Für alle, die den Text der Petition vergessen haben:
Sehr geehrter Herr Prof. Pohlmeyer, sehr geehrte Damen und Herren,
die im Rahmen einer "Forschungsarbeit" von der TH Hannover (Institut für Wildtierforschung) "betreute" Tötung von Rabenvögeln im Landkreis Leer (Ostfriesland) mittels des Einsatzes von "Massenfallen", welche der Untersuchung eines möglichen Einflusses der Populationsgröße von Rabenvögeln auf die Bestandsentwicklung (respektive: Bestandsabnahme) bodenbrütender (wiesenbrütender) Vogelarten dienen soll, entbehrt jeder Notwendigkeit und verstößt in eklatanter Weise sowohl gegen Grundsätze seriöser Wissenschaftlichkeit als auch ethischer Normen.
Davon abgesehen, dass bereits eine hinlängliche Anzahl von Studien existiert, welche die hier vorgeblich zu untersuchenden kausalen Zusammenhänge zwischen der Bestandsdichte von Rabenvögeln und Bestandsrückgängen von Wiesenbrütern negiert, wird der monokausale Ansatz (Rabenvögel versus Bodenbrüter) der Materie nicht gerecht.
Hinzu kommt, dass (wie schon geschehen) nicht nur Rabenvögel, sondern auch Greifvögel dieser Art von "Feldforschung" zum Opfer fallen.
Sollte eine Beendigung dieser "Feldstudie" nicht erfolgen, werden wir unsere Möglichkeiten der Öffentlichkeitsarbeit nutzen, um diesen "Fehlgriff" der TH Hannover einer breiten Leserschaft zugänglich zu machen.
Ich habe diese Petition seinerzeit unterschrieben, weil ich den
Aussagen von Helb & Co. und Volker vertraut habe, dass diese Studie sinnlos sei. Im Nachhinein sind durchaus berechtigte Zweifel an der Unvoreingenommenheit dieser Aussagen aufgekommen.
Ich habe bis heute nicht verstanden, was alle die
nachgeschobenen Argumente, sei es das beanstandete Genehmigungsverfahren, sei es die Tötungsmethode, sei es das aktuell so groß herausgestellte Projektziel Legalisierung der Falle, für einen Sinn haben sollen.
Benutzt werden diese Argumente anscheinend in erster Linie dazu, die Jägerschaft in Mißkredit zu bringen. Davon distanziere ich mich ausdrücklich.
Was wir hier hören, ist immer nur die Darstellung der einen Seite, die den vorhandenen, der Wahrheit entsprechenden Kern medien- und werbewirksam im Sinne der eigenen Ziele kommentiert.
Leider hören wir keine Stellungnahmen der anderen Seite, und wenn doch, wie z.B. öffentliche Stellungnahmen von Grauer, werden diese zerrissen, was natürlich leicht ist, weil der Betreffende keine Chance hat, seine Sichtweise zu präzisieren.
Oder wie die Unterschriftenaktion für die Bejagung der Krähen mit 8000 Unterschriften, die da kommentiert wurde mit: das waren alles nur Jäger mit ihrer Familie.
Es ist also garnicht möglich, sich anhand dieser Forendiskussionen ein annähernd realistisches und objektives Bild zu verschaffen.
Wenn jetzt die als Projektziel angestrebte Legalisierung der Fallen so groß herausgestellt wird, bringt uns das zum Kernpunkt der ganzen Streitereien, bei denen man nie auf einen Nenner kommen wird:
Die Einen sehen nur die armen Krähen,
Die Anderen sehen ein Überhandnehmen der Krähen und Gefährdung seltener anderer Arten und erforderliche Regulierungsmaßnahmen.
Ich für mein Teil weiß jedenfalls, dass ich nie wieder so leichtfertig eine Petition unterschreiben werde, und da die Angelegenheit inzwischen in eine ganz andere Richtung läuft, als von mir seinerzeit vermutet, ziehe ich meine Unterschrift zurück, sofern technisch möglich. Auf jeden Fall distanziere ich mich davon.