüge danach immer ab. Da eine Landung für einen Segler wohl eine der riskantesten Situationen ist, ist das auch nachvollziehbar.
Das wäre für den Moment alles
Natürlich interessieren mich auch Eure Einschätzungen und Erfahrungen. Ein paar Tipps habe ich ja schon erhalten. Umbauten am Kasten, z.B. das Anbringen eines Hochtöners unter dem Flugloch, werde ich aus Zeitgründen aber erst nach der Saison in der Winterpause umsetzen können. Noch habe ich auch die Hoffnung nicht aufgegeben, dass dies garnicht mehr nötig sein wird
Gruß
Kadl